Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hackelberg“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 990
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Hackelberg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 990. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hackelberg (Version vom 03.05.2021)

[990] Hackelberg, nach dem Volksglauben der Führer der „wilden Jagd“ im Harz, Braunschweigischen etc., war der Sage nach 1521 zu Wolfenbüttel geboren und 1581 im Klipperkrug bei Wülperode gestorben, wo man noch bis Mitte dieses Jahrhunderts seinen Leichenstein nebst Sturmhaube im Garten des Krugs zeigte. Er soll Oberjägermeister am braunschweigischen Hof und der Sage nach ein so leidenschaftlicher Jäger gewesen sein, daß er Sonntags wie Werktags dem Jagdwerk oblag und sich für seinen Teil Himmelreich wünschte, ewig zu jagen. Dazu wurde er auch verwünscht und jagt deshalb noch nachts in der Luft. Auf H. ist nämlich die Sage vom „wilden Jäger“ (s. Wütendes Heer) übertragen. So lautet auch der Name anderweitig Hackelbernt oder Hackelbärend („Mantelträger“), ein alter Beiname des Wodan in Bezug auf den „Wolkenmantel“ (die Tarnhaut). Vgl. Schwartz, Der heutige Volksglaube und das alte Heidentum (2. Aufl., Berl. 1860); Zimmermann, Die Sage von H., dem wilden Jäger (in der „Zeitschrift des Harzvereins“ 1880).