Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Botānik“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Botānik“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 257262
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: Botanik
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Botanik
Wiktionary-Logo
Wiktionary: Botanik
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Botānik. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 257–262. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bot%C4%81nik (Version vom 30.01.2022)

[257] Botānik (v. griech. botane, Futter, Kraut; Pflanzenkunde, Phytologie), derjenige Teil der Naturgeschichte, welcher die wissenschaftliche Kenntnis des Pflanzenreichs umfaßt. Sie zerfällt je nach den besondern Gegenständen, welche sie behandelt, in folgende Disziplinen. 1) Die Morphologie der Pflanzen oder Organologie ist die Lehre von der Entwickelung, von der Gestalt und vom innern Bau der Glieder des Pflanzenkörpers, ohne Rücksicht auf die Funktionen, welche diese im Lebensprozeß der Pflanze verrichten. Ist sie vorzugsweise auf die äußern Formen der Pflanzenglieder gerichtet, so heißt sie Morphologie der äußern Gliederung. Sie zeigt, daß das Pflanzenreich nur wenige Grundorgane, nämlich Wurzel, Kaulom, Phyllom und Trichom (s. d.), besitzt, die, nur in der Art und Zahl ihrer Gruppierung, in der zeitlichen Folge ihrer Entwickelung und in untergeordneten Gestaltsverhältnissen variierend, die verschiedenartigen Formen der ganzen Pflanze bedingen; sie findet, daß ein und dasselbe Grundorgan je nach der Lebensweise der Pflanze und den daraus entspringenden Anpassungsbedürfnissen auch sehr verschiedenartige Organisation annehmen kann, die es geschickt macht, hier diesem, dort jenem Zweck im Leben der Pflanze zu dienen. So gelangt sie zu dem Resultat, daß es den morphologischen Charakter eines Pflanzengliedes durchaus nicht berührt, ob dasselbe zu diesem oder jenem physiologischen Organ eingerichtet ist. Mit dieser der Idee der Pflanzenmetamorphose zu Grunde liegenden Erkenntnis ist erst das wahre botanisch-morphologische Prinzip gewonnen, welches uns nicht bloß eine befriedigende Erkenntnis der Pflanzengestalten ermöglicht, sondern zugleich eins der wichtigsten Hilfsmittel zur Auffindung der natürlichen Verwandtschaften der Pflanzen untereinander und somit zum Ausbau des wahren natürlichen Pflanzensystems abgibt. Richtet sich aber die Morphologie mehr auf die Erkenntnis des innern Baues der Pflanzenglieder, d. h. auf die Art ihrer Zusammensetzung aus Zellen und Geweben, so wird sie zur Pflanzenanatomie oder Phytotomie. Eine thatsächliche Scheidung beider Gebiete wird gegenwärtig immer unthunlicher, indem zur morphologischen Begriffsbestimmung der Pflanzenteile oft ein Einblick in die anatomische Struktur derselben unerläßlich ist. Die Betrachtung des Entwickelungsganges, sowohl der äußern Formen als auch des innern Baues, pflegt man die Entwickelungsgeschichte zu nennen. Aus dem Gesagten erhellt jedoch, daß letztere nur ein integrierender Teil der Morphologie der Pflanzen ist.

2) Die Pflanzenphysiologie (Phytophysiologie) beschäftigt sich mit den an den Pflanzen als solchen zu beobachtenden Naturerscheinungen, also sowohl mit den Lebensprozessen der Pflanze, die wir als Ernährung und Fortpflanzung bezeichnen, als auch mit dem Einfluß der physikalischen Naturkräfte, nämlich der Gravitation, des Lichts, der Wärme, des Aggregatzustandes und des Chemismus der äußern Medien auf die Gestaltung, Ausbildung und die Lebensprozesse der Pflanze. Auch mit der Frage nach der Molekularstruktur der Bestandteile der Pflanzenzelle und nach den molekularen Prozessen, die in denselben stattfinden, hat sich die Pflanzenphysiologie, soweit es die Leistungsfähigkeit der in der neuern Zeit vielfach vervollkommten physikalischen Untersuchungsmethoden gestattet, zu beschäftigen, um auch von dieser Seite her Licht in die Natur des Pflanzenlebens zu bringen. Alle diese Fragen pflegt man, insofern ihre Erforschung die Anstellung von Experimenten erheischt, unter der Bezeichnung Experimentalphysiologie zusammenzufassen, während die Schilderung der Lebenserscheinungen als solcher in ihren allgemeinen und je nach den Arten eigentümlichen Formen und in ihrer periodischen Aufeinanderfolge an der einzelnen Pflanze, die auf bloßer, vielfach allerdings auch mikroskopischer Beobachtung beruht, als die Biologie der Pflanzen bezeichnet wird. – Die Pflanzenchemie, welche von den Grundstoffen der Pflanzen und deren verschiedenen Verbindungen handelt, die in den einzelnen Teilen der Pflanzen angetroffen werden, ist eher ein Teil der Chemie als der B., zumal da ihre wichtigsten Thatsachen schon in der Lehre von der Ernährung der Pflanzen, also in einem Abschnitt der Physiologie, zur Sprache kommen. Die durch abnorme Ursachen herbeigeführten, von der gewöhnlichen Art abweichenden Lebenserscheinungen, die Krankheiten der Pflanzen, sind der Gegenstand einer eignen an die Physiologie sich anschließenden Disziplin, der Pflanzenpathologie (Phytopathologie), welche nicht bloß eine Beschreibung derselben zu geben, sondern auch ihre Ursachen zu erörtern hat. Unter Teratologie der Pflanzen versteht man die Lehre von den Bildungsabweichungen. Diese behandelt man am besten im Anschluß an die Pathologie, weil auch diese Erscheinungen die Folgen abnormer Einflüsse oder abnormer Kombinationen an sich normaler Einflüsse sind, obgleich viele Thatsachen der Teratologie auch wichtige Beweismittel bei morphologischen Fragen geworden sind und daher auch dort schon eine gewisse Berücksichtigung finden. Die bisher erörterten Disziplinen unterwerfen jede für ihre Zwecke das Pflanzenreich im allgemeinen, ohne Berücksichtigung des Unterschiedes der einzelnen Arten, ihrer Betrachtung und suchen das allen Arten oder einer Anzahl derselben Gemeinsame auf. Insofern machen sie zusammen die allgemeine B. aus. Im Gegensatz hierzu hat

3) die spezielle (beschreibende oder deskriptive, systematische) B., Pflanzenbeschreibung oder Phytographie, die Aufzählung, Unterscheidung und Beschreibung der einzelnen Pflanzenarten zum Gegenstand. Sie hat es in erster Linie mit den Begriffen der Gattung und Art überhaupt zu thun und daher auch die Frage zu prüfen, ob die existierenden Pflanzenarten von ebenso vielen ursprünglichen Stammeltern sich herleiten, oder ob nach Darwins Lehre die Arten voneinander und in letzter Linie von einer beschränkten Anzahl von Urtypen abstammen, welche im Lauf zahlloser Generationen und langer geologischer Perioden durch die beiden der Pflanze innewohnenden [258] Fähigkeiten der Vererbung und Anpassung in steter Konkurrenz mit den jedesmaligen innern und äußern Lebensbedingungen sich zu einer vielfach verzweigten Kette von näher oder entfernter verwandten und dem entsprechend untereinander zeugungsfähigen oder unfruchtbaren Individuen entwickelt haben. Die engern oder weitern Verwandtschafts- und Zeugungsgruppen werden durch die Begriffe Rasse, Varietät, Art, Gattung u. a. nur unvollkommen bezeichnet. Innerhalb der einzelnen Arten hat die beschreibende B. auch die verschiedenen Grade der Varietätenbildung zu berücksichtigen, auch die durch Bastardierung zwischen verschiedenen Arten entstehenden Formen, soweit sie wirklich in der Natur vorkommen, in Betracht zu ziehen. Da die Unterscheidung der Pflanzenarten voneinander vor allem eine von allen Botanikern anerkannte und verstandene Benennung derselben erheischt, so hat die spezielle B. auch allgemein gültige wissenschaftliche Regeln, nach denen dies geschieht, aufzustellen, womit sich die botanische Terminologie beschäftigt. Dagegen lehrt dann die botanische Charakteristik die Regeln, welche bei Aufstellung der Gattung und Art zu beobachten sind, d. h. sie gibt an, von welchen Pflanzenteilen diejenigen Merkmale, auf welche wir eine Gattung, und von welchen diejenigen Merkmale entlehnt werden müssen, auf welche wir eine Art basieren sollen. Daraus folgt dann, wie unter Anwendung der botanischen Terminologie der Charakter für Gattung und Art darzulegen ist. Darunter versteht man nämlich die Zusammenstellung aller der Merkmale, durch welche die betreffende Gattung oder Art hinreichend charakterisiert, d. h. so weit beschrieben wird, daß sie mit keiner andern Gattung oder Art verwechselt werden kann. Handelt es sich nur um Unterscheidung der Gattung von ihren nächstverwandten Gattungen oder der einzelnen Arten einer und derselben Gattung, so genügt eine kürzere Zusammenstellung weniger Merkmale, die man Diagnose nennt. Da eine und dieselbe Pflanze oft verschiedene botanische Namen erhalten hat, so sind Verzeichnisse dieser sogen. Synonyme erforderlich, welche auf den jedesmaligen allgemeiner gangbaren Namen verweisen, bez. bei der Beschreibung der Arten diesem beigegeben sind; hiermit beschäftigt sich die botanische Synonymik. Somit hat die spezielle B. bei der Beschreibung der Arten zu geben: den botanischen Namen, die etwanigen Synonyme, den Charakter oder die Diagnose der Art, woran sich noch Bemerkungen über die Heimat, den Standort und die Blütezeit anzuschließen haben. Bei den ca. 8000 Gattungen, die man kennt, ist es unerläßlich, dieselben zur leichtern Übersicht wieder in größere Gruppen zu vereinigen, wozu wir auch vielfach schon durch die Natur getrieben werden wegen der unverkennbar nahen Verwandtschaft, die viele untereinander zeigen. Dies führt zur Aufstellung eines Pflanzensystems, und es ist der Gegenstand der botanischen Systematik (Systemkunde oder Taxonomie), die Versuche, welche zur wissenschaftlichen Anordnung des Pflanzenreichs gemacht worden sind, aufzuführen.

4) Die Paläontologie des Pflanzenreichs (Paläophytologie) ist die Lehre von den vorweltlichen oder fossilen Pflanzen; sie hat einerseits zu untersuchen, in welchen Teilen und in welchen Erhaltungszuständen die Reste der vorweltlichen Pflanzen gefunden werden, anderseits aber eine Aufzählung und naturhistorische Beschreibung der fossilen Pflanzenarten, soweit eine solche aus den erhaltenen Resten sich entnehmen läßt, zu liefern, dabei aber auch die Gebirgsformationen, in denen diese gefunden werden, zu berücksichtigen, um hieraus Schlüsse auf das allmähliche Erscheinen der Pflanzenarten auf der Erde ableiten zu können. 5) Die Pflanzengeographie handelt von der gegenwärtigen Verteilung der Pflanzenarten auf der Erdoberfläche und erörtert daher zunächst die geographische Verbreitung der einzelnen Arten sowohl in horizontaler Richtung als auch in vertikaler über dem Meeresspiegel und weist die Ursachen derselben nach. Sie gelangt so dahin, die Erdoberfläche in eine Anzahl Florengebiete, Pflanzenzonen und Pflanzenregionen zu zerlegen, die durch ihren Vegetationscharakter sich unterscheiden, und deren allmähliche Entstehung nicht bloß durch die Wirkung physikalischer Ursachen, sondern auch durch die Fortentwickelung der Pflanzenwelt in aufeinander folgenden geologischen Epochen erklärbar wird.

Alle bisher genannten botanischen Fächer können zusammen als die eigentliche oder reine B. bezeichnet werden. Ihr gegenüber steht die angewandte B., die nicht mehr die wissenschaftliche Betrachtung des Pflanzenreichs als solchen zur Aufgabe hat, sondern lediglich diejenigen Pflanzen, welche in irgend einer Beziehung dem Menschen Nutzen oder Schaden bringen, betrachtet und zwar nur insoweit, als an ihnen diese letztern Beziehungen in Betracht kommen. Sie gibt also eigentlich nur eine Auslese derjenigen Kenntnisse aus der reinen B., welche einem bestimmten praktischen Zweck im menschlichen Leben dienen können. Auf diese Weise ergeben sich folgende einzelne Fächer: 1) die medizinische oder pharmazeutische B., welche sich mit den offizinellen oder Arzneipflanzen, zu denen auch die Giftpflanzen gerechnet werden, beschäftigt; 2) die landwirtschaftliche oder ökonomische B., welche sowohl alle diejenigen Gewächse, die für die Zwecke der Landwirtschaft und des Gartenbaues kultiviert werden, als auch die diesen Kulturen schädlichen Unkräuter betrachtet; 3) die Forstbotanik, welche von den in der Forstwirtschaft angewendeten Gewächsen sowie von den bei der Forstkultur auftretenden Unkräutern handelt; 4) die technische B., welche die Beschreibung aller derjenigen Pflanzen gibt, deren Teile oder abgeleitete Produkte in den Gewerben und Künsten angewendet werden oder Gegenstände des Handels sind; 5) die Zierpflanzenkunde und Blumistik, welche die botanischen Kenntnisse in ihren Bereich ziehen, insoweit sie auf die Kultur der Zierpflanzen und auf den dekorativen Gartenbau Bezug haben.

Über botanische Gärten, botanische Sammlungen und Institute, Exkursionen vgl. die besondern Artikel (S. 262 u. 263).

Die Geschichte der Botanik

weist die allmähliche Entwickelung der wissenschaftlichen Kenntnisse vom Pflanzenreich nach. Die einzelnen botanischen Fächer sind keineswegs zu gleicher Zeit begründet worden; vielmehr wurde vom Altertum an bis in verhältnismäßig späte Zeit der beschreibenden B. so gut wie allein die Aufmerksamkeit zugewendet, und die allgemeine B. ward erst in den letzten Jahrhunderten ausgebildet. Im Altertum ist Aristoteles der erste Schriftsteller, der sich auch mit B. beschäftigte; doch sind seine botanischen Schriften verloren gegangen. Diejenigen seines Schülers Theophrast (300 v. Chr.) dagegen sind uns erhalten und scheinen eine weitere Ausführung der Aristotelischen Werke zu sein. In ihnen sind etwa 500 Arten von Pflanzen beschrieben; außerdem geben sie in rein philosophischem Geist Betrachtungen über das Wesen und die Entstehung der Pflanzen. Im 1. Jahrh. n. Chr. schrieb Dioskorides zu Rom seine „Materia [259] medica“, in welcher etwa 600 Arzneipflanzen beschrieben sind. Die Naturgeschichte des Römers Plinius (23–79 n. Chr.) ist nur eine Zusammenstellung aus den Werken der Alten. Die lange Zeit der Ausbreitung und Befestigung des Christentums war der Naturforschung in hohem Grad ungünstig. In den auf das Altertum folgenden Jahrhunderten bis zur Reformation begegnen wir nur wenigen Schriftstellern, die aus selbständiger Naturbeobachtung ihre Kenntnisse schöpften; dies waren vorzugsweise die Araber, welche sich die griechische Bildung angeeignet hatten, und unter den Deutschen Albertus Magnus (1193–1280), der ein Werk: „Sieben Bücher von den Gewächsen“, schrieb. Die vorherrschende Richtung dieser Zeit ging vielmehr auf das Studium der Werke der Alten, zumal des Dioskorides, der als ausschließliche Autorität galt, und zu dessen Werken Kommentare geschrieben wurden. Erst die mit Ende des 15. Jahrh. anbrechende Zeit des allgemeinen Wiederauflebens der Wissenschaften brachte auch hier einen Umschwung hervor. Deutsche waren es zunächst, welche die botanische Wissenschaft von den Fesseln der alten Schule befreiten. Die Unzulänglichkeit der Lehren des Dioskorides brachte Otto Brunfels („Contrafeyt Kräuterbuch“, 1537), Hieronymus von Braunschweig, Leonhard Fuchs, Hieronymus Tragus und Konrad Geßner zu dem Entschluß, unabhängig von Dioskorides die Gewächse Deutschlands zu untersuchen und eine mit Abbildungen begleitete Beschreibung derselben zu geben. Geßner kam zuerst auf den Gedanken, daß die Fruchtteile die wesentlichen seien, und daß man danach die Pflanzen ordnen müsse. Jenen Männern folgten gegen den Anfang des 17. Jahrh. die Italiener Peter Matthiolus, Andreas Cäsalpinus, Prosp. Alpino und Fab. Columna, die Niederländer Dodonäus, Clusius und Lobelius, der Franzose Dalechamp, der Engländer Gerard, die Deutschen Joach. Camerarius, Tabernämontanus und die Gebrüder Johann und Kaspar Bauhin. Durch die Anstrengungen dieser Forscher war der Vorrat benannter Pflanzen zu Anfang des 17. Jahrh. schon bis auf 5500 angewachsen; mit dieser Vermehrung wuchs aber das Bedürfnis der Anordnung. Den ersten Versuch einer natürlichen Anordnung der Pflanzen in der Beschreibung ihrer Eigenschaften und Formen machte Lobelius (1570), indem er gewisse Familien, z. B. Bäume, Gräser, Farnkräuter, Lilien u. a., aufstellte. Andreas Cäsalpinus (1583), von Linné der erste orthodoxe Systematiker genannt, führte nach Geßners Vorschlag die Frucht und die wesentlichen Teile des Samens als Basis der Klassenbildung auf, was bei vielen seiner Nachfolger, die man Fruktisten nannte, die herrschende Regel geblieben ist. Noch verdienter aber um die B. machten sich etwas später die Gebrüder Bauhin. Während Johann Bauhin in seinem Werk „Historia plantarum universalis“ (erst nach seinem Tod, 1650, von Chabrée herausgegeben) sich mehr den Ansichten des Lobelius anschloß und mithin eine natürliche Anordnung der Pflanzen anstrebte, vermehrte Kaspar Bauhin nicht allein die Zahl der bekannten Pflanzen durch seine Entdeckungen, sondern suchte auch die durch die Willkür in den Benennungen ungemein verwirrte Synonymik zu berichtigen. Er wagte zuerst in seinem „Phytopinax“ (1596) die Idee einer Synopsis aller bekannten Pflanzen aufzustellen und führte in seinem „Pinax theatri botanici“ (1623) die Namen von 6000 Pflanzen mit ihren Synonymen auf. Die schon ein Jahrhundert früher gemachten Entdeckungen neuer Länder und Meeresstraßen vermehrten die Zahl der bekannten Pflanzen außerordentlich. Es wurden botanische Reisen und Expeditionen unternommen; so wurde z. B. fast ganz Europa von Clusius, das Morgenland von P. Albini mit großem Erfolg durchforscht.

Ein wichtiges Moment für die Weiterentwickelung der B. trat in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. hinzu: die Erfindung des Mikroskops. Sie führte zu genauern Untersuchungen des Baues der Pflanzen und somit zur Begründung der Pflanzenanatomie. Als die eigentlichen Begründer der letztern haben wir anzuerkennen: Nehem. Grew, Marcell Malpighi, Professor zu Bologna, und Leeuwenhoek, welche zu gleicher Zeit mikroskopische Beobachtungen über das Gewebe der Pflanzen anstellten; der erste machte sie 1670, der zweite 1671, der dritte 1675 durch den Druck bekannt. In diese Zeit fallen auch weitere Versuche zur Aufstellung von Pflanzensystemen in größern beschreibenden Werken, so die von Morison, Ray, P. Hermann, H. Boerhaave, G. A. Rivinus, besonders aber von J. P. Tournefort. Morison (1715) und Ray (1703) bauten auf dem von Cäsalpin gelegten Grund weiter fort; der letztere nahm bei seiner Methode schon auf die Bildung der Blumenkrone und deren Teile Rücksicht. Rivinus (1690) ließ bei seiner Anordnung der Gewächse ganz allein die regelmäßige oder unregelmäßige Gestalt der Blumenkrone als Norm gelten. Ein wichtiger Fortschritt in der beschreibenden B. geschah aber durch Tournefort (1719), indem derselbe nicht nur ein seiner Zeit sehr anerkanntes System aufstellte, welches er auf die Form der Blumenkrone gründete, sondern vorzüglich, indem er zuerst bestimmte Gattungen schuf und die in dieselben gehörigen Arten bezeichnete. Die Zusammenstellung der Pflanzen in wirkliche Familien unternahm und führte zuerst Magnol (1689) durch; sein System umfaßte 76 Familien, welche er nach allen Teilen der Pflanze begrenzte, besonders aber nach der Entwickelung der Blüte und Frucht. Aber diese Systeme wurden immer wieder überholt und unzureichend durch die Fülle neuer Pflanzen, welche fortwährend bekannt wurden. Ferne Weltgegenden, zumal die Tropenländer, wurden der botanischen Kenntnis erschlossen durch die Reisenden und Pflanzensammler Rheede, Kämpfer und Rumph, welche die asiatische, Sloane und Plumier, welche die amerikanische Flora behandelten. Die Kultur dieser ausländischen Gewächse in den jetzt allgemeiner angelegten botanischen Gärten (s. d.) trug nicht weniger zur Vermehrung der Pflanzenkenntnis bei. Ohne ein genügendes, allgemein gültiges System und ohne eine bestimmte, allgemein befolgte Methode der Pflanzenbenennung und Pflanzencharakteristik wäre aber die Verwirrung in der Beschreibung der Pflanzen nicht zu vermeiden gewesen, und es war daher das Verdienst Karl Linnés (1707 bis 1778), diesem Bedürfnis durch sein berühmt gewordenes System abgeholfen zu haben. Es ist dies zwar, als lediglich auf die Befruchtungsorgane der Blüte gegründet, ein künstliches, hat aber wegen der Untrüglichkeit und leichten Anwendbarkeit seiner Merkmale rasch weitverbreitete Anerkennung gefunden. Linnés größeres Verdienst aber, wegen dessen er mit Recht als Reformator der Naturgeschichte bezeichnet wird, besteht darin, daß er feste Regeln für die wissenschaftliche Charakteristik der Gattungen und Arten und die eigentliche naturgeschichtliche Terminologie zur Bezeichnung dieser letztern geschaffen hat, die bis heute in der Naturgeschichte Geltung haben. Unter den Gegnern des Linnéschen Systems waren [260] mehrere angesehene Botaniker: Ch. G. Ludwig, J. G. Gleditsch, M. Adanson, B. Jussieu u. a. Viele von Linnés Schülern machten die Untersuchung der Floren fremder Länder sowie die genauere Kenntnis der inländischen Pflanzen mit Erfolg zu ihrer Aufgabe. Zu den erstern gehören Hasselquist, Forskal, Löfling, Kalm, Commerson, Pallas, Burmann, P. Brown, Jacquin, Aublet, J. R. und G. Forster; zu den letztern: Scopoli, Jacquin, Pollich, Leers, Haller, in Frankreich Gérard, Gouan, in Italien Seguire, in Spanien Martinez, in England Hudson, in Schottland Ligthfoot, in Dänemark Öder und Müller, in Norwegen Gunerus etc. Zu Linnés Zeit fanden auch die niedern Pflanzen, die Pilze, Algen, Flechten und Moose, zuerst eine eingehendere Behandlung durch Micheli, Scheuchzer und Dillenius. Auch fällt in diese Zeit der Anfang der experimentellen pflanzenphysiologischen Forschung, indem St. Hales (1727) seine noch heute berühmten Versuche über das Aufsteigen des Saftes in den Pflanzen anstellte. In der folgenden Zeit war die Thätigkeit einesteils auf die weitere Ausbildung des Linnéschen Sexualsystems gerichtet; es sorgten für die erweiterte Kenntnis der Pflanzenarten durch die fortgesetzte Herausgabe der Linnéschen „Genera“ und „Species plantarum“: Schreber (1789), Willdenow (1797–1810), Vahl (1805 u. 1827), Persoon (1805), Römer und Schultes (1817–30), K. Sprengel (1830 bis 1831), Presl (1834), David Dietrich (1839), H. E. Richter (1835). Auch bei den niedern Pflanzenfamilien der Kryptogamen suchte man jetzt die Geschlechtsorgane aufzufinden, womit sich namentlich Schmidel, Hedwig, Kölreuter beschäftigten. Anderseits richteten sich aber jetzt auch die Bestrebungen der Botaniker auf die Aufstellung und Ausbildung eines natürlichen Pflanzensystems. Der frühern Periode gehören noch an: Adanson (1759), Öder (1764) und Gärtner (1788), die gute Vorarbeiten lieferten, indem besonders Gärtner die Aufmerksamkeit der Botaniker auf Samen und Frucht als Hauptpflanzenteile lenkte.

Der erste aber, welcher sich durch Aufbau eines natürlichen Systems einen Namen erwarb, war Antoine Laurent de Jussieu (1789). Doch blieb sein System längere Zeit unbeachtet und ward erst nach 30 Jahren von namhaften Botanikern empfohlen und weiter ausgebildet. Unter diesen steht Augustin Pyramus de Candolle (1813) obenan. Obgleich in vielem mit Jussieu übereinstimmend, stellte dieser, auf jenen fußend, doch neue Ansichten auf, und sein System fand eine günstige Aufnahme und sehr viele Verehrer. Die einmal in Fluß gebrachte Methode gab nun zu zahlreichen weitern Versuchen in der Aufstellung natürlicher Systeme Veranlassung, bei denen wir deutsche Botaniker in erster Reihe finden. Es folgten jetzt die natürlichen Systeme von Oken (1821) und Reichenbach (1828), beide in hohem Grad von dem naturphilosophischen Geiste der damaligen Zeit beeinflußt. Ferner sind hier zu nennen in England Lindley (1834), in Deutschland Bartling (1830) und vorzugsweise Endlicher (1838), dessen System durch wesentliche Vervollkommnung, namentlich in der Feststellung der natürlichen Familien, sich auszeichnet. Neben diesen Bestrebungen erhielt die beschreibende B. in der neuern Zeit sehr große Erweiterungen dadurch, daß nicht nur viele Gelehrte die vaterländischen Floren untersuchten und mit vorzüglichem Erfolg bearbeiteten, sondern daß auch Viele fremde Länder mit Gewinn besuchten oder in Bezug auf ihre Floren bearbeiteten. Auch für die niedern Gewächse wurde in neuerer Zeit sehr viel gethan, wie von Nees v. Esenbeck, Tode, Bolton, Corda für die Pilze, von Roth, Vaucher, Turner, Agardh, Kützing, Nägeli für die Algen, von Hoffmann, Fries, Acharius für die Flechten, von Hooker, Weber sowie von Nees v. Esenbeck für die Lebermoose, von Hedwig, Schwägrichen, Bridel, Nees, Hornschuch und Sturm für die Laubmoose, von Swartz, Schkuhr, Hooker und Grewille für die Farnkräuter.

Mit dem Beginn des 19. Jahrh. werden nun auch die Fächer der allgemeinen B. wieder aufgenommen, bez. erst begründet. Wir finden zuerst eine Reihe von Botanikern, welche sich die Erforschung des innern Baues der Gewächse zur Aufgabe machten, so Link, Rudolphi, Treviranus, Moldenhawer, Kiefer, Sprengel in Deutschland, Mirbel in Frankreich. Nach diesen Vorarbeiten war es Meyen, Mohl, Schleiden, Schwann, Unger, Schacht möglich, der Pflanzenanatomie im wesentlichen ihre heutige Entwickelung zu geben. Die durch Bonnet, Saussure, Duhamel du Monceau, Dutrochet, Sénébière, De Candolle, Knight wieder aufgenommene Pflanzenphysiologie erhielt dann gleichzeitig durch jene anatomischen Forschungen, nicht minder aber auch durch die Anwendung der fortgeschrittenen chemischen Kenntnisse und der Experimentierkunst, in dieser Hinsicht zumal durch Boussingault und Liebig, wesentliche Förderung. Den Betrachtungen Goethes über die Metamorphose der Pflanze, zumal aber den Arbeiten De Candolles, Rob. Browns, Schimpers und A. Brauns verdanken wir die Schöpfung der heutigen Morphologie. Ferner fällt auch erst in diese Zeit die Begründung der Pflanzengeographie durch A. v. Humboldt, während Schouw, Wahlenberg, Meyen, A. de Candolle, Grisebach, Hooker, Boissier für die weitere Ausbildung dieser Disziplin thätig waren, bez. noch sind. Endlich ist auch die Paläontologie des Pflanzenreichs erst in der neuern Zeit durch Brongniart, Unger, Göppert, Heer, Saporta, Schimper begründet worden. Bei der Förderung der allgemeinen botanischen Disziplinen in so verhältnismäßig kurzer Zeit konnte es nicht fehlen, daß dieselben vor der beschreibenden B. in den Vordergrund traten, und man kann sagen, daß gegenwärtig das umgekehrte Verhältnis in der Behandlung der allgemeinen B. einer und derjenigen der beschreibenden B. anderseits als in den frühern Jahrhunderten sich zu vollziehen beginnt, wenngleich die heutige B. weit entfernt ist, die Kenntnis und Beschreibung der Arten zu unterschätzen und auf die weitere Erforschung zumal der ausländischen Floren zu verzichten. In der Gegenwart ist die Forschung auf den Gebieten der Morphologie, Anatomie und Physiologie der Pflanzen im vollen Gang; hier sind in Deutschland besonders Nägeli, Pringsheim, Strasburger, Sachs, Eichler, Schwendener, im Ausland Darwin, Warming, Baillon, Delpino und außer diesen eine große Anzahl andrer Forscher zu nennen. Die Entwickelungsgeschichte und die Wachstumsgesetze der Pflanzenglieder, die Molekularstruktur der Bestandteile der Pflanzenzelle, die Befruchtungs- und Bestäubungsvorgänge in der Blüte, die Einwirkung fremder Kräfte auf die Lebenserscheinungen der Pflanze: dies sind hauptsächlich die Fragen, auf welche die gegenwärtige Forschung in den genannten Gebieten mit Vorliebe gerichtet ist. Gleiche Regsamkeit herrscht in der Erforschung der niedern Gewächse, insbesondere der Pilze, hinsichtlich deren Tulasne, De [261] Bary, Brefeld, und der Algen, auf welchem Gebiet Thuret, Pringsheim und Cohn sich große Verdienste erworben haben.

Litteratur.

Von allgemeinen Lehrbüchern der Botanik nennen wir als die wichtigsten ältern sowie die empfehlenswerten neuern: Linné, Philosophia botanica (Stockh. 1751; 5. Aufl. von K. Sprengel, 1824); Schleiden, Grundzüge der wissenschaftlichen B. (4. Aufl., Leipz. 1861, 2 Bde.); Leunis, Synopsis der drei Naturreiche, 2. Teil: B. (3. Aufl., Hannov. 1882, 2 Bde.); Baillon, Dictionnaire de botanique (Par. 1867 ff.); Luerssen, Grundzüge der B. (3. Aufl., Leipz. 1881); Prantl, Lehrbuch der B. (4. Aufl., das. 1881); Behrens, Methodisches Lehrbuch der B. etc. (2. Aufl., Braunschw. 1882); Reinke, Lehrbuch der allgemeinen B. (Berl. 1880); Schenk, Handbuch der B. (Bresl. 1879–85, 3 Bde.). Als populäre Werke sind besonders hervorzuheben: Schleiden, Die Pflanze und ihr Leben (6. Aufl., Leipz. 1864); Roßmäßler, Die vier Jahreszeiten (5. Aufl., das. 1877); Auerswald und Roßmäßler, Botanische Unterhaltungen zum Verständnis der heimatlichen Flora (3. Aufl. von Luerssen, das. 1877); Willkomm, Führer ins Reich der deutschen Pflanzen (das. 1863); Cohn, Die Pflanze (Vorträge, Bresl. 1881); A. Kerner, Illustriertes Pflanzenleben (Leipz. 1885 ff., 2 Bde.).

Über Pflanzenanatomie und Pflanzenphysiologie, zum Teil mit Einschluß der Morphologie, sind die bedeutendsten Werke folgende: H. v. Mohl, Anatomie und Physiologie der vegetabilischen Zelle (Braunschw. 1852); H. Schacht, Lehrbuch der Anatomie und Physiologie der Gewächse (2. Aufl., Berl. 1856–59, 2 Bde.); Hofmeister, Handbuch der physiologischen B., Bd. 1, Abteil. 1: Die Lehre von der Pflanzenzelle (Leipz. 1867), Abteil. 2: Allgemeine Morphologie der Gewächse (1868); Bd. 2, Abteil. 1: De Bary, Morphologie und Biologie der Pilze, Mycetozoen und Bakterien (das. 1884); Eichler, Blütendiagramme (das. 1875–78, 2 Tle.); De Bary, Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane (das. 1877); Pfeffer, Pflanzenphysiologie (das. 1881); Sachs, Vorlesungen über Pflanzenphysiologie (das. 1882); Göbel, Grundzüge der Systematik und speziellen Pflanzenmorphologie (das. 1882); Haberlandt, Physiologische Pflanzenanatomie (das. 1884). Die Pflanzenpathologie behandelten: Kühn, Krankheiten der Kulturgewächse (2. Aufl., Berl. 1859); Sorauer, Handbuch der Pflanzenkrankheiten (das. 1874); Frank, Die Krankheiten der Pflanzen (Bresl. 1880); Hartig, Lehrbuch der Baumkrankheiten (Berl. 1882); die Mißbildungen: Moquin-Tandon, Pflanzenteratologie (deutsch von Schauer, das. 1842); Cramer, Bildungsabweichungen etc. (Zür. 1864).

Die botanische Terminologie, Charakteristik und Systematik bearbeiteten: Bischoff, Handbuch der botanischen Terminologie und Systemkunde (Nürnb. 1830–44, 3 Bde.). Linnés System: Linné, Species plantarum (Stockh. 1753; neueste Aufl. von Willdenow, Berl. 1797–1830, 6 Bde.); Derselbe, Systema vegetabilium (16. Aufl. von Sprengel, Götting. 1825–28, 4 Bde.); dasselbe Werk herausgegeben von Römer und Schultes, nebst den Mantissen (Stuttg. 1817–30, 7 Bde.). Natürliche Systeme: Adanson, Familles des plantes (Par. 1761); A. L. Jussieu, Genera plantarum secundum ordines naturales disposita (das. 1789); De Candolle, Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis (das. 1824–74, Bd. 1–17); Buek, Genera, species et synonyma Candolleana alphabetico ordine disposita, seu Index generalis et specialis ad De Candolle Prodromum (Hamb. 1840–74, 4 Bde.); A. und C. de Candolle, Monographiae Phanerogamarum Prodromi nunc Continuatio nunc Revisio (Par. 1877 ff.); Nyman, Conspectus florae europaeae (Örebro 1878–82); Bartling, Ordines naturales plantarum (Götting. 1830); Lindley: The vegetable kingdom (neue Ausg., Lond. 1868), The treasury of botany (neue Ausg., das. 1870, 2 Bde.), A natural system of botany (4. Aufl. 1848; deutsch, Weim. 1833); Endlicher, Genera plantarum secundum ordines naturales disposita (Wien 1836–40; Supplementa, das. 1842–43, neue Aufl. 1865); Derselbe, Enchiridion botanicum (Leipz. 1841); Pfeiffer, Nomenclator botanicus (Kass. 1841–78); Baillon, Histoire des plantes (Par. 1866 ff.); Bentham und Hooker, Genera plantarum (Lond. 1862–83, 3 Bde.). Über pflanzengeographische Litteratur vgl. Pflanzengeographie, desgl. über Pilze und Algen die Spezialartikel.

Für angewandte B. nennen wir folgende Werke: Luerssen, Medizinisch-pharmazeutische B. (Leipz. 1879–82, 2 Bde.); O. Berg, Pharmazeutische Warenkunde (4. Aufl. von Garcke, Berl. 1869, nebst Atlas); Flückiger, Lehrbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (das. 1867); Berg und Schmidt, Darstellung und Beschreibung sämtlicher in der Pharmacopoea borussica aufgeführten offizinellen Gewächse etc. (Leipz. 1858–63, 4 Bde.); Nördlinger, Deutsche Forstbotanik (Stuttg. 1874–76); Willkomm, Forstliche Flora von Deutschland und Österreich (Leipz. 1875); Hartig, Anatomie und Physiologie der Holzpflanzen (Berl. 1878); Lauche, Deutsche Pomologie (das. 1879 ff.); Langethal, Lehrbuch der landwirtschaftlichen Pflanzenkunde (5. Aufl., das. 1876, 4 Tle.); Duhamel, Traité des arbres et arbustes (2. Aufl., Par. 1801–19, 7 Bde.); Loudon, Arboretum et fruticetum britannicum (2. Aufl., Lond. 1844); Koch, Dendrologie (Erlang. 1869–73, 2 Tle.).

Die Geschichte der B. behandeln: Sprengel, Geschichte der B. (Altenb. u. Leipz. 1817–18); E. Meyer, Die Entwickelung der B. in ihren Hauptmomenten (Königsb. 1844); Derselbe, Geschichte der B. (das. 1854–57, 4 Bde.); Jessen, B. der Gegenwart und Vorzeit (Leipz. 1864); Sachs, Geschichte der B. (Münch. 1867). Die botanische Litteratur findet sich verzeichnet in Pritzel, Thesaurus literaturae botanicae (2. Aufl., Leipz. 1872).

Von den botanischen Zeitschriften und Sammelwerken sind die wichtigsten: „Botanische Zeitung“, herausgegeben von H. v. Mohl und Schlechtendal, fortgesetzt von De Bary und Just (Leipz., seit 1843); „Linnaea, Journal für B. in deren ganzem Umfang“ (Halle 1826–66; neue Folge, Berl. 1867–81; fortgesetzt als „Jahrbuch des königlichen botanischen Gartens etc. zu Berlin“, hrsg. von Eichler und Garcke); „Berichte der deutschen botanischen Gesellschaft“ (das. 1883 ff.); „Botanischer Jahresbericht“ (hrsg. von Just, das. 1874 ff.); „Botanisches Zentralblatt“ (hrsg. von Uhlworm, Kass. 1880 ff.); „Verhandlungen der kaiserlichen Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien“ (Wien, seit 1852); „Annales des sciences naturelles, série botanique“ (Par.); „Adansonia“ (hrsg. von Baillon, das., seit 1861); „The London Journal of Botany“ (hrsg. von Hooker, Lond., seit 1842); „The British and foreign Journal of Botany“, begründet von B. Seemann (seit 1864); „Jahrbücher für wissenschaftliche B.“ (hrsg. von Pringsheim, Berl. 1857–63; Leipz., seit [262] 1864; Berl., seit 1882). Sachs, Arbeiten des Botanischen Instituts zu Würzburg (Leipz. 1874 ff.); Cohn, Beiträge zur Biologie der Pflanzen (Bresl. 1875 ff.); Engler, Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie (Leipz. 1880 ff.). Außerdem zahlreiche allgemeine wissenschaftliche Zeitschriften von Akademien und gelehrten Gesellschaften.