Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Epiphanīa“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 703
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Epiphanīa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 703. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Epiphan%C4%ABa (Version vom 07.06.2023)

[703] Epiphanīa (griech.), die Erscheinung, insbesondere eines Gottes, überhaupt aber der Akt, wodurch sich der Gott als solcher manifestiert. In der christlichen Kirche ist E. die Erscheinung des Weltheilands unter den Menschen, deren Fest (festum epiphanias, Epiphanienfest) auf den 6. Januar fällt. Dasselbe wurde im Orient schon im 3. Jahrh. gefeiert, war dem Andenken an die Taufe Jesu im Jordan gewidmet und daher vorzugsweise ein Tauftag der Katechumenen. Im Abendland wurde seine Bedeutung eine etwas andre; es ward zum Feste der Offenbarung Christi an die Heiden, als deren Symbol die Anbetung der Magier aus dem Morgenland galt (Dreikönigsfest), daher in Rom an diesem Tag Männer aus allen Nationen, die in der Propaganda zu Rom vertreten sind, jeder in seiner Sprache predigen, um die E. Christi unter allen Heiden darzustellen. Die protestantische Kirche gedenkt an diesem Fest vorzugsweise der Heidenmission. Nach dem Epiphanienfest zählt man im christlichen Kirchenjahr die nächsten Sonntage bis zum Sonntag Septuagesimä und bezeichnet sie als ersten, zweiten etc. Sonntag post Epiphanias (festum). Ihre Zahl wechselt, je nachdem Ostern früher oder später fällt, zwischen zwei und sechs.