Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Buxton“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 701
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Buxton. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 701. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Buxton (Version vom 19.06.2021)

[701] Buxton (spr. böckst’n), beliebter Badeort in Derbyshire (England), an der Quelle des Wye, 335 m ü. M., mit Schwefelthermen (ähnlich denen Wildbads), kalten Stahlquellen und (1881) 6021 Einw. Die Umgegend bietet den zahlreichen Badegästen und Touristen die mannigfaltigsten Naturschönheiten.

Buxton (spr. böckst’n), Sir Thomas Fowell, Gegner der Negersklaverei, geb. 1. April 1786 zu Earl’s-Colne in Essex, studierte zu Dublin und trat später als Associé in ein Londoner Brauereigeschäft. Durch seine Schwägerin, die berühmte Elisabeth Fry (s. d.), auf das Los der Armen hingewiesen, gründete er für die Seidenweber von Spitalfields einen Hilfsverein und veranlaßte durch seine Schrift „Enquiry, whether crime and misery are produced or prevented by our present system of prison discipline“ (Lond. 1818) die Bildung der Gesellschaft für Verbesserung der Gefängniszucht und die großartigen Reformen im Gefängniswesen. 1818 ins Parlament gewählt, ward er Wilberforces Nachfolger in der Agitation für die Freilassung der Neger, erwirkte 1823 den Beschluß, daß die Sklaverei möglichst bald abzuschaffen sei, und setzte endlich die definitive Befreiung der Neger durch. 1837 schied B., da er nicht wieder gewählt ward, aus dem Parlament, blieb aber der Sache der Neger getreu, obwohl er in seiner Schrift „The African slave trade and its remedy“ (Lond. 1840; deutsch von Julius, Leipz. 1841) die Unmöglichkeit, dem Sklavenhandel durch Aufsicht zur See zu steuern, einräumen mußte. Dagegen suchte er sein Ziel durch den Vorschlag zu erreichen, Afrika zu zivilisieren. Eine zu diesem Zweck gegründete Zeitschrift: „The African Coloniser“, entwickelte den Plan, und es bildete sich eine Negerexpedition, die jedoch gänzlich fehlschlug. 1840 zum Baronet ernannt, starb B. 19. Febr. 1845 zu Northrepps in Norfolk. Vgl. „Memoirs and correspondence of Sir Thomas Fowell B.“ (neue Ausg., Lond. 1872; deutsch, Berl. 1853).