Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Grigorówitsch“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 739
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Grigorówitsch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 739. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Grigor%C3%B3witsch (Version vom 26.04.2023)

[739] Grigorówitsch, Dmitrij Wasiljewitsch, russ. Schriftsteller, geb. 1820, der Sohn eines Edelmanns aus dem Gouvernement Rjäsan, erhielt seine Erziehung in einer Privatpension zu Moskau und kam dann in die Petersburger Ingenieurschule, die er jedoch, ohne den Kursus vollendet zu haben, 1846 verließ, um sich der künstlerischen Laufbahn zu widmen. Er trat in die Akademie der Künste ein, wo er eine Zeitlang Schüler des bekannten russischen Malers Brüllow war, betrieb aber gleichzeitig auch ästhetisch-litterarische Studien. Seine litterarische Laufbahn begann er mit der Erzählung „Das Dorf“, die von dem bedeutendsten russischen Kritiker, Belinskij, mit großem Beifall begrüßt wurde; später folgten die Erzählungen: „Ein verfehltes Leben“ (in welcher G. seine eignen Jugendschicksale erzählte), „Anton Goremyka“, „Die Fischer“, „Die Proletarier“, „Die Übergesiedelten“ (deutsch, Wien 1859) und endlich „Zwei Generale“, die letzte, 1863 erschienene Erzählung von G., der nun der Litteratur entsagte und sich ganz der bildenden Kunst widmete. Großes Verdienst hat sich G. in der spätern Zeit um die Petersburger Gesellschaft zur Förderung der Künstler erworben, in welcher er als Sekretär eine rastlose Thätigkeit entfaltete. G. ist ein ästhetisch gut durchgebildetes Talent; seine Farben sind warm und lebendig, seine Zeichnung ist naturgetreu, wenn auch der Stoff meist etwas idealisiert erscheint.