Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Heliograph“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 355
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Heliograph. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 355. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Heliograph (Version vom 08.07.2021)

[355] Heliograph (griech.), Instrument zur Herstellung kleiner Bilder der Sonne, ein Äquatorial mit photographischer Kammer. Das Objektiv ist aplanatisch geschliffen, so daß das Sonnenbild in einer Ebene entsteht und entweder im Fokus direkt oder durch einen Okularapparat vergrößert aufgenommen wird. H. heißt auch ein von Mance modifiziertes Gaußsches Heliotrop, welches zu telegraphischen Zwecken benutzt wird, indem man mit Hilfe eines kleinen, drehbaren Spiegels Sonnenblitze von längerer oder kürzerer Dauer auf weite Entfernungen entsendet und durch Kombination der längern und kürzern Blitze, ähnlich wie beim Morse-Apparat, ein Alphabet bildet. Man hat versucht, durch Aufstellung des Heliographen in einem Luftballon, der mit dem Erdboden telephonisch verbunden ist, den beschränkenden Einfluß der Erdkrümmung in ebenen Gegenden einigermaßen zu überwinden und bei trübem Wetter statt des Sonnenlichts Drummondsches Licht anzuwenden.