Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gregr“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 659
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Gregr. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 659. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gregr (Version vom 14.08.2023)

[659] Gregr (eigentlich Gröger), 1) Eduard, tschech. Politiker, geb. 1828 zu Breshrad bei Königgrätz als Sohn eines Deutschen, studierte Medizin und habilitierte sich 1859 an der Universität zu Prag, widmete sich aber seit 1860 ganz der Politik und Publizistik im Dienste der tschechischen Agitation und ist einer der Führer der sogen. jungtschechischen Partei, welche zwar auch liberale Ziele zu verfolgen behauptet, in Wirklichkeit aber nur die nationale Sache im Bund mit den klerikalen Alttschechen vertritt. G. ist seit 1861 Mitglied des böhmischen Landtags und seit 1883 des Reichsrats.

2) Julius, tschech. Abgeordneter, geb. 19. Dez. 1831 zu Breshrad, Bruder des vorigen, studierte in Prag die Rechte, gründete 1861 mit Palacky und Rieger die „Narodni Listy“, die erste selbständige politische Zeitung in tschechischer Sprache und längere Zeit Organ der tschechischen Nationalpartei, seit der Trennung derselben in Alt- und Jungtschechen Organ der letztern, deren Führer G. ist. 1862 errichtete G. eine große Buchdruckerei und ein Verlagsgeschäft zur Verbreitung tschechischer Litteratur. G. ist Mitglied des böhmischen Landtags und gehörte bis 1880 auch dem Reichsrat an.