Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aube“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 3637
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Aube. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 36–37. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aube (Version vom 25.04.2023)

[36] Aube (spr. ohb’), rechter Nebenfluß der Seine, entspringt am Mont Saule (512 m) im Plateau von Langres, Departement Obermarne, fließt in nordwestlicher Richtung über La Ferté, Bar und Arcis, wo er schiffbar wird, und mündet unweit Romilly nach einem Laufe von 225 km. Seine Nebenflüsse sind Aujon und Voire auf der rechten, Lendion, Amance und Auzon auf der linken Seite.

[37] Das danach benannte Departement im nordöstlichen Frankreich, aus der niedern Champagne und Teilen von Bourgogne gebildet, grenzt im N. an das Departement Marne, im O. an Obermarne, im S. an Côte d’Or, im SW. an Yonne und im NW. an Seine-et-Marne und hat einen Flächenraum von 6001 qkm (109 QM.). Der Boden, welcher sich von SW. nach NO. abdacht, ist im allgemeinen ziemlich eben; doch teilt sich das Departement in zwei Teile von sehr verschiedener Beschaffenheit. Der nordwestliche gehört zur sogen. Champagne pouilleuse, wo der Kreidefels nur mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt ist und hauptsächlich Viehweiden darbietet; der südöstliche dagegen umfaßt reiche und fruchtbare Thäler, deren Wände sich auch trefflich zum Weinbau eignen. Hauptflüsse sind die Aube und Seine; auch der obere Lauf der Vannes, die der Yonne zufließt, gehört dem Departement an. Aube und Seine sind schiffbar, daneben hat das Departement noch den Seitenkanal der Seine. Kleiner Seen und Teiche zählt man über 100. Das Klima ist feucht, aber angenehm. Das Departement zählt (1881) 255,326 Einw., welche hauptsächlich Landwirtschaft betreiben. Der in kleine Grundstücke zerteilte Boden liefert Getreide, Hanf, Ölfrüchte, guten Wein und Futter für das zahlreiche Vieh. In den sterilen Teilen des Departements hat man die Anpflanzung der Fichte und der Föhre mit Glück versucht; sonst bestehen die Waldungen meist aus Eichen, Buchen, Espen und Birken. Rehe und Hirsche, wilde Schweine, Hasen und Kaninchen sowie Vogelwild gibt es noch reichlich. Auch Geflügel- und Bienenzucht ist stark vertreten. Von Mineralien werden Eisen, Baustein, Marmor, Kreide, Thon und Ziegelerde gewonnen. Die Einwohner betreiben ferner Eisenindustrie, ansehnliche Baumwollspinnerei, Weberei und Wirkerei, ferner Seidenspinnerei, Erzeugung von Tuch, Wolldecken, Porzellan, Fayence, Glas, Papier, Seife, Rübenzucker etc. Lebhaft ist der Handel mit Wein, Holz und Erzeugnissen der Landwirtschaft. Das Netz der Verkehrswege ist sehr entwickelt und hat in Troyes seinen Knotenpunkt. Die Ostbahn durchzieht das Land mit ihrer Hauptlinie Paris-Belfort, welche von der Eisenbahn Orléans-Châlons durchkreuzt wird und mehrere Seitenlinien aussendet. Das Departement zerfällt in fünf Arrondissements: Troyes, Arcis sur A., Bar sur A., Bar sur Seine und Nogent sur Seine. Hauptstadt ist Troyes.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 67
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[67] Aube, Departement, (1886) 257,374 Einw.

 Aube (spr. ohb), Théophile, franz. Admiral, geb. 22. Nov. 1826, trat 1840 in die Kriegsmarine, ward 1853 Schiffsleutnant, 1862 Fregatten- und 1870 Linienschiffskapitän. Er that mehrere Male in den Kolonien und überseeischen Kriegen Dienst und war zuletzt Befehlshaber der Flotte in Senegambien. 1870 ward er mit der Verteidigung von Carentan beauftragt und nahm im Winter an dem Zug der Bourbakischen Armee gegen Belfort teil. 1879–81 war er Gouverneur von Martinique. Seit 1880 Konteradmiral, ward er mit der Leitung des Torpedowesens beauftragt, das er auch als Marineminister (1886–1887) besonders begünstigte und ausbildete. Seit 1886 Vizeadmiral, ist er Mitglied des Admiralitätsrats. Er schrieb: „Un nouveau droit maritime international“ (1875); „Note sur le Centre-Amérique, Vancouver et la Colombie anglaise“ (1877): „Entre deux campagnes. Notes d’un marin“ (1881); „La Martinique, son présent et son avenir“ (1882); „L’Italie et le Levant“ (1883); „A terre et à bord“ (1884) u. a.


Jahres-Supplement 1890–1891
Band 18 (1891), Seite 62
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[62] Aube, Théophile, franz. Admiral, starb 31. Dez. 1890 in Toulon.