MKL1888:Galerie
[838] Galerie (Gallerie), der lange, schmale Raum eines Gebäudes, der als Korridor oder zur Aufstellung von Gemälden und andern Kunstwerken dient, daher auch jede Sammlung von Kunstwerken (vgl. Museum), besonders Gemäldesammlung (Gemäldegalerie, s. Kunstsammlungen). Im Theater heißt G. der zunächst der Decke gelegene Rang, welcher am billigsten und deshalb meist mit Zuschauern aus den untern Ständen besetzt ist; auch die Zuschauer in diesem Raum selbst. Daher: auf die G. losspielen, s. v. w. nach dem Beifall derselben haschen. – In der Befestigungskunst nennt man G. die langen schmalen Gänge bei Anlage von Minen (s. d.) und hinter den Bekleidungsmauern von Festungsgräben (Dechargen- und Parallelgalerien, s. Kasematte, Mauerwerk); im Straßenbau die zum Schutz vor Lawinen erbauten überwölbten Gänge an den Einschnitten der Gebirgswände; auf Schiffen den 1,25–1,5 m breiten offenen Gang außerhalb des Hinterteils. Im Berg- u. Tunnelbau ist G. s. v. w. Stollen.