Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Epiphanĭus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 703
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Epiphanĭus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 703. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Epiphan%C4%ADus (Version vom 07.06.2023)

[703] Epiphanĭus, 1) Bischof zu Constantia auf Cypern, geboren in Palästina von jüdischen Eltern, stiftete als Jüngling in der Nähe von Eleutheropolis ein Kloster. Später ward er 367 Bischof von Salamis (Constantia) auf Cypern und blieb fortan ein Hauptfeind jeder freiern Richtung, als deren Urheber er den Origenes haßte. 394 kam er nach Palästina, wo er sich ebenso eifrig wie ungeschickt und erfolglos in den origenistischen Streit mischte. Er starb 403. Unter seinen Schriften (Par. 1622; neu hrsg. von Dindorf, Leipz. 1859–62, 5 Bde.) ist die wichtigste sein „Panarion“ („Hausapotheke“), ein Verzeichnis aller Ketzereien. Sein Buch über die biblischen Maße und Gewichte („De mensuris et ponderibus“), 392 in Konstantinopel geschrieben, ist erst durch P. de Lagarde lesbar und verständlich geworden („Symmicta“, Götting. 1880). Vgl. Gervais, L’histoire et la vie de saint Épiphane (Par. 1738); Lipsius, Zur Quellenkritik des E. (Wien 1865).

2) E. Scholasticus, röm. Sachwalter und Kirchenhistoriker zu Anfang des 6. Jahrh., verfaßte lateinische Auszüge aus Sokrates, Sozomenos und Theodoret, welche sein Freund Cassiodor in zwölf Büchern zu jener „Historia tripartita“ vereinigte, welche im Mittelalter das gewöhnliche Handbuch für die ältere Kirchengeschichte war. S. Cassiodorus.