Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „K“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 344
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K. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 344. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:K (Version vom 20.05.2021)

[344] K (ka), k, lat. K, k, der harte oder tonlose gutturale Verschlußlaut, welcher dadurch entsteht, daß der mittlere oder hintere Teil der Zunge mit dem mittlern oder hintern (weichen) Teil des Gaumens einen Verschluß bildet, aus welchem das Atemgeräusch plötzlich hervorplatzt. Die neuere Lautphysiologie lehrt drei Hauptarten des K unterscheiden: das ganz hinten am Gaumensegel gebildete Koph der semitischen Sprachen, z. B. des Hebräischen und Arabischen, unser gewöhnliches K (besonders vor a), das an der Grenze von hartem und weichem Gaumen gebildet wird, und das sogen. palatale K, das in vielen slawischen Sprachen und im Italienischen, vor i und e auftritt. Das palatale K nähert sich sehr dem vorn im Mund gebildeten t, woraus sich die häufige Vertauschung beider Laute in der Sprachgeschichte (z. B. im ital. faccia, spr. fattscha, aus lat. facies, spr. fakjes), auch in der Sprache der Kinder erklärt. Ein andrer Unterschied beim K, der die norddeutsche Aussprache des K von der süddeutschen trennt, besteht darin, daß erstere ihm einen Hauch nachfolgen läßt; ein noch stärkerer Hauch findet sich übrigens von sehr alter Zeit her in den schweizerischen und Tiroler Mundarten (z. B. in Schrecken, spr. schreckhen). Historisch betrachtet, geht das K der germanischen Sprachen meist auf älteres G zurück, das sich in den übrigen indogermanischen Sprachen zeigt; vgl. z. B. Kind mit der griechischen Wurzel gen, der indischen ǵan, „geboren werden“. Der Buchstabe K stammt von dem griechischen Kappa, dem semitischen Kaph, dem Zeichen für reines oder palatales K, ab; in den ältern griechischen Alphabeten findet sich auch, als Vertreter des semitischen Kaph, ein zweites K, das Koph, aus dem das Q der Römer und der neuern Alphabete entstanden ist. K ist im römischen Alphabet früher durch C, welches auch vor e und i anfänglich wie K lautete, ersetzt worden, und nur in einzelnen Fällen pflegte man sich des K noch zu bedienen. In den romanischen Sprache hat K dem C vollkommen Platz gemacht; nur die Franzosen schreiben wenige fremde Wörter mit K. In den slawischen Sprachen sind K und C durch die Aussprache streng geschieden, indem ersteres immer wie K im Deutschen, doch ohne Hauch, letzteres stets wie Z gesprochen wird. Das deutsche ck steht für doppeltes k nach kurzen Vokalen; früher kam es auch nach Konsonanten vor, da das k eigentlich nur die Qualität des vorausgehenden c als die eines harten Gutturals bestimmen sollte.

Abkürzungen.

K., in römischen Handschriften, Inschriften etc. s. v. w. Kalendae, Kalumniator (Verleumdern wurde ein K auf die Stirn gebrannt). Im Münzwesen auf den neuen deutschen Reichsmünzen Zeichen für Straßburg, auf französischen Münzen für Bordeaux. In der Chemie Zeichen für Kalium. In England Abkürzung für King (König) und Knight (Ritter).

k. = königlich; k. k. = kaiserlich königlich.
K., bei naturwissenschaftl. Namen für Gustav Kunze (s. d.).
K. B., in England = Knight of the Bath, „Ritter des Bathordens“; desgl. K. C. B. = Knight Commander of the Bath
K. C. M. G., in England = Knight Commander of the order of St. Michael and St. George, „Kommandeur des T. M.- und St. G.-Ordens“.
K. C. S. I., in England = Knight Commander of the Star of India, „Kommandeur d. Ordens vom Stern v. Indien“.
K. G., in England = Knight of the Garter, „Ritter des Hosenbandordens“.
K. G. C. B., in England = Knight of the Grand Cross of the Bath, „Ritter vom Großkreuz des Bathordens“.
K. G. F., in England = Knight of the Order of the Golden Fleece, „Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies“.
K. H. B., bei naturwissenschaftl. Namen für Kunth, Humboldt und Bonpland.
K. M., in England = Knight of Malta, „Ritter des Malteserordens“.
K. P., in England = Knight of St. Patrick, „Ritter des St. Patrickordens“.
K. T., in England = Knight of the Thistle, „Ritter des Distelordens“.