Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gregory“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 658659
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Gregory. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 658–659. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gregory (Version vom 14.08.2023)

[658] Gregory, 1) Augustus, Australienreisender, wurde von der Regierung der Kolonie Westaustralien, in deren Dienst er als Feldmesser stand, 1846 mit seinem [659] Bruder Frank ausgesandt, um die Gegenden westlich und nördlich bis zum Murchison zu untersuchen; 1852 überschritt er auf einer zweiten Reise diesen Fluß, konnte aber den Gascoyne nicht erreichen. Im J. 1855 führte er eine große Expedition, an welcher auch F. v. Müller als Botaniker teilnahm, zur Mündung des Victoriaflusses an der Nordwestküste, verfolgte denselben bis 181/2° südl. Br. und kehrte dann über Land, das nördliche Queensland südlich vom Carpentariagolf durchschneidend, nach Brisbane zurück. 1858 wurde er ausgesandt, um von Brisbane aus nach Leichhardts Spuren zu forschen, zog den Victoria-Barku abwärts und gelangte so nach Südaustralien und dessen Hauptstadt Adelaide. Diese letzte Expedition gab wertvolle Aufschlüsse über das Flußsystem des Barku oder Cooper.

2) Frank, Australienreisender, jüngerer Bruder des vorigen und gleichfalls Feldmesser in Westaustralien, beteiligte sich 1846 an den Forschungen seines Bruders, drang 1858 über den Murchison zum Gascoyne vor und erforschte 1861 das Gebiet zwischen letzterm und dem Victoria, indem er von der Nickolbai aus die Flüsse Fortescue, Oakover u. De Grey erreichte u. verfolgte. Die Anlage der Ortschaft Roeburne an der Nickolbai war die unmittelbare Folge dieser Reise.

3) Edward, engl. Maler, geb. 1850 zu Southampton, erhielt seine Ausbildung von David Cruikshank, kam 1866 in eine Ingenieurzeichenschule, besuchte jedoch zu gleicher Zeit die Kunstschule in Southampton und wurde dort mit Hubert Herkomer bekannt. 1869 kam er nach London. Bei der Gründung der Zeitschrift „Graphic“ wurde er als Zeichner engagiert, in welcher Stellung er bis 1873 blieb, wo er in das Institute of Painters in Water Colours gewählt wurde. Hier stellte er durch Konzeption und Farbe hervorragende Bilder aus, wie: die norwegischen Piraten, das Jüngste der Herde, Sir Galatas, St. George, Last Touches etc. Sein erstes bedeutendes Ölgemälde: Tagesanbruch (in einem Ballsaal), zeigte eine außergewöhnliche Wahrheit und Kraft in der Behandlung des Lichts und der Farbe. Seine spätern Arbeiten waren beinahe ausschließlich Porträte. 1883 wurde G. in die königliche Akademie aufgenommen.