Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gaspari“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 942
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Gaspari. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 942. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gaspari (Version vom 13.02.2024)

[942] Gaspari, Gaetano, ital. Musikforscher, geb. 14. März 1807 zu Bologna, ward 1820 Schüler des Liceo musicale daselbst, speziell Benedetto Donellis, erhielt 1827 den ersten Kompositionspreis und wurde 1828 städtischer Kapellmeister in Cento sowie 1836 Kapellmeister an der Kathedrale zu Imola, gab jedoch diese Stelle auf Wunsch seines Lehrers Donelli auf, um diesem in seinem Lehrberuf Beistand zu leisten. Nach Donellis Tod nahm er 1840 eine Gesangsprofessur am Lyceum an. 1855 wurde er Konservator der durch ihren Reichtum an Inkunabeln des Musikdrucks berühmten Bibliothek des Lyceums und 1857 Kapellmeister an der Kirche San Petronio. 1866 zum Mitglied der königlichen Deputation zur Erforschung der Geschichte der Romagna erwählt, widmete er sich unter Aufgabe seines Kapellmeisterpostens nun gänzlich historischen und bibliographischen Studien, die ihn in den engsten wissenschaftlichen Verkehr mit allen Musikhistorikern des In- und Auslandes brachten. Er starb 31. März 1881. Bis jetzt sind nur die Früchte von Gasparis Studien in Bezug auf das 14.–16. Jahrh. zugänglich (in den Berichten der genannten Deputation); einen zweiten, das 17. Jahrh. behandelnden Teil dieser Studien hinterließ G. druckfertig.