Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mago“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 95
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Mago. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 95. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mago (Version vom 21.11.2023)

[95] Mago, 1) karthag. Suffet, einer der Begründer der karthagischen Macht (550–500 v. Chr.) und wahrscheinlich derselbe, welcher in karthagischer Sprache ein Werk in 28 Büchern über den Landbau verfaßte, das von Cassius Dionysius ins Griechische und infolge eines Senatsbeschlusses von Decimus Silanus ins Lateinische übersetzt sowie von Varro, Columella und Plinius benutzt wurde.

2) Sohn des Hamilkar Barkas, jüngerer Bruder des großen Hannibal, begleitete diesen 218 v. Chr. auf seinem Zug von Spanien nach Italien und wohnte dessen großen Siegen 218–216 bei. Nach der Schlacht bei Cannä eroberte er eine Anzahl Städte in Samnium und Bruttium und begab sich dann nach Karthago, um die Nachricht von den gewonnenen Erfolgen zu überbringen und Verstärkungen für Hannibal zu verlangen. Er nahm nun an dem Krieg in Spanien teil, verließ dieses 206 und begab sich der Anordnung des karthagischen Senats gemäß nach Italien, wo er 205 in Genua landete. Seine Absicht war, von hier aus Hannibal entgegenzurücken und sich zu gemeinsamer Kriegführung mit ihm zu verbinden; er wurde aber 203 geschlagen und selbst verwundet, erhielt darauf den Befehl, nach Afrika zurückzukehren, starb aber auf der Rückfahrt an der in der Schlacht erhaltenen Wunde. Vgl. Friedrich, Biographie des Barkiden M. (Wien 1880).