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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Alpen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 394403
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Alpen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 394–403. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Alpen (Version vom 22.02.2022)

[394] Alpen (wahrscheinlich v. kelt. alp oder alb, s. v. w. „hoch, Berg“), Hochgebirge, welche, unähnlich gewöhnlichen Gebirgsketten, aus einzelnen Gebirgsstöcken (Gruppen) zusammengesetzt sind. Die einzelnen Berge sind durch sattelförmige Erhebungen (Cols) und schmale Rippen (Joche), oft auf langen Distanzen, zusammengeknüpft. Von bedeutender absoluter Höhe, steigen sie öfters über die Schneelinie empor und haben gemeiniglich eine breite Basis. Ihre Gehänge sind tief gefurcht, zerrissen, gezackt, mit schroffen, oft lotrecht abstürzenden, häufig sehr tiefen Schluchten. Die A. werden gewöhnlich nach dem Land benannt, in welchem sie liegen. Schlechthin führt den Namen A. das große Hochgebirge Zentraleuropas (bestehend aus den Schweizer, Savoyischen, Tiroler, Salzburger, Steirischen etc. A.). Außerdem sind zu nennen: die Siebenbürgischen, die Skandinavischen A. in Europa, die Abessinischen A. in Afrika, die Nordamerikanischen Seealpen etc.

Alpen (hierzu Karte „Höhenschichten der Alpen“). Der Name dieses mächtigen Hochgebirges im mittlern Europa, des höchsten dieses Erdteils und zugleich des vollkommensten und am besten entwickelten aller Hochgebirge der Erde, wurde schon von den Römern bei der Bevölkerung vorgefunden und ist wahrscheinlich keltischen Ursprungs (alb, s. v. w. hoch). Die A. erstrecken sich vom untern Rhônethal gegen O. bis an die Ebenen Oberungarns und erscheinen, von N. wie von S. gesehen, schon aus der Ferne wie eine durch Höhe und Reichtum der Formen überwältigende Gebirgsmauer, auf dem größten Teil ihrer Länge von Hochgipfeln überragt, die mit ewigem Schnee bedeckt sind. An allen Seiten erheben sich die Berge schroff und von den daran grenzenden Landschaften scharf geschieden; den schroffsten Abhang wenden sie jedoch der Südseite zu, wo auch die relative Höhe die bedeutendste ist. Ringsum sind die A. von Ebenen umgeben, und nur an drei Punkten stehen sie mit andern Gebirgen in Zusammenhang, mit den Apenninen im SW., dem Schweizer Jura im NW., den Kalkplateaus der Balkanhalbinsel im SO. Im SW. reichen sie, wenngleich die geologische Bildung sich noch östlicher bis zum Paß der Bocchetta verbreitet, mit ihrer charakteristischen Natur nur wenig über den Col di Tenda gegen O., wo sie mit den Anfängen der italienischen Gebirge in unmittelbarer Verbindung stehen, und sind hier bis zur Mündung des Rhône durch das Küstenland des Mittelmeers begrenzt; die Westgrenze bildet das Rhônethal bis zum Genfer See, wo am Rhôneknie unterhalb der Stadt der Schweizer Jura mit den A. in Verbindung tritt; die Nordgrenze bilden die großen Ebenen des Aaregebiets in der Schweiz und des Donaugebiets in Deutschland bis nach Wien, die Ostgrenze die Ebene von Oberungarn. Im S. des Thals der Drau stehen dagegen die letzten Ausläufer der A. in den sogen. Julischen A. mit den Bergzügen Kroatiens und dem istrisch-dalmatischen Hochland in unmittelbarer Verbindung; an der Südseite bildet bis zum Col di Tenda die lombardische Tiefebene die Grenze des Hochgebirges. Dasselbe dehnt sich hiernach über zwölf Längengrade (6–18° östl. L. v. Gr.) von dem untern Rhône- bis zum Donauthal bei Wien 1036 km weit aus, während die Breite im W. kaum 75, im O. dagegen durch das strahlenförmige Auslaufen der Ketten bis über 300, durchschnittlich etwa 175 km beträgt. Die A. nehmen also, von 43–48° nördl. Br. liegend, fast genau die Mitte zwischen Äquator und Nordpol ein. Sie bedecken ohne die angrenzenden Hochebenen ein Gebiet von etwa 240,000 qkm und haben eine mittlere Erhebung von 1400 m. Man erhält ein Bild von der Masse des Gebirges, wenn man bedenkt, daß

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HÖHENSCHICHTEN DER
ALPEN.

Maßstab = 1 : 2 500 000.
[Register zur Karte siehe unten]

[395] dasselbe, auf der Oberfläche Europas gleichmäßig ausgebreitet, diese um 6½ m erhöhen würde. Während die Westalpen sich von S. nach N. allmählich mehr und mehr erheben, nimmt die Höhe von den höchsten Punkten aus in östlicher Richtung wieder ab. Vom Montblanc, dem höchsten Berg nicht nur der A., sondern ganz Europas (4810 m), bis zu den Quellen der Etsch liegen die Gipfel zwischen 4800 und 2600 m, östlich davon zwischen 4000 und 1600 m; dort beträgt die Kammhöhe der Hauptrücken nicht unter 2600 m, hier sinkt sie bis 2000 m herab, und ähnlich verhält es sich mit der Paßhöhe. Die Ebenen und Thäler, welche die A. umgeben, haben sehr verschiedene Meereshöhe. Im W. liegt Valence 104, Lyon 174 m, im S. Turin 239, Mailand 114, Brescia 139, Bassano 149, Udine 108 m, im N. Wien 157, Passau 279, München 520, Konstanz 400, Zürich 412, Bern 540 m hoch; die Ebenen am Nordabhang haben also eine weit bedeutendere Erhebung als die an den übrigen Seiten.

Die Alpenthäler, die von so hervorragender Bedeutung sind, da sie den größten Teil der Bevölkerung, gegen 8 Mill. Bewohner, und der Kultur des Hochgebirges in sich schließen, teilt man nach dem Verhältnis zu den Gebirgszügen, in denen sie liegen, in Längen- und Querthäler, nach ihrer Zusammengehörigkeit und Abhängigkeit voneinander in Haupt- und Seitenthäler. In den Längenthälern, die dem Hauptzug des Gebirges folgen, zeigen sich die großen Vorzüge, welche den Bau der A. vor dem aller andern Hochgebirge der Erde auszeichnen, ganz vorzüglich; sie sind so zahlreich und ausgedehnt wie verhältnismäßig in keinem andern Hochgebirge, ja von solchem Umfang, daß sich in einzelnen sogar eigne Staaten haben entwickeln können. Ihre Bildung zeigt eine gewisse Regelmäßigkeit, ja Einförmigkeit; es sind gewöhnlich tiefe, in gerader Linie sich hinziehende, breite und von hohen Bergwänden eingeschlossene Furchen, die mit allmählicher Steigung bis tief in das Herz des Gebirges führen. Ist der Thalboden, was nicht selten der Fall ist, versumpft, so liegen die Dorfschaften mit ihren Feldern und Gärten auf den sich häufig längs der Wände meist gleichförmig hinziehenden höhern Stufen oder auf den Schutthalden an den Mündungen der in das Hauptthal einfließenden Bäche. Den Typus der Längenthäler in den A. zeigen am treuesten das Thal des Rhône im Wallis, das Vorderrheinthal und das Engadin, die Thäler der Salza, Enns, Drau, Save und Mur. Die Querthäler, welche mehr oder weniger einen rechten Winkel mit der Richtung der Hauptgebirgsmassen bilden, in das Innere derselben eindringen und sie sogar durchschneiden, sind bei weitem großartiger und malerischer als die Längenthäler; sie haben viel steilere Wände, sind voll unregelmäßiger Felsenstürze und meist viel kürzer. Besonders in den Zentralalpen bestehen sie oft aus einer Reihe stufenartig übereinander gelagerter, oft runder, meist aber länglicher Weitungen, die in frühern Zeiten Seebecken gewesen sind, sich aber mit der Zeit entleert haben. Der Bach, der sie durchströmt, fließt anfangs zwischen flachen Ufern mäßig schnell, gräbt sich aber später immer tiefer in dem Boden ein und tritt endlich in einer durch das Zusammenrücken der begrenzenden Bergwände gebildeten Schlucht, in der er oft schöne Katarakte bildet, in das tiefer liegende Becken ein. In den Weitungen liegen die Dörfer, deren Bewohner meist Viehzucht treiben. Beispiele von Querthälern sind die Thäler des Rhône unterhalb Martigny, der Aare, Reuß, Linth, des Rheins unterhalb Chur, das Gasteiner, Ötz- und Möllthal.

Die Alpenthäler haben ihre jetzige Gestalt erst durch die Einwirkung des Wassers erlangt. Die Bäche und Flüsse erhalten ihren Wasserreichtum mehr aus den ausgedehnten Feldern des ewigen Schnees (Firns) in den Mulden der Schneeregion und von den sich weit herabziehenden Gletschern (Schnee und Eis bedecken eine Fläche von etwa 3300 qkm) als aus den äußerst zahlreichen Quellen. Hieraus erklärt es sich, weshalb die aus Gletschern abfließenden Alpenströme gerade im Sommer bei der größten Hitze am wasserreichsten sind, im Gegensatz zu den bloß von Quellen ernährten Flüssen. In den Kalkalpen sind dagegen die Höhen nicht selten arm an Wasser, das durch Spalten und Risse in höhlenartige Räume im Innern der Berge eindringt, um später in starken Quellen am Fuß der Höhen wieder hervorzubrechen. Aus den Bächen in den hoch gelegenen Thälern entstehen tiefer unten Flüsse, welche das Wasser in die Ebene hinausführen. Während sie in den obern Teilen gewöhnlich starken Fall haben, schleichen sie in den Thalweitungen oft langsam dahin und bilden große Sümpfe. Der von den kleinern Flüssen fortgeführte Kies und Schutt wird beim Eintreten in größere Thäler oder in die Ebenen in oft bedeutenden Schutthalden abgesetzt, die in den häufig stark versumpften Thälern die Anlage von Dörfern und den Anbau ermöglichen. Charakteristisch für das Flußsystem der A. ist die strahlenförmige Ausbreitung der Wasserläufe. So kommen vom St. Gotthard außer der Reuß drei Flüsse, der Rhein, der Rhône und der Tessin, herab, die ihre Wasser beziehentlich der Nordsee, dem Mittelmeer und dem Adriatischen Meer zuführen. Zwei andre Flüsse, die zwar nicht vom St. Gotthard selbst, aber doch ganz in der Nähe entspringen, sind die Aare, der Hauptzufluß des Rheins, und der Inn, der, obwohl bedeutender als die Donau, doch nach der Verbindung mit derselben zu gunsten der letztern auf seinen Namen verzichten muß. Also fünf Flüsse, die nach vier Meeren hin von einer Alpengruppe ausstrahlen. Den Flußgebieten des Rheins, des Rhône, der Donau und des Po und damit der Nordsee, dem Mittelmeer, dem Schwarzen und dem Adriatischen Meer gehören fast alle Alpenflüsse an. Von Seen befinden sich im Innern des Hochgebirges nur unbedeutende; von desto größerer Wichtigkeit sind die am südlichen wie am nördlichen Abhang an den Ausgängen der großen Thäler liegenden sehr tiefen Seebecken (Lago Maggiore, Comer und Gardasee, Genfer, Züricher und Bodensee, Chiem-, Traun-, Attersee etc.), welche den sie durchfließenden Gebirgsströmen als Läuterungsbecken dienen, in denen diese allen Schutt absetzen. Während sie im obern Teil von hohen Bergwänden umschlossen sind, öffnen sie sich unten in die Ebene, indem sie so die Schönheiten und Vorzüge der Natur des Gebirges und der Ebene vereinigen. Manche Becken sind jetzt durch die Ablagerungen der Gebirgsflüsse ausgefüllt.

In den Pässen, welche die Anfänge der an entgegengesetzten Teilen einer Kette entstehenden Thäler verbinden, zeigen sich die Vorzüge des Baues der A. ganz besonders. Bei keinem andern Hochgebirge ist der Unterschied zwischen der Durchschnittshöhe der Kämme und der Gipfel so bedeutend wie bei ihnen; die Folge davon ist die leichte Passage der über die Höhen führenden Straßen. Wenn alle Hochgebirge auf die sie umgebenden Landesteile [396] trennend wirken, so ist das bei den A. im geringsten Maß der Fall. Die letztern bilden wohl bei ihrer Höhe und Breite für Europa eine wichtige Scheide in Bezug auf Klima, Vegetation und Tierwelt, aber die Verbindung der zu beiden Seiten wohnenden Völker ist stets eine relativ leichte gewesen, ein Verhältnis, das für die ganze Kulturentwickelung Europas von der größten Bedeutung geworden ist. Schon die alten Römer haben die Gebirgsstraßen so gangbar gemacht, als es ihre Verhältnisse forderten; im Mittelalter und in der neuern Zeit waren sie nur Saumpfade, erst seit dem Anfang dieses Jahrhunderts hat man viele derselben fahrbar gemacht u. Kunststraßen, in neuester Zeit sogar Eisenbahnen gebaut, die teils über den Kamm fortführen (Brenner, Schober), teils die höchsten Teile desselben in Tunnels durchbrechen (Mont Cenis, St. Gotthard, Semmering, Arlberg). (S. Alpenstraßen etc. und die Übersicht auf dem Register zur Karte).

Der geologische Bau der A. ist zwar in den letzten Jahrzehnten in einzelnen Stücken von zahlreichen Forschern auf das genaueste untersucht worden; über die Bewegung der Erdrinde aber, durch die der gewaltige Bau der A. aufgerichtet wurde, ist man trotzdem nicht zu einer allseitig angenommenen Ansicht gelangt. Indessen scheint die Meinung besondere Berücksichtigung zu verdienen, nach welcher das ganze Alpengebirge durch eine horizontal, im allgemeinen von S. her wirkende Kraft emporgehoben wurde. Damit ist zugleich auch die veraltet scheinende Ansicht verlassen, als seien durch das Hervordringen halbstarrer oder flüssiger Massen aus dem Erdinnern die sedimentären Schichten der Erdrinde gehoben und durchbrochen worden und so die mantelförmige Bekleidung eruptiver Gesteine durch sedimentäre zu erklären. Entsprechend der angedeuteten Entstehungsursache der A. durch einen von S. herkommenden seitlichen Druck, ist auch die Streichungsrichtung des westlichen und nördlichen Saums des Gebirges angeordnet. Überall, wo dem Stoß ältere Massen entgegenstanden, zeigt sich eine weit mannigfachere Faltung der Schichten als da, wo solche Hindernisse nicht vorhanden waren. Diese Abhängigkeit tritt auch im innern Bau der Ketten hervor. Betrachtet man die A. auf einer geologischen Karte, so unterscheidet man deutlich drei verschiedene Zonen: eine mittlere oder Zentralzone und eine nördliche und eine südliche Seitenzone. Die Massen der Zentralzone bestehen überwiegend aus Gneisgranit von verschiedenen Formen, seltener aus echtem Granit und werden von weiten, mantelartig sie umgebenden Lagen von Schiefer (Gneis, Hornblendegesteinen, Glimmerschiefer, namentlich den sogen. grünen und grauen Schiefern) umschlossen, von denen Versteinerungen ergeben haben, daß sie in den östlichen A., zum Teil wenigstens, der silurischen und devonischen, sogar (wie auch im Westteil des Hochgebirges) der Kohlenformation angehören. Auch sind in den Westalpen bedeutende Höhen der Zentralzone von jurassischen und Kreidegesteinen, ja selbst von Gliedern der eocänen Formation gebildet, wie denn auch manche der die Zentralmassen umgebenden Schiefer metamorphische Bildungen sein mögen. Diese Schiefer sind durch die sie durchdringenden kristallinischen Massen nicht selten auf höchst merkwürdige Weise zusammengedrängt und umgebogen. Die Seitenzonen sind zum größten Teil aus kalkigen Bildungen der sekundären und tertiären Formationen zusammengesetzt, in denen kristallinische Gesteine nur isoliert hervortreten. Von einer südlichen Nebenzone der A. kann jedoch nicht in dem Sinn die Rede sein wie von der nördlichen; denn hier im S. vom Lago Maggiore an östlich lagert zwar eine große Menge tertiärer Gesteine der zentralen Zone vor, aber von einer regelmäßigen Faltung ist nirgends die Rede wie im N. Die konkave Südseite des bogenförmig gestalteten Alpengebiets ist steil abgebrochen und zeigt da, wo wirklich tertiäre Formen vorgelagert sind, andern Charakter als in der nördlichen Seitenzone.

Die Zentralzone ist es, welche ganz besonders den großen Reichtum an seltenen und geschätzten Mineralien, auch an Erzen enthält, obgleich der Bergbau nur in einigen Teilen derselben Bedeutung erlangt hat; ihr gehören die in dem ganzen Gebirge verbreiteten Goldablagerungen sowie die Gänge an, welche Kupfer, Blei, Nickel, Kobalt, vor allem Eisenerze liefern, die besonders in Steiermark die Veranlassung zu einem wichtigen Bergwerksbetrieb gegeben haben. Was die Nebenzonen betrifft, so ist in den östlichen A. namentlich die Triasformation ausgedehnt verbreitet, während sich davon in den westlichen nicht viel mehr findet als einige Quarzite (der sogen. Verrucano); sie erhält eine erhöhte Wichtigkeit durch die Einlagerung von Erzen (besonders Blei), namentlich aber durch die großen Steinsalzlager, von denen die berühmten Salzwerke von Berchtesgaden, Hallein und des Salzkammerguts abhängen. In den östlichen A. tritt die Juraformation dagegen zurück, welche in den westlichen in ausgezeichneter Weise entwickelt ist und hier (im Liaskalk) den Grund zu den Salzwerken von Bex geliefert hat; auch die einzelnen Glieder der Kreideformation sind in den westlichen A. viel ausgedehnter verbreitet als in den östlichen. Nicht geringe Bedeutung besitzen endlich die Gesteine der Eocänformation (des Nummulitenmergels und Sandsteins und des fukoidenreichen Mergels oder des sogen. Flysch der Schweizer), die besonders längs des ganzen Nordrands des Gebirges eine so hervorragende Stellung einnehmen, aber auch im Innern der Thäler sich finden und namentlich das Hochland zwischen dem Adriatischen Meer und der Save zusammensetzen; auch die jüngern Tertiärbildungen finden sich am Rande der A. wie in ihren Thälern, und besonders tritt darin die Molasse hervor mit der Nagelfluhbildung, die in der Schweiz und im Algäu ihre höchste Erhebung besitzt. Diluvialbildungen finden sich besonders in den Thälern und den Ebenen am Fuß des Gebirges; ihnen schließen sich die großen Massen der erratischen Blöcke an, die ohne Zweifel das Resultat einer ausgedehnten Vergletscherung der Ebenen am nördlichen Rande der A. und von den Gletschern aus der Zentralzone hierher geführt sind, wie noch jetzt fortwährend durch das eindringende und beim Gefrieren sich ausdehnende Wasser selbst bis zu den höchsten Kämmen und Gipfeln hinauf eine zerstörende Thätigkeit ausgeübt wird, von der die großen Schutthalden in den Thalsohlen und den Mündungen der Bäche, die Lawinen und Bergstürze Zeugnis ablegen. In der südlichen Nebenzone erscheinen noch zwischen den sedimentären Gesteinen zerstreut einzelne ältere, wie Granit, kristallinische Schiefer, vor allen die berühmten Feldspat- und Augitporphyre, und mit ihnen verbunden die Dolomite am Luganer See und in Südtirol. Die äußern Formen der einzelnen Teile der A. sind nach der Gesteinsbeschaffenheit und Art der Lagerung verschieden. In der Zentralzone bedingen [397] Steilheit der Schichten, Unverwitterbarkeit, besonders Quarzreichtum des Gesteins die scharf gezeichneten, nadelförmigen und pyramidalen Felskämme und Gipfel, die namentlich die Westalpen charakterisieren, während dagegen die aus leichter verwitterndem Schiefer bestehenden Berge sanftere und gerundete Formen zeigen. In den Kalkalpen herrscht bei allen Veränderungen, welche die Schichtenstellung durch Störungen erfahren hat, immer noch die Neigung zur Hochflächenbildung vor (die an manchen Punkten so charakteristischen sogen. Karrenfelder mit ihren tiefen Furchen und trichterartigen Löchern und den scharfen Gebirgsrippen scheinen diese Form durch Erosion erhalten zu haben); aber durch die ausgedehnte Zerstörung mächtiger Felsmassen sind oft die pittoreskesten Felsbildungen, Türmen und Ruinen ähnelnd, entstanden, die zu den interessantesten Bergformen des Hochgebirges gehören.

Man hat schon früh das Bedürfnis gefühlt, die A. in verschiedene Teile zu teilen, und die alte Trennung derselben in die westlichen (französischen), mittlern (Schweizer) und östlichen (deutschen) A. empfiehlt sich, obschon sie nur auf die politischen Verhältnisse begründet ist, dennoch, da auch in der Bildung dieser Abteilungen bestimmte Verschiedenheiten hervortreten. Die westlichen A. unterscheiden sich von den übrigen durch ihre Richtung gegen N., die östlichen von den mittlern durch ihre größere Breite und dadurch, daß in ihnen und zwar je weiter gegen O., desto mehr die Hochflächenbildung hervortritt. Jede derselben zerfällt dann wieder in kleinere Abteilungen. – In den

westlichen Alpen

unterscheidet man gewöhnlich vier kleinere Abteilungen. Den Südostteil derselben bilden die Seealpen, zwischen der lombardischen Ebene und dem Thal des Verdon, zu denen vor allem die hohe, steil zur Ebene abfallende und bis zur Quelle der Stura gegen NW. ziehende Gebirgskette gehört, deren höchste Gipfel die Cima dei Gelas (3188 m), Cima di Mercantour, Monte Tenibres, Monte Palat sind, und welche der fahrbare, Nizza mit Turin verbindende Paß des Col di Tenda durchschneidet, über den die italienische Regierung eine Eisenbahn zu legen beabsichtigt. Im SW. dieser Kette breitet sich um das Thal des Var ein weniger hohes Gebirge aus, das westlicher mit den durch das Längenthal des Argens getrennten Ketten der Monts d’Esterel und Monts des Maures zusammenhängt. Nördlich vom Thal der Stura und Ubaye beginnen die Kottischen A., ein Land voller Berge und Bergzüge ohne bestimmte Richtung, welche die Thäler der Durance und des Drac umschließen, und über deren steil gegen O. sich herabsenkenden und von den Quellthälern des Pogebiets durchschnittenen Abhang der fahrbare, Briançon mit Susa verbindende Paß des Col de Genèvre führt, während sich südlicher isoliert der Monte Viso erhebt; die westlichen Abhänge dieses Gebirgslands zum Rhônethal sind weniger steil als die östlichen. Die bedeutendste Höhe erreicht in den Kottischen A. die Berggruppe des Pelvoux im S. des fahrbaren, von Grenoble nach Briançon führenden Col de Lautaret, deren höchster Gipfel der Ecrins oder Pic des Arsines (4103 m) ist.

Die Grajischen A. beginnen mit einer hohen, nach ONO. ziehenden Gebirgskette zwischen den Thälern des Arc und der Dora Riparia; in ihrem Westteil liegen die Grandes Rousses (3478 m), östlicher führt über sie der berühmte, Grenoble und Turin verbindende Paß des Mont Cenis, und 21 km westlich davon durchschneidet die Eisenbahn im Tunnel unter der Pointe sur Fréjus das Gebirge. Nördlich von dieser Kette liegt das Thal des Arc (die Landschaft Maurienne), und wieder nördlich von diesem erhebt sich eine andre, jener Kette parallel ziehende (mit dem Grand Paradis von 4052 m und der Becca di Nona), die im N. von den Thälern der Isère (der Landschaft Tarantaise) und der Dora Baltea begrenzt wird; beide Flüsse sind an ihren Quellen durch eine hohe, gegen NW. ziehende Bergkette geschieden, über die der fahrbare Paß des Kleinen St. Bernhard von Grenoble nach Aosta führt. In den darauf folgenden Savoyer A. erhebt sich zuerst die kolossale Gebirgsmasse des Montblanc, die höchste der ganzen A., ein gegen NO. sich erstreckender Gebirgszug, dessen mit großen Gletschern bedeckter Kamm nirgends unter 3000 m herabsinkt, in welchem sich der Montblanc (4810 m) und die durch ihre zackigen, pyramidalen Gipfel ausgezeichneten Aiguilles (Aiguille Verte, Aiguille de Dru etc.) erheben. Diese Bergmasse wird im S. von den Quellthälern der Dora Baltea (der nach den vielen Gletschern benannten Allée Blanche), im N. von dem Quellthal der Arve, dem weltberühmten Thal Chamonix, begrenzt; von dem letztern endlich senkt sich das Hochgebirge (in der Landschaft Chablais) allmählich zum Genfer See herab, durch das Thal von Sixt in zwei Teile getrennt, in deren südlichem sich der Buet und weiter nördlich der Dent du Midi erheben; noch allmählicher ist die Senkung nach W. über die untere Arve gegen das Rhônethal hin.

Die mittlern oder Schweizer Alpen

zerfallen zunächst in zwei Teile, den südlichen, welcher die höchsten Ketten des Gebirges umschließt, und den nördlichen oder die Schweizer Voralpen. Die erstern lassen sich wieder in vier Abteilungen scheiden. Die nördlichste bilden die Berner A., eine gegen ONO. ziehende Gebirgsmasse, die am Westende nur durch den engen Paß von St.-Maurice, durch den der Rhône zum Genfer See hindurchbricht, von dem Dent du Midi getrennt ist und im O. an der Quelle des Rhône mit der Masse des St. Gotthard unmittelbar zusammenhängt. Nur Saumpfade (der Paß der Gemmi, der der Grimsel) führen über den Kamm des Gebirgszugs, dessen großartigster Teil der östliche, mit mächtigen Gletschern bedeckte ist, über den sich die höchsten Spitzen (das Finsteraarhorn 4275 m, das Aletschhorn, die Jungfrau, der Mönch, Eiger, das Schreckhorn) erheben. Zum Brienzer und Thuner See hin senken sich von dieser Gebirgsmasse zugängliche Thäler. Am berühmtesten sind die von Grindelwald und Lauterbrunnen, welche das Berner Oberland im engern Sinn, das Gebiet zwischen den genannten Seen im N., dem Thal der obern Aare (Hasli) im O. und dem der Kander im W., erschließen. Durch das Grindelwaldthal wird von der Hauptmasse der Berner A. eine Berggruppe geschieden, in der das durch seine Aussicht auf die südlich davon gelegenen Gletscher berühmte Faulhorn (2683 m) hervorragt. Niedriger als im O. ist der Kamm der Berner A. im W.; hier gilt als höchste Spitze das Wildhorn (3264 m). Die Südseite senkt sich steil und schnell zu dem Längenthal des obern Rhône, der Landschaft Wallis, herab. Südlich vom Rhônethal erhebt sich die noch kolossalere Gebirgsmasse der Penninischen oder Walliser A., die, im W. [398] mit der Masse des Montblanc zusammenhängend, nach O. bis zur Quelle der Anza zieht und nur einen einzigen gangbaren Paß, den Saumpfad des Großen St. Bernhard, im Westteil enthält, während weiter im O. der Kamm von den gewaltigsten Gletschern überlagert ist. Über diese erheben sich die höchsten Gipfel am Ostende des Gebirgszugs (Monte Rosa mit der Dufourspitze 4638 m, Matterhorn, Weißhorn). Nach S. sinken diese Berge steil und schroff zum Thal der Dora herab, nach N. zum Rhône allmählicher und mit längern Armen, welche große und schöne Thäler (das Bagne-, Eringer und Vispthal) umschließen. Ganz im O. erstreckt sich zwischen den beiden Armen des letzten Thals vom Monte Rosa aus die hohe Kette der Mischabelhörner (mit dem Domhorn) nach N., und ihr parallel zieht eine ähnliche Kette (mit dem Fletschhorn) an der Ostseite des Saasthals nach N. bis zum Rhône.

Östlich davon beginnen mit dem fahrbaren Paß des Simplon die Lepontinischen A. Im O. durch die Einsenkung des Splügen und das Hinterrheinthal mit der Via mala, im N. durch die Thäler des obern Rhône, die Gebirgsmasse des St. Gotthard und das Vorderrheinthal begrenzt, breiten sie sich gegen S. bis zum Lago Maggiore und Comersee aus. Die Thäler der Tosa und des Tessin sondern aus dieser Masse Gebirgsgruppen aus, die man wohl unter dem Namen Tessiner A. zusammenfaßt; sie enthalten zwar noch am Nordufer des Lago Maggiore Gipfel von über 2000 m, erreichen jedoch die Schneegrenze nur in ihren nördlichsten Teilen. Zwei Alpenketten schließen sich im N. an diese Gruppe an, von denen die eine vom Simplon bis zum St. Gotthard reicht, mit den höchsten Gipfeln Monte Leone (3565 m) und Basodine, während die andre unter dem Namen Adula-A. vom St. Gotthard aus sich nach O. bis zum Splügen hinzieht. In diesem Teil, zwischen dem Rheinthal im N. und den Seen im S., ist die höchste Erhebung das Rheinwaldhorn (3398 m). Nördlich vom Thal des obern Tessin (Val Bedretto) liegt die zentrale Masse des St. Gotthard mit dem berühmten Paß gleichen Namens, unter dem jetzt durch einen Tunnel eine Eisenbahn gebaut ist; sie wird im N. von dem Thal der obern Reuß (dem Urserenthal) begrenzt, das durch zwei fahrbare Pässe, den Furkapaß mit dem Thal des Rhône und den Oberalppaß mit dem des Vorderrheins, verbunden ist. Im O. schließen sich an die Lepontinischen die Rätischen A. (Graubünden) an, welche durch das Längenthal von Chiavenna bis Landeck (Bergell und Engadin, durch den fahrbaren Malojapaß miteinander verbunden) in zwei Abschnitte geteilt werden. Der nördliche Teil der Rätischen A., zwischen Inn, Rhein und der Arlbergstraße von Landeck bis Feldkirch, hat nur wenig ausgedehnte Schneeflächen; doch übersteigen noch eine Reihe von Gipfeln 3000 m. Die höchsten Erhebungen liegen in einer am südlichen Rand sich hinziehenden Kette (Piz Kesch 3422 m, Piz Linard in der Silvrettagruppe, Piz d’Err). Mehrere fahrbare Pässe, zu denen vom Rhein her Querthäler führen, übersteigen den Kamm, wie Julier, Albula, Flüela, welche die Verbindung mit dem Engadin unterhalten. Vom Zentrum des nordrätischen Kammes (der Silvrettagruppe) zieht sich nach NW. zwischen den Thälern Montafun und Prättigau das Rätikon mit der Scesaplana (2968 m) hin. Die südliche Abteilung der Rätischen A. zieht sich von der untern Maira nach NO. bis zur Reschenscheideck; sie ist besonders ausgezeichnet durch die von großen Gletschern umgebene Gebirgsmasse des Bernina (der Rosso di Scerscen 4052 m), an deren Ostseite der gleichnamige fahrbare Paß nach dem Veltlin, dem an der Südseite dieser Kette gegen SW. und W. bis zum Comer See sich erstreckenden Längenthal der Adda, führt, an dessen Südseite sich als selbständige Gruppe die Bergamasker A. erheben, deren höchste Kette (Monte Redorta 3039 m) sich der Adda nahe gegen O. ausdehnt, während ihre südlichen Verzweigungen sich zur lombardischen Ebene hinabsenken und im O. durch das Ogliothal (Val Camonica) von den Bergen Westtirols getrennt werden.

Die Schweizer Voralpen breiten sich vor den Abhängen der Berner und nördlichen Rätischen A. aus und reichen im N. bis an die Schweizer Ebene und den Bodensee. Den Hochgebirgscharakter zeigen sie nur hier und da und mehr isoliert; sie werden von einer Reihe schöner Thäler, die abwechselnd Quer- und Längenthäler (die letztern mit großen Seebecken) bilden, vielfach durchschnitten und erhalten dadurch die Mannigfaltigkeit und Abwechselung, welche ihnen so großen Ruhm verschafft hat. Die Hauptthäler sind die der Aare, Reuß, Linth mit dem Züricher und Wallensee und des mittlern Rheins; durch diese zerfallen sie in sechs Abteilungen.

Die westlichste, zwischen der Ebene, dem Thal der Simme und dem Ostende des Genfer Sees, die Freiburger A. (mit dem Vanil Noir 2386 m, dem Stockhorn und dem Moleson), die in der Mitte vom Thal der Saane durchschnitten werden, zeigt nirgends die Natur des Hochgebirges. Nördlich vom Thuner und Brienzer bis zum Vierwaldstätter See liegen die Emmenthaler A. (das Brienzer Rothorn 2351 m, der Pilatus), über welche der fahrbare Paß des Brünig zum Brienzer See führt; sie werden von den Thälern der beiden Emmen, der zur Reuß und der zur Aare fließenden, durchschnitten und senken sich gegen NW. zur Ebene herab. Im O. folgen darauf die Urner A., die von der Aare bis zur Reuß und im N. bis zum Vierwaldstätter See reichen, in der Mitte von einer Kette mit sehr hohen Gipfeln (dem Dammastock 3633 m, dem Galenstock, dem Titlis) durchzogen, die von der Rhônequelle sich gegen N. ausdehnt.

Im O. der Urner A. breiten sich nördlich vom Vorderrhein die Glarner A. aus, die bis zum Linththal und den Ufern des Wallensees reichen; sie haben noch an mehreren Punkten die Hochgebirgsnatur (der Tödi 3623 m, das Scheerhorn, der Piz Sol) und werden von den Thälern der Sernf und einigen Zuflüssen des Rheins durchschnitten. Nordwestlich davon liegen im W. des Thals der Linth und zwischen dem Vierwaldstätter und Züricher See die Schwyzer A., in denen die Bildung des Hochgebirges nur noch im Ostteil hervortritt (der Glärnisch 2919 m); zu ihnen gehört im Südwestteil die durch das Thal des Lowerzer Sees ganz von den übrigen Bergen geschiedene Gebirgsmasse des Rigi zwischen dem Zuger See im N. und dem Vierwaldstätter See im S., der sich zwar nur zu 1800 m erhebt, aber als Aussichtspunkt so hochberühmt ist. Nördlich von dem durch Thäler mit dem Züricher See wie mit dem Rheinthal verbundenen Wallensee erhebt sich, dadurch ganz von den südlichern Bergen geschieden, das Gebirgsland der Appenzeller A. (der Säntis 2504 m, die Churfirsten), im N. und W. von den allmählich zur Ebene sich senkenden Höhen umgeben, welche die Thäler der Thur und Töß einschließen.

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Die Ostalpen (Deutschen Alpen),

von den westlichern durch die Hinneigung zur Hochflächenbildung und die größere Breite unterschieden, haben zugleich einen einfachern Bau; sie zerfallen in drei große, durch breite Längenthäler voneinander geschiedene Gebirgsmassen. Die nördliche Gebirgsmasse beginnt im W. mit den Vorarlberger und Algäuer A., die im S. bis zum fahrbaren Arlpaß, der Verbindung zwischen Bodensee und Innthal, im O. bis an das Lechthal reichen. An ihrer Westseite liegen das Thal Montafun, das der Bregenzer Aa und der obern Iller (der Algäu), an der Ostseite das Längenthal des obern Lech, der in dem Engpaß von Füssen in die Ebene hinaustritt. Die höchsten Erhebungen sind die Rote Wand (2701 m), Mädeler Gabel, der Hochvogel. Östlicher bilden die Fortsetzung der Vorarlberger A. die Berggruppen der Nordtiroler A., deren nördlicher Abhang das Bayrische Oberland genannt wird, und in denen sich über dem auf weitere Strecken die Hochflächenform annehmenden Boden mehrere Bergketten und isolierte Berge erheben (das Wettersteingebirge mit der Zugspitze 2960 m, das Karwändelgebirge, der Solstein). Drei fahrbare Straßen durchschneiden diese A., der Fernpaß im W., der Paß von Scharnitz in der Mitte, welche das Innthal mit dem Lech und dem Isarthal verbinden, und der Paß längs des romantischen Achensees im O. Im S. werden die Nordtiroler A. von dem schonen Längenthal des Inns begrenzt, das im W. mit den Engpässen von Finstermünz und Landeck beginnt und im O. mit dem Paß von Kufstein endet, durch den der Fluß die Ebene erreicht. An seinem Ostufer beginnt die Gebirgsmasse der Kitzbüchler A. die sich im O. bis zum Thal der Saalach, im S. bis an den Pinzgau ausdehnen; die höchsten Erhebungen sind an der Ostseite das Birnhorn (2632 m), im SW. der Katzenkopf, aber der interessanteste Punkt ist das Kaisergebirge (2331 m) nahe am Inn zwischen seinem und dem das ganze Gebirgsland durchschneidenden Achenthal.

An der Ostseite der Saalach erheben sich die Salzburger A., welche durch das Thal dieses Flusses, das im S. mit dem der Salzach am Zeller See unmittelbar in Verbindung steht, und durch das der letztern rings umschlossen und von den umliegenden Bergen ganz getrennt sind. In der Mitte liegen ihre höchsten Erhebungen (der Hochkönig 2938 m, der Watzmann), an deren Nordseite sich das romantische Thalland von Berchtesgaden, wohl der schönste Alpendistrikt Deutschlands, ausbreitet, aus welchem eine fahrbare Straße über den Hirschbühl in das Saalachthal führt. Östlich von der Salzach folgen dann die A. des Salzkammerguts, deren höchste Teile an der Südseite längs des Thals der Enns sich hinziehen. Den Mittelpunkt derselben bildet die Gebirgsgruppe des Dachsteins (2996 m) und Thorsteins, an deren Ostseite eine fahrbare Straße über Aussee in das Ennsthal führt, und an deren Nordseite sich das liebliche Traunthal, das Salzkammergut im engern Sinn, mit seinen schönen Alpenseen hinzieht (der seiner Aussicht halber berühmte Schafberg). Westlich von dieser höchsten Gruppe läuft gegen die Salzach hin das Tännengebirge (der Raucheck 2428 m), östlich das Tote Gebirge und die Gebirgsmasse des Priel (der Große Priel 2514 m). Im S. und O. werden diese Berge von dem Ennsthal eingeschlossen, und ihre Fortsetzungen verbinden sich östlich von der Enns mit dem Ende der mittlern Gebirgsmasse der Deutschen A.; gegen N. erstrecken sich ihre niedrigen Vorberge bis gegen das Donauthal (s. unten).

Im S. begrenzt die nördlichen Deutschen A. ein System von Längenthälern, im W. das des Inns von dem Paß von Landeck bis zu dem von Kufstein, in der Mitte das der Salzach (der Pinzgau) am südlichen Abhang der Kitzbüchler und der Salzburger A., an deren Ostseite die Salzach in dem Engpaß des Lueg in die Ebene hinaustritt, östlicher das mit dem Salzachthal unmittelbar verbundene Thal der Enns, welcher Fluß an der Ostseite des Prielgebirges durch den Engpaß des Gesäuses in das Donauthal gelangt.

Die mittlere Gebirgsmasse der Deutschen A. beginnt im W. mit den Ötzthaler A., die von den Rätischen A. durch den Paß der Reschenscheideck zwischen dem Innthal und der Quelle der Etsch, einen der bequemsten Alpenpässe, getrennt und im S. durch den Vintschgau (Thal der Etsch) begrenzt werden. Ihre höchsten, von ausgedehnten Gletschern umlagerten Erhebungen liegen im Südteil an den Quellen der Ötz (die Wildspitze 3776 m, die Weißkugel oder das Schweinser Joch, die Similaunspitze); auch der Ostteil, der den Namen Stubaier A. führt, enthält noch bedeutende Berge (der Zuckerhut 3511 m). Die größten Thäler dieser von keinem Paß durchbrochenen Gebirgsmasse, das Kaunz-, Piz-, Ötz- und Stubaier Thal, ziehen sich nach N. herab zum Innthal; gegen S. sind die zum Vintschgau abfallenden Verzweigungen kürzer, außer im östlichen Teil am Sarnthal. Im O. werden die Ötzthaler A. durch den jetzt von einer Eisenbahn übersetzten Brennerpaß, welcher Innsbruck mit Bozen verbindet, von den Zillerthaler A. geschieden, deren höchster Teil eine nach NO. sich erstreckende Gebirgskette (die Hochseilerspitze 3506 m, der Schwarzenstein und die Löffelspitze) an der Nordseite des obern Ahrenthals (Pettau) bildet. An ihrer Nordseite breitet sich das Zillerthal mit seinen vielen Armen aus, von deren östlichstem der Gerlospaß zu dem Anfang des Pinzgaus führt; gegen S. reichen die Verzweigungen am Ahrenthal hinab bis zum Pusterthal.

Der Paß der Krimler Tauern trennt die Zillerthaler A. von ihrer Fortsetzung, den Hohen Tauern, einer der gewaltigsten Gebirgsmassen der Deutschen A., deren höchster Teil eine zusammenhängende, gegen O. bis an den Lungau ziehende Gebirgskette mit hohen, von ausgedehnten Gletschermassen umgebenen Gipfeln (der Großglockner 3797 m, der Großvenediger, Dreiherrenspitz, das Wiesbachhorn, Hochalpenspitz) ausmacht, die nur von wenigen beschwerlichen Saumpfaden überschritten wird. Sie senkt sich gegen N. schneller und steiler zum Pinzgau herab; den Abhang durchschneiden zahlreiche durch ihre Naturschönheiten hochberühmte, besonders durch ihre prächtigen Katarakte ausgezeichnete Querthäler, das Kriml-, Stubach-, Fusch-, Gastein-, Arlthal. Im S. ziehen sich vor dem Abhang zwei größere Längenthäler hin, im W. das Thal Dessereggen, im O. das der Möll, welche wieder durch hohe Gebirgszüge, das erste durch die Antholzer A. (Hochgall 3442 m, der Lengssteinferner) und die A. von Dessereggen (der Panargenspitz 3168 m), das zweite durch die Gebirgsgruppe des Kreuzeck (der Polinik 2780 m) vom Drauthal getrennt werden. Am östlichen Ende teilen sich die Hohen Tauern in zwei durch das Quellthal der Mur (den Lungau) getrennte Arme, über [400] welche hier die ersten fahrbaren Pässe im O. des Brenner, der Radstädter Tauern- und der Katschbergpaß (1641 m), von Salzburg nach Klagenfurt führen.

Der nördliche dieser beiden Arme, der zuerst den Namen der Steirischen A. führt, erstreckt sich zwischen den parallelen Längenthälern der Enns und Mur gegen O. Den höchsten Teil derselben bildet eine in der Mitte zwischen jenen Thälern hinziehende Gebirgskette (der Hochgolling 2863 m), deren östlicher Teil die Seckauer A. heißt; an der Westseite der letztern führt der fahrbare Paß des Rottenmanner Tauern über das Gebirge vom Ennsthal nach Judenburg. Im O. werden diese A. von den gegen SO. sich hinziehenden Thälern der Palte und Liesing begrenzt, deren Quellen der fahrbare Paß des Schobersattels verbindet, einer der bequemsten Alpenpässe, auf dessen Kammhöhe sich Kornfelder ausbreiten; von da an dehnt sich die Fortsetzung des Gebirges unter dem Namen der Steirisch-Österreichischen A. in viel größerer Breite zwischen den Thälern der Donau und Mur aus, bis es im O. von Wiener-Neustadt an der ungarischen Ebene endet. Es besteht hier aus einer Reihe von Gebirgsgruppen von pittoresken Formen, die aber nicht mehr die Hochgebirgsnatur haben und durch tiefere Einsenkungen getrennt sind. Zwei parallele Längenthäler durchschneiden es gegen SW., das der Salza und das der Mürz; im nördlichen Teil an der Salza liegen der Dürrenstein und der Ötscher, zwischen den beiden Längenthälern der Reichenstein, der Hochschwab (2278 m), die Veitschalp, der Wiener Schneeberg, im S. der Mürz der Wechsel, und zwischen den beiden letztern Bergen führt der von einer Eisenbahn überschrittene Paß des Semmering von Wien nach Graz. Gegen N. senken sich diese Berge in das Donauthal, im S. an der Südseite der Mürz in die hügelige Ebene Oberungarns herab. Die nordöstlichste Fortsetzung dieser A. ist der Wiener Wald, der seine höchste Erhebung im Schöpfel (893 m) hat und am Donauufer bei Wien mit dem Kahlenberg endet. Viel kürzer ist der zweite Arm der Gebirgskette, der sich unter dem Namen der östlichen Kärntner A. vom Katschbergpaß an nach O. ausdehnt und seine höchste Erhebung in einem nahe am Murthal hinziehenden Gebirgszug hat (mit dem Eisenhut 2441 m, dem Königstuhl, der Kuhalp), von dem er sich in weiten Verzweigungen, die von den Thälern der Gurk und Lavant durchschnitten werden, nach S. zum Drauthal hinabsenkt. An der Ostseite der letztern bildet die Kette der Stainzer A. (mit der Saualp 2081 m) die Grenze gegen das Murthal und das Hügelland von Untersteiermark.

An der Südseite der mittlern Deutschen A. erstreckt sich ein ununterbrochenes System von Längenthälern von W. nach O. Es beginnt im W. mit dem Längenthal der obern Etsch (dem Vintschgau), das durch den Engpaß von Klausen an dem Eisack mit dem Thal der Rienz (dem Pusterthal) in Verbindung steht; aus diesem führt der Paß des Toblacher Feldes in das Thal der Drau, welches bis zu seinem Eintritt in die Ebenen von Ungarn die mittlern von den südlichen Deutschen A. trennt. Diese werden im W. durch das Thal des Oglio von den Bergamasker A. geschieden. Ihren Anfang haben sie in der Gebirgsgruppe des Ortler, zwischen dem Veltlin, dem Vintschgau und dem Thal des Nos, die einen der großartigsten Gebirgsdistrikte der ganzen Deutschen A. bildet. Die höchsten Berge enthält sie im Nordwestteil (der Ortler 3905 m, der Zebru [Königsspitze], der Monte Tresero); östlicher sind auch noch um die beiden parallel nach NO. ziehenden Thäler Martell und Ulten bedeutende Höhen. Über diese A. führt nahe am nördlichen Fuß des Ortler die berühmte fahrbare Straße des Stilfser Jochs, die höchste aller Alpenkunststraßen (2756 m), vom Etsch- zum Addathal. Den Raum südlich von diesen Bergen zwischen dem Oglio und der Etsch nehmen die westlichen Trientiner A. ein, deren höchste Spitzen im nördlichen Teil, der Adamellogruppe, liegen (der Presanella 3561 m, der Adamello, die Cima di Brenta). An der Nordseite dieser Berge zieht sich das große Thal des Nos (Sulzberg und Nonsberg) nach O. hin, an dessen Quelle der fahrbare Paß des Tonale nach Camonica führt; die südlichen Verzweigungen zur lombardischen Ebene umschließen das Thal der Sarca (Judikarien), welcher Fluß in den Gardasee mündet, dessen Ostufer der Monte Baldo vom Etschthal trennt. Im O. dieser Berge zieht sich das Thal der mittlern Etsch von Bozen gegen S., bis der Fluß in dem Engpaß von Ala in die lombardische Ebene eintritt. An seiner Ostseite erheben sich zunächst an der Südseite des Thals der Brenta (Val Sugana), das im W. durch den Paß von Pergine mit dem Etschthal verbunden ist, die östlichen Trientiner oder Lessinischen A., deren höchste Spitzen im nördlichen Teile liegen (Cima Duodici 2331 m, Cima Covel Alto). Nördlich vom Val Sugana beginnen die Südtiroler Dolomitalpen zwischen der Etsch und der Piave, die durch die pittoresken Formen ihrer Berge ausgezeichnet sind. Sie zerfallen in drei Abteilungen, von denen die südliche zwischen Val Sugana und dem großen Thal des Avisio (Fassa im obern, Fleims im untern Teile) liegt und von zwei größern nach S. gehenden Thälern, dem des Cismone (Primiero) und dem des Cordevole, durchschnitten wird; sie enthält die bedeutendsten Höhen (Marmolata di Penia 3494 m, Cima de Lagorei, Cima d’Asta, Monte Pelmo). Die nordwestliche im W. des Thals der Gader (Enneberg) ist vorzugsweise wegen der großartigen Bildung ihrer Gipfel (der Langkofel 3179 m, die Geißler Spitz, der Schlern) berühmt; die nordöstliche (mit der Croda Rosa, der Dreischusterspitz 3160 m) wird im östlichen Teil von der fahrbaren Ampezzaner Straße, die das Piavethal mit dem Pusterthal verbindet, durchschnitten.

Zwischen den Thälern der Piave und des Tagliamento liegen zunächst an der Südseite des Drauthals die Karnischen A. Ihr nördlicher Teil zwischen dem Drau- und Gailthal zerfällt durch den Paß von Mauthen in zwei Teile (im westlichen die Sandspitze 2801 m, im östlichen die Villacher Alp 2167 m). Südlich davon begleitet das Längenthal der Gail, das im W. durch das Karditscher Joch mit dem Drauthal in Verbindung steht, die Kette der eigentlichen Karnischen A. (Paralba 2690 m, Colliano, an dem alten Römerweg des Pleckenjochs oder Monte Croce). Die südlichen Verzweigungen dieser Kette bilden die bis zum lombardischen Tiefland sich herabsenkenden Friauler A. (Monte Cridola 2583 m, Monte Premaggiore), die von den öden und mit Steinen bedeckten Thälern der Arme des Tagliamento durchzogen werden. Die Karnischen A. werden von dem Paß von Pontafel (Pontebba) durchschnitten, der Klagenfurt mit der Lombardei verbindet und einer der bequemsten der ganzen A. ist. Östlicher teilt sich das letzte Glied der Deutschen A. in zwei Abteilungen, zwischen denen sich das breite Thal der Save nach SO. hinzieht. [401] Die nördliche heißt anfangs die Karawanken und besteht aus einer nach beiden Seiten steil abfallenden Kette (mit dem Grintouz 2559 m und dem Petzen), über deren Westteil die fahrbare Straße des Loiblpasses von Klagenfurt nach Laibach führt. Im SO. bildet sie in den Steiner oder Sulzbacher A. (mit der Oistritza 2350 m und der Raducha) das Cillier Oberland, einen der anmutigsten Gebirgsdistrikte der Deutschen A., im Thal der obern Sann, und senkt sich dann in dem Cillier Bergland an der Sann und im Bachergebirge an der Drau zur Ebene Ungarns hinab. Die südliche Abteilung hat nur noch in ihrem ersten Teil, den sogen. Julischen A., zwischen den Thälern des Tagliamento und Isonzo, die Natur des Hochgebirges und bedeutendere Gipfel (der Triglav 2864 m); dann sinkt sie im SO. schnell zu dem viel niedrigern Bergland von Idria herab, auf welches südöstlich die Hochebene des Karstes folgt, in der alle Alpennatur verschwunden ist, während das Land bereits die Bildung des istrisch-dalmatischen Hochlandes angenommen hat.

Klima, Vegetation, Tierwelt, Bevölkerung.

In klimatischer Beziehung sind die westlichen Teile der A. wärmer als die östlichen, die südlichen wärmer als die nördlichen. Mit der Höhe nimmt die Temperatur ab, so daß im Durchschnitt die Erhebung von 176 m einer Verminderung der Mitteltemperatur um 1° C. entspricht; doch ist dies nach den verschiedenen Jahreszeiten verschieden, im Sommer fällt die Temperatur mit der Höhe viel schneller als im Winter. Die atmosphärischen Niederschläge sind in den A. bedeutend; die Menge des jährlich fallenden Schnees und Regens beträgt im allgemeinen gewiß 1 m, vor allem ist das Thal des obern Tagliamento durch erstaunlich starken Regenfall ausgezeichnet, der im Durchschnitt wohl bis zu 2,4–2,8 m steigt. Nicht bloß in der Schneeregion übertrifft die Zahl der Tage, an denen es schneit, die der Regentage bei weitem; dies ist sogar schon in einer Höhe von 1500 m an der Fall. Hierzu kommen die häufige Betauung, die Reif-, Nebel- und Wolkenbildung; Nebel und Wolken, die sich bald zu dichten Haufen zusammenballen, bald durch einen warmen Windstoß schnell auflösen und dann einen um so überraschendern Ausblick auf die Höhen erlauben, sind ein sehr charakteristisches Glied der klimatischen Verhältnisse der A. Von den Winden sind für das Hochgebirge besonders der Südwest- und der Nordostwind von Wichtigkeit. Der erste (der Föhn der Schweizer), der wahrscheinlich nichts als der Südwestpassat in den höhern Luftschichten des Atlantischen Ozeans ist, dem Europa wesentlich sein mildes Klima verdankt, ist warm, stürmisch und heftig und wirkt erschlaffend; aber er ist für das Hochgebirge von der größten Bedeutung, da er durch seine Wärme im Frühjahr das schnelle Schmelzen des Schnees bewirkt und dadurch den Anbau des Bodens in den höhern Teilen der Gebirgsthäler erleichtert. Der Nordostwind (in der Schweiz Bise genannt) bringt dagegen helles, klares Wetter mit Trockenheit der Luft und Verminderung der Temperatur.

Die Vegetation der A. hat viel Eigentümliches. Die drei Zonen, in die man die Abhänge der A. zu teilen pflegt, zeigen in dieser Beziehung eine große Mannigfaltigkeit. Die Waldregion reicht etwa von 600 m bis hinauf zu 1800 m, bis zur Grenze des Holzwuchses. Der unterste Abschnitt dieser Region wird durch die Verbreitung der Nußbäume und der Kastanien, welch letztere jedoch dem Nordabhang fehlen, charakterisiert, wie durch den Anbau des Maises, der bis 800 m hinaufreicht. Der Weinstock, der am Nordabhang bis etwa 500 m Höhe gedeiht, erreicht im S. eine Höhe von 800 m. Weiter hinauf herrscht in den Wäldern die Buche vor; am Nord- wie am Südabhang findet der Anbau der europäischen Getreidearten bis zu einer Höhe von etwa 1300 m statt, ebenso gedeihen dort die gewöhnlichen Obstsorten. Hierauf folgt der Strich der Nadelhölzer bis zur Grenze des Waldwuchses. In ihm herrscht die gemeine Fichte vor; besonders charakteristisch ist die jedoch nur selten Wälder bildende Arve oder Zirbelkiefer. Die Alpenregion, der Sitz des Hirtenlebens, jedoch nur in seltenen Fällen fester Wohnsitz der Menschen, reicht aufwärts bis zur Schneegrenze, also etwa bis 2700 m. Anfangs noch mit strauchartigen Gewächsen (in den deutschen Kalkalpen besonders mit Knieholz) bedeckt, trägt höher hinauf der Boden nur Gräser und die durch ihre schönen Blumen ausgezeichneten sogen. Alpenpflanzen (s. d.). Die Schneeregion, die alle über der Schneegrenze liegenden Teile des Hochgebirges umfaßt, zeigt da, wo wegen der Steilheit des Abhanges der Schnee nicht haftet, noch einzelne Phanerogamen, und selbst auf den höchsten Punkten finden sich hier und da verkümmerte Flechten.

Ebensoviel Eigentümliches enthält die Tierwelt der A. Sie ist in den untern Teilen überwiegend die mitteleuropäische (nur in den nach S. sich öffnenden Thälern gibt es einzelne spezifisch italienische Tiere); in den höhern Teilen aber über der Waldgrenze findet sich eine ganz verschiedene alpine Fauna, charakterisiert durch schöne Schmetterlinge, eigentümliche Käfer und Landschnecken, Vögel (wie den Lämmergeier, die Schnee- und Alpendohle, die Flüelerche, das Schnee- und Steinhuhn etc.) und Mammalien (wie die Gemse, den fast ausgerotteten Steinbock, den Wolf, Luchs und Bären an einigen Stellen, das Murmeltier, den weißen Alpenhasen, den Siebenschläfer etc.). Von Haustieren ist für einen großen Teil der A. das Rind in vielen edlen Rassen von großer Wichtigkeit und seine Zucht die Haupterwerbsquelle der Alpenbewohner; überall verbreitet ist die Ziege; auf trocknen oder hohen, vom Rind nicht erreichbaren Gebirgsweiden herrscht das Schaf. Auch das Pferd wird gezüchtet, Esel und Maulesel aber nur im S.

Was die Bevölkerung der A. betrifft, so finden wir in historischen Zeiten Völker keltischer Abkunft in ihnen verbreitet, die, durch die Römer unterworfen und romanisiert, später eine Beute der Deutschen geworden und von ihnen meist verdrängt sind, so daß der größte Teil der Gebirgsthäler ganz von Deutschen in Besitz genommen ist; wahrscheinlich sind die in einigen Teilen (in Graubünden und mehreren Thälern von Osttirol) sich findenden sogen. Romanen (Ladiner etc.) Überreste dieser ursprünglichen Bevölkerung. Jetzt sind die Bewohner der südlichen Thäler zum großen Teil Italiener, zwischen denen sich hier und da inselartig Gruppen von Deutschen erhalten haben; die westlichen A. werden von Franzosen, die übrigen Teile von Deutschen bewohnt, nur in den östlichen Teilen (in Kärnten, Krain) haben sich slawische Stämme niedergelassen. Man schätzt die Zahl der Germanen oder Deutschen in den A. auf 3½ Mill., die der Romanen ebenfalls auf 3½ Mill., die der Slawen auf 1 Mill. Politisch gehören die Deutschen A. fast ganz [402] dem österreichischen Staat an; längs des ganzen Südabhanges sind einzelne Thäler Teile des Königreichs Italien, im W. herrscht Frankreich bis an den Genfer See, und der mittlere Teil der A. bildet Kantone des Schweizer Staatenbundes.

Unter den Erwerbsquellen der Alpenbewohner nimmt der Ackerbau teils aus klimatischen Ursachen, teils infolge unzureichender Güte des Bodens in vielen Gegenden eine sehr untergeordnete Stellung ein, und die Produktion bleibt hinter dem Bedarf zurück. Die Getreidegrenze liegt in den nördlichen A. bei 900, in den Zentralalpen bei 1300 und am Südabhang bei 1550 m; doch gedeiht die Gerste an einzelnen Stellen bis 1650, am Südabhang sogar noch bis 1950 m. Weinbau wird in den drei genannten Regionen bis 500, resp. 600 und 900 m getrieben und zwar namentlich in Steiermark, Südtirol, Veltlin, Wallis und Piemont, deren Produkt zuweilen von hoher Güte ist. Obstbau wird in geschützten Thälern der Zentral- und Westalpen noch bis 12–1500 m gepflegt, Südfrüchte findet man aber nur an den südlichen Abhängen. Hier gedeiht auch der Maulbeerbaum und zwar vornehmlich in vielen Thälern der Ostalpen und Südtirols, wo im Zusammenhang damit eine erfolgreiche Seidenzucht betrieben wird. Weit bedeutender aber als die Bodenkultur ist die Viehzucht. Schweine und Pferde finden sich freilich nirgends in größerer Zahl, doch werden im S. sehr gute Maultiere, unentbehrliche Vermittler des Verkehrs, gezüchtet, und Schafe und Ziegen finden in Graubünden und Tessin auf schwer zugänglichen und spärlichen Weiden noch gute Nahrung. Doch tritt die Zucht aller dieser Tiere gegen die Rindviehzucht weit zurück, welche auf den trefflichen Alpenweiden (Almen) der Schweiz und Tirols mit vielem Erfolg betrieben wird (s. Alpenwirtschaft). Mit Mineralschätzen ist zwar der ganze Gebirgszug bedacht, die Gewinnung aber nur in den Ostalpen von Belang. Namentlich in Steiermark, aber auch in Kärnten und Krain wird die Förderung und Verarbeitung von Eisenerzen betrieben; denn dort finden sich auch ergiebige Kohlenlager, deren Fehlen in der Schweiz die Ausbeutung zahlreich vorhandener Erzadern verhindert. Während Steiermark das beste Eisen liefert, kommt von Kärnten Blei, von Krain Zink und Quecksilber. In den Westalpen wurden früher zahlreiche Gruben bearbeitet, die meisten sind in der Folge aufgegeben worden; nur etwas Eisen, Nickel, Blei und Steinsalz, auch Anthracitkohle wird jetzt gefördert. Salz wird aus den Salinen Tirols, Oberbayerns und Salzburgs gewonnen. An Mineralquellen verschiedenster Art sind die A. besonders reich; am berühmtesten und besuchtesten sind die Solquellen von Ischl und Reichenhall, der Natronsäuerling von Schuls-Tarasp und der Eisensäuerling von St. Moritz, die Schwefelthermen von Leukerbad und Aix les Bains, die Thermen von Gastein, Bormio und Ragaz-Pfäffers. Die Industrie einiger Gegenden ist hoch entwickelt, so daß ihre Erzeugnisse sich über die ganze Welt verbreiten. Außer der schon erwähnten Eisenindustrie, welche in Steiermark, Oberösterreich und Tirol, und der Seidenindustrie, welche am Südabfall ihre Sitze hat, treten namentlich leistungsfähig auf die Textilindustrie der Schweiz und Vorarlbergs, kunstreiche Holzschnitzerei im Berner Oberland, im Berchtesgadener Land, Ammergau und in Tirol (Grödener Thal). In den vom Touristenverkehr vornehmlich berührten Gegenden hat sich ein in seiner Weise einzig dastehendes Wirtshaus- und Führerwesen herausgebildet. In der Schweiz steht die Wirtshausindustrie (15,000 Wirtshäuser) jeder andern an wirtschaftlicher Bedeutung voran. Trotzdem zwingt die Armut der Alpenländer eine große Zahl seiner Bewohner zum Wandern. Aus dem armen Savoyen gehen jährlich Tausende in die Fremde, suchen schon als Knaben ihren Unterhalt, indem sie Murmeltiere oder Affen zeigen, als Stiefelputzer oder Schornsteinfeger arbeiten; mit Teppichen, Handschuhen und Lederwaren ziehen hausierende Tiroler umher, aber die Liebe zur alten an Glücksgütern zwar armen, an Naturschönheiten so reichen Heimat führt die meisten wieder zurück. Durch diese Schönheiten sind die A. auch das Reiseziel aller zivilisierten Nationen geworden und werden es durch die Verbesserung und Vermehrung der Verkehrsmittel immer mehr. Die Eisenbahnen, welche jetzt an Stelle mühsamer Saumpfade bis zum Fuß der höchsten Berge, ja, wie beim Gotthard, Brenner, Semmering, durch oder über die Berge selbst hinwegführen (s. Alpenbahnen), die Dampfer, welche die Seen befahren, prächtige Landstraßen machen das Reisen ebenso bequem wie anziehend. Der Touristenverkehr richtet sich namentlich nach dem Chamonixthal, dem Berner Oberland mit Interlaken, den Ufern des Vierwaldstätter Sees mit Luzern und dem Rigi, dem Nikolaithal mit Zermatt, dem Engadin, den italienischen Seen, dem Ziller-, Puster- und Ampezzothal, den oberbayrischen Seen, dem Berchtesgadener Lande, dem Salzkammergut und den Kärntener Seen. Eine große Zahl der Touristen verweilt alljährlich in den zahlreichen Sommerfrischen oder in den klimatischen Luftkurorten, wie Montreux, Davos und Meran. Aber eine von Jahr zu Jahr wachsende Zahl unternehmungslustiger Bergsteiger wagt sich an die ehedem gefürchteten Hochalpen. Wenn im vorigen Jahrhundert Männer wie der Naturforscher Scheuchzer, der vielseitige Gelehrte und Dichter Albrecht v. Haller (in seinem beschreibenden Lehrgedicht „Die A.“), der erste Ersteiger des Montblanc, Saussure, durch ihre Forschungen eine nicht ganz fruchtlose Anregung gaben, so haben sich doch erst in diesem Jahrhundert die Wissenschaft und Kunst, mit ihnen auch abenteuernder Unternehmungssinn diesem Gebiet zugewandt. Viele der höchsten Spitzen sind erst in neuester Zeit erklommen worden, die Jungfrau schon 1811, der Mönch und die Dufourspitze (höchster Punkt des Monte Rosa) 1855, das Finsteraarhorn 1863, das Matterhorn 1865; die letzte That kostete vier Menschen das Leben. Für solche Hochgebirgstouren werden vornehmlich aufgesucht die ein Gebirge für sich bildende Masse des Montblanc mit seinen zahlreichen Gletschern, dessen Besteigung, früher so beschwerlich, jetzt sogar von Frauen ausgeführt wird, noch weit mehr aber die Penninischen, Berner, Urner und Glarner A., die Berninagruppe, die Ötzthaler Ferner, der Ortler und die Hohen Tauern, die Dolomit- und Porphyrkegel der Südtiroler A., das Wettersteingebirge, die Salzburger A. Nach dem Vorbild des Alpine Club in England haben sich auch in der Schweiz, in Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien Vereine zur Erforschung der Alpenwelt gebildet (s. Alpenvereine).

Die höchsten stets bewohnten Orte in den A. sind: die Stadt und Festung Briançon in der Dauphinée (1323 m) und südöstlich davon das Dorf St.-Veran (2035 m), das höchste Dorf Frankreichs; das Hospiz des Großen St. Bernhard (2472 m), das höchste bewohnte Haus Europas; das Hospiz auf dem Colle di Valdobbia in den Westalpen; das Maut- und Zufluchtshaus Santa Maria (2538 m) an der Stilfser [403] Straße. Das Averser Thal im Gebiet des Hinterrheins ist das höchste bewohnte Thal Europas, darin das Dorf Cresta in 1950 m und der höchste Häuserkomplex in 2135 m Höhe; im Engadin ist das höchste Dorf der Badeort St. Moritz (1855 m), in Tirol Gurgl (1889 m). Höher, aber nur im Sommer bewohnt, liegen einige Wirtshäuser, z. B. auf dem Faulhorn (2684 m), das Sommerhäuschen auf dem Theodulspaß am Matterhorn (3328 m).

[Litteratur.] Allgemeines: Saussure, Reise durch die A. (a. d. Franz., Leipz. 1781, 4 Bde.); Berlepsch, Die A. in Natur- und Lebensbildern (4. Aufl., Jena 1870); Frey, Die A. im Licht verschiedener Zeitalter (Berl. 1877); Schaubach, Die Deutschen A. (2. Aufl., Jena 1865–71, 5 Bde.); H. Schmid und Stieler, Aus deutschen Bergen (Stuttg. 1873, Prachtwerk); Noë, Deutsches Alpenbuch (Glog. 1875–85, 3 Bde.); Ruthner, Berge und Gletscherreisen in den österreichischen Hochalpen (Wien 1864–69, 2 Bde.); Tuckett, Hochalpenstudien (a. d. Engl., Leipz. 1873–74, 2 Bde.); Monographien von Payer und Sonklar in den Ergänzungsheften zu „Petermanns Mitteilungen“; Studer, über Eis und Schnee. Die höchsten Gipfel der Schweiz und die Geschichte ihrer Besteigung (Bern 1869–83, 4 Bde.); „Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Alpenreisen“ (von Gümbel u. a., Münch. 1879–82, 2 Bde.); Meurer, Handbuch des alpinen Sports (Wien 1882); die Veröffentlichungen der Alpenvereine (s. d.); die Zeitschrift „Der Alpenfreund“ (Gera 1870–79, 11 Bde.).

Mit der Untersuchung der geologischen Verhältnisse, besonders der Gletscher (s. d.), haben sich Agassiz, L. v. Buch, Charpentier, Cotta („Die A.“, 2. Aufl., Leipz. 1851), Desor („Gebirgsbau der A.“, Wiesb. 1865), Dollfus, Escher v. d. Linth, Forbes, v. Hauer, Heer („Die Urwelt der Schweiz“, 2. Aufl., Zür. 1879), v. Mojsisovics, Sir R. Murchison, A. Schlagintweit („Über den geologischen Bau der A.“, Berl. 1852), Pfaff („Der Mechanismus der Gebirgsbildung“, Münch. 1880), v. Richthofen, v. Sonklar, Studer („Geologie der Schweiz“, Bern 1851–53, 2 Bde.), Süß („Die Entstehung der A.“, Wien 1875), Heim („Untersuchungen über den Mechanismus der Gebirgsbildung“, Bas. 1878, 2 Bde.), Theobald, Tyndall, Vogt, Emmrich („Geologische Geschichte der A.“, Jena 1874), Penck („Die Vergletscherung der Deutschen A.“, Leipz. 1882) und die geologische Reichsanstalt in Wien beschäftigt. Über die physikalischen Verhältnisse der A. schrieben H. und A. v. Schlagintweit („Untersuchungen über die physikalische Geographie und Geologie der A.“, Leipz. 1850–54), Studer („Geschichte der physischen Geographie der Schweiz“, Zür. 1863), Mühry („Das Klima der Alpenwelt“, Götting. 1865), Pfaff („Die Naturkräfte in den A.“, Münch. 1877), über die Tierwelt v. Tschudi („Das Tierleben der Alpenwelt“, 10. Aufl., Leipz. 1875), Rütimeyer, über die Flora Christ („Pflanzenleben der Schweiz“, Zür. 1879), Hegetschwyler, Wahlenberg, Kerner, H. Müller u. a. Reisehandbücher über die verschiedenen Alpengebiete von Bädeker, Meyer, Tschudi, Waltenberger, Trautwein, Amthor, den Engländern Murray, Ball u. a. Karten über das Gesamtgebiet: Berghaus-Mayr, Karte der A. (Gotha 1876, 8 Bl. in 1 : 450,000); v. Haardt, Wandkarte der A. (Wien 1882, in 1 : 600,000, mit Textheft); Steinhauser, Wandkarte der A. (das. 1880, 9 Bl.); für die Deutschen A. außerdem die betreffenden Sektionen der „Österreichischen Spezialkarte“ (1 : 75,000), Heybergers „Topographische Spezialkarte für die A. Bayerns“, Ravensteins vorzügliche „Karte der Ostalpen“ (Frankf. 1881 ff., 5 Bl. in 1 : 250,000, mit Höhenschichten); für die Schweizer A. General Dufours „Topographischer Atlas“ (25 Bl. in 1 : 100,000), „Topographischer Atlas im Maßstab der Originalaufnahmen“ (546 Bl. in 1 : 50,000, bez. 25,000), die gleichfalls vom topographischen Büreau in Bern bearbeitete „Generalkarte“ (4 Bl. in 1 : 250,000), Karten von Ziegler (hypsometrisch), Leuzinger u. a. Geologische Karten von Studer und Escher von der Linth („Carte géologique de la Suisse“, 2. Aufl., Winterth. 1867), v. Hauer („Geologische Übersichtskarte der österreich.-ungar. Monarchie“, Wien 1867–73, 12 Bl., und „Geolog. Karte“ in 1 Bl., 3. Aufl. 1878). Reliefkarten der Deutschen A. von Pauliny (Wien), Keil (Salzburg), der Schweiz von Leuzinger (Winterthur 1884), Bürgi (Basel), E. Beck (Bern), Imfeld (Sarnen), Schöll (St. Gallen).

Alpen (Alpes), Name dreier französischer Departements: Niederalpen, Oberalpen und Seealpen (s. d.).

Register zur Karte ‚Höhenschichten der Alpen‘.
Die unmittelbar hinter den Namen stehenden Zahlen bezeichnen die Höhe über dem Meer in Metern, die Buchstaben und Zahlen zwischen den Linien (D3) die Felder der Karte.
Aar D3, E2
Aaran 368 L2
Abetone 1337 G5
Achensee 929 H2
Acqui E5
Adamello, Mte. 3547 G3
Adda F4, G3
Adelsberg L4
Admont 641 L2
Adria 2 J4
Agno H4
Agogna E4
Agram 121 M4
Ain B3,4
Airolo 1145 E3
Aix (Savoyen) B4
– (Provence) 118 B6
Ala 147 H4
Alba E5
Abano, Monte G6
Albenga E5
Abertville C4
Albino F4
Albona L4
Abula 2315 F3
Alessandria 96 E5
Aletschhorn 4198 D3
Algäuer Alpen FG2
Alpe di Cusna 2121 G5
– di Mommio 1915 G5
– di Succiso 2017 FG5
Alpen. Die einzelnen Gebiete s. unter den betr. Namen (Algäuer Alpen etc).  
Alpi Apuane G5,6
Altare E5
Alt-Breisach D1,2
Altdorf 450 E3
Altenmarkt (a. Enns) L2
– (Wienerwald) M1
Alz J1
Ambérieu B4
Ambin, Mont 3375 C4
Amering-Kogel 2216 L2
Ammer H2
Ammer-See 530 H2
Amper H1
Ampezzo 1219 J3
Amstetten 275 L1
Andermatt 1450 E3
Angèle, Mont d’ 1608 B5
Ankogl 3263 K2
Annecy 446 C4
Annonay A4
Antelao, Monte 3253 J3
Antibes D6
Antola, Monte 1598 F5
Anton, St. 1282 G2
Aosta 583 D4
Apennin, Etruskischer HJ5,6
– Ligurischer FG5
Appenzell 781 F2
Appenzeller Alpen F2
Aprica G3
Apt B6
Apuanische Alpen G5,6
Are C4
Argens C6
Argenta H5
Argentiera, Booca d’ 3300 D5
Arlberg 1802 G2
Arlberg-Tunnel 1310 G2
Arles 17 A6
Arno H6
Arona E4
Arrosia E5
Arve C3
Aschan J2
Aspang N2
Asta, Cima d’ 2844 H3
Asti 116 E5
Aulendorf F2
Aulla G5
Aurouze, Mont 2712 B5
Aussee 662 K2
Auxonne B2
Avenza G5
Avignon 55 AB6
Avisio H3
   
Bacchiglione H4
Bacher-Gebirge 1546 M3
Baden (Schweiz) 382 E2
– (bei Wien) 212 N1
Baganza G5
Baldo, Monte 2198 G4
Barcelonnette 1140 C5
Bard D4
Basel 248 D2
Basodine, Piz 3276 E3
Bassano 149 H4
Bayrisches Oberland HJ2
Beaujeu A3
Beaune A2
Belchen, Kleiner 1274 D1
– Sulzer 1425 D2
– Welscher 1250 C2
Belfort 366 C2
Bellegarde B3
Belley B4
Bellinzona 222 F3
Belluno 385 J3
Berceto F5
Berchtesgaden 576 J2
Bergamasker Alpen FG3,4
Bergamo 247 F4
Berici, Monti 410 H4
Bern 540 D3
Berner Alpen DE3
Bernhard, Gr. 2472 D4
– Kl. 2157 C4
Bernhardin 2063 F3
Bernina, Piz 4052 F3
Bernina-Paß 2330 G3
Besançon 248 C2
Biasca 296 F3
Bidente HJ5
Biel, Bieler See 434 D2
Biela lasica 1592 L4
Biella 410 E4
Birnhorn 2632 J2
Bischofshofen 547 K2
Bitloray 1378 L4
Blanka-Horn 3130 FG2
Blegas 1563 L3
Bleonce C5
Bludenz 582 F2
Bobbio F5
Bocchetta, la 777 E5
Bodensee 398 F2
Bologna 46 H5
Bolta J3
Bondo G3
Borgoforte 20 G4
Borgo San Sepolcro H6
Bormida E5
Bormio 1255 G3
Bösenstein 2449 L2
Bourg 227 B3
Bourget, Lac 238 BC4
Bouveret C3
Bozen 262 H3
Bra D5
Braunau 347 K1
Breg E1
Bregenz 405 F2
Breisach D1,2
Brembo F4
Brenner 1367 H2
Breno G4
Brenta H4
Brescia 139 G4
Briançon 1320 C5
Brieg 750 DE3
Brienz 604 E3
Brigach E1
Broye C3
Bruchberg D3
Bruck a. d. Mur 490 M2
Bruneck 815 HJ3
Brünig 1004 E3
Buchloe 619 G1
Buchstein 2224 L2
Buech B5
Buet, Mont 3109 C3
Bulle CD3
Burghausen JK1
   
Cabre, Col de 1180 B5
Cadria, Monte G4
Camoghè, Monte 2226 F3
Canin, Monte 2582 K3
Cannes D6
Capella-Gebirge M4,5
Capo d’Istria K4
Carlopago LM5
Carmagnola 240 D5
Carpegna, Monte 1407 J6
Carpentras B5
Carrara 80 G5
Casaglia H5
Casale 112 E4
Casalmaggiore G5
Casalpusterlengo F4
Casarsa 42 J4
Castellane C6
Castua L4
Cavaillon B6
Cavalese H3
Cavezzo H5
Cenere, Monto 553 E3
Cenis, Mont 2098 C4
Ceno F5
Cerreto G5
Cervo E4
Cesena 31 J5
Ceva E5
Chagny A3
Châlon AB3
Chambéry 269 B4
Chambeyron, M. 3400 CD5
Chamechaude, Col de 2087 B4
Chamonix 1050 C4
Champagnole BC3
Chasseral 1610 CD2
Chasseron, Mt. 1611 C3
Châtillon A3
Chaux de Fonds 998 C2
Cherso L5
Chiari F4
Chiasso 233 F4
Chiavari F5
Chiavenna 300 F3
Chiemsee 503 J2
Chieri D4
Chiese G4
Chioggia J4
Chivasso 185 D4
Chur 590 F3
Churfirsten 2303 F2
Cilli 238 M3
Cillier Bergland MN3
Cima d’Asta 2848 H3
– dei Gelas 3188 D5
– di Langorei 2613 H3
– di Lodrino G4
– di Pala 3186 HJ3
– duodici 2331 H4
– Tosa 3176 GH3
Cimone, Monte 2167 G5
Cisa, la 1040 FG5
Cismone H3
Cittadella H4
Cles H3
Cluse, la C3
Clusore D5
Codogno F4
Col de Cabre 1180 B5
– de Chamechaude 2087 B4
– de la Croix Haute 1500 B5
– de la Faucille 1323 B3
– de Larche 1995 CD5
– de la Vanoise 2527 C4
Col del Moi 1361 J3
– de Sestrières 2009 CD5
– de St. Guigues 1240 B5
– di Nava 960 D5
– d’Iséran 2769 D4
– di S. Bernardo 1006 E5
– di Tenda 1873 D5
– du Lautaret 2075 C4
Colico F3
Collians, Monte J3
Colli Euganei 533 H4
Colmars C5
Colombier, Gr. 1534 B4
Comacchio J5
– Valli di J5
Combin, Grand 4317 D4
Combloux 1189 C4
Comer See 197 F3,4
Como 217 F4
Conca J6
Conegliano 62 J4
Consuma, Monte 1047 H6
Cordevole J3
Cormons K4
Cornoviglio, Monte 1163 F5
Cornuda HJ4
Cottische Alpen CD5
Couloirs, Gr. 3862 CD4
Coulon B6
Crema F4
Cremona 40 G4
Crest B5
Crête de la Neige 1723 BC3
Creuzot, Le A3
Cridola, Monte 2583 J3
Crnopac 1403 M5
Croda Rosa 3133 J3
Croix Hante, Col de la 1500 B5
Crostolo G5
Culoz B4
Cuneo 501 D5
Cuorgnè D4
Cusna, Alpe di 2121 G5
   
Dachau H1
Dachstein 2996 K2
Dammastock 3633 E3
Dauphin, Mont C5
Defereggen-Thal J3
Delémont D2
Delle CD2
Dent du Midi 3285 C3
Desenzano G4
Diablerets 3251 D3
Dicomano H6
Die B5
Dignano K5
Digne C5
Dijon 272 A2
Disgrazia, Monte della 3680 F3
Dobratsch (Villacher Alpe) 2167 K3
Dôle 205 B2
Dolomit-Alpen HJ3
Dom 4554 D3
Domo d’Ossola 276 E3
Donau E2–M1
Donaueschingen 677 E2
Dora Baltea D4
– Riparia D4
Dossobuono GH4
Doubs B3, C2
Drac B5, C5
Draguignan C6
Dranse C3
Drau J3–M3
Drauburg, Ober- 610 K3
– Unter- 349 M3
Dreiherrn-Spitz 3505 HJ2
Drei-Schuster-Spitz 3160 HJ3
Drôme B5
Dufour-Spitze 4638 D4

[Ξ]

Durance BC5, B6
Dürnstein 1877 L2
   
Ebro, Monte 1701 F5
Échallens C3
Ecluse, Fort de l’ BC3
Écrins, les 4103 C5
Edolo 700 G3
Eisack H3
Eisenerz 750 LM2
Eisenhut 2441 KL3
Embrun 870 C5
Emilius, Mont 3593 D4
Emme, Große D2
Emmenthaler Alpen D3
Engadin 1000–1800 G3
Enns K2
Enza G5
Épinal C1
Erba F4
Ermetta, Monte 1262 E5
Err, Piz d’ 3395 F3
Erzhorn 2940 F3
Esterel-Gebirge 600 CD6
Etruskischer Apennin HJ5,6
Etsch G3–J4
Euganei, Colli 533 H4
Evian C3
Eygues AB5
Eyrs 899 G3
   
Faenza 31 H5
Faggiola 1018 H5
Falterone, Monte 1649 H6
Fano K6
Faucille, Col de la 1323 B3
Faulhorn 2683 E3
Faymont C2
Feistritz M2
Feldberg 1493 D2
Feldkirch 456 F2
Feltre 303 H3
Fernpaß 1203 G2
Ferrara 3 H5
Finale H5
Finsteraarhorn 4275 E3
Finstermünz 1106 G3
Fiorenzuola FG5
Fiumalbo G5
Fiume L4
Fiumi Uniti J5
Fleimser Thal H3
Fletschhorn 4016 E3
Florenz 46 H6
Flüela 2403 FG3
Foglia J6
Forli 29 J6
Fornovo G5
Fort de l’Écluse BC3
Fraize D1
Franzensfeste 750 H3
Frassine H4
Freiburg im Breisgau 281 D1
– i. d. Schweiz 542 D3
Freiburger Alpen D3
Fréjus (Berg) C4
– (Stadt) C6
Frelod, Mont 2179 C4
Friauler Alpen J3
Friedberg N2
Friedrichshafen 410 F2
Fugazze, Piano delle H4
Furka 2436 E3
Fusch 812 J
Füssen 800 G
Futa, la 910 H
   
Gail K3
Gailberg 970 K3
Gaisberg 1286 K2
Gallarate E4
Gaming LM2
Gamsfeld 2024 K2
Gap 739 C5
Gardasee 64 (nach österr. M. 47) G4
Garessio D5
Gastein, Bad- 1023 K2
– Hof- 876 K2
Geißler-Spitz 3027 H3
Gelas, Cima dei 3188 D5
Gemmi 2307 D3
Genèvre, Mont 1860 C5
Genf C3
Genfer See 375 C3
Genua E5
Gerardmer C1
Gerlos, Paß (Pinzgauer Höhe) 1457 J2
Gioje, Monte 2625 D5
Giovi, J. F5
Giudikarien G4
Givors A4
Glarner Alpen EF3
Glärnisch 2919 F3
Glarus 480 F2
Gleisdorf M2
Glina M4
Glockner, Gr.- 3797 J2
Gloggnitz 436 MN2
Gmund H2
Gmunden 439 KL2
Golling 464 K2
Görz 86 K4
Göschenen 1109 E3
Gospich M5
Gottero, Monte 1639 F5
Gotthard, St. 2114 E3
– -Tunnel 1154 E3
Gottschee L4
Gozzano E4
Grajische Alpen CD4
Grand Colombier 1534 B4
– Combin 4317 D4
– Paradis 4052 D4
– Veymont 2346 B5
Grande Moucherolle 2239 B4
– Sassière 3756 CD4
Grandes Rousses 3478 C4
Grands Couloirs 3862 CD4
Grappa, Monte 1773 H4
Grasse C6
Graz 345 M2
Grenoble 213 B4
Grimsel 2165 E3
Grindelwald 1057 DE3
Grintouz 2559 L3
Großer Priel 2514 L2
Groß-Glockner 3798 J2
Groß-Litzner 3124 F3
Grünten 1741 G2
Guastalla G5
Günz G1
Gurk L3, M4
Gurkfeld M4
Gutenstein M2
   
Hallein 449 K2
Hallstadt 500 K2
Hasenmatte 1449 D2
Hauenstein 718 D2
Heiden 806 F2
Herisau 777 F2
Hieflau 520 L2
Hinter-Rhein F3
Hirzer-Spitz 2785 H3
Hochalpen-Spitze 3355 (Schwarze Schneid 3083) K3
Hochfeiler 3506 H3
Hochgall 3442 J3
Hochgolling 2863 K2
Hochkönig 2938 K2
Hochlantsch 1738 M2
Hochnarr (Hohenaar) 3258 JK2
Hochschwab 2278 LM2
Hochstadl 1920 LM2
Hochthor 2372 L2
Hochvogel 2593 G2
Hohentauern 1265 L2
Hohenwart 2361 L2
Hohe Salve 1824 J2
Hohe Tauern (Gebirge) JK2
Höllengebirge 1862 K2
Holzkirchen 685 H2
Hüttenberg L3
   
Idice H5
Idria, Bergland KL3
– Fluß K3
Idria, Ober- 470 L3
Idro-See 365 G4
Ilanz F3
Ill F2
Iller G1
Imola 40 H5
Imst 822 G2
Inn F3–J1
Innsbruck 579 H2
Interlaken 568 D3
Isar H1,2
Ischl 465 K2
Isel J3
Iseo-See 192 G4
Iséran, Col d’ 2769 D4
Isère B4, C4
Isny 704 G2
Isonzo K4
Istrien K4
Ivrea 289 D4
   
Jenbach 559 H2
Judenburg 726 L2
Judikarien G4
Julier 2287 F3
Julische Alpen K3
Jungfrau 4167 D3
Juragebirge BCD2–4
   
Kaisergebirge 2331 J2
Kalter Berg FG2
Karawanken L3
Karditsch-Joch J3
Karlstadt M4
Karnische Alpen JK3
Kärntner Alpen KL3
Karst, der KL4
Katsch, Paß 1641 K2
Katzenkopf 2592 HJ2
Kaufbeuren 683 G2
Kempten 696 G2
Keech, Piz 3422 F3
Kirchdorf L2
Kitzbüchel 737 J2
Kitzbüchler Alpen J2
Klagenfurt 441 L3
Klek 1183 M4
Köflach M2
Königspitze 3857 G3
Königstuhl 2331 K3
Kolmar 189 D1
Konstanz 400 F2
Krainburg 355 L3
Kremsmünster 331 KL1
Kreuzberg (Dolomiten) 1632 J3
– (Kärnten) 1096 K3
Kreuzspitz 2491 H3
Kufstein 480 J2
Kuhalpe 1784 L2
Kulpa M4
Kumberg 1219 M3
   
Laas L4
Lac de Bourget 238 BC4
Lafnitz N2
Lago d’Idro 365 G4
– d’Iseo 192 G4
– Maggiore 195 E4
Laibach 298 L3
Lambach K1
Lambro F4
Lamone HJ5
Landeck 813 G2
Landquart 530 F3
Landsberg GH1
Langen 1214 FG2
Langkofel 3179 H3
Langorei, Cima di 2613 H3
Languard, Piz 3266 G3
Lanslebourg 1420 CD4
Lanzo D4
Larche, Col de 1995 CD5
Laret F3
Lausanne 514 C3
Lautaret, Col du 2075 C4
Lavant L3
Laveno E4
Lecco 213 F4
Lech G1,2
Legnago 14 H4
Legnone, Monte F3
Lend 631 K2
Leoben 530 M2
Leone, Monte 3565 E3
Lepontinische Alpen EF3
Lerinische Inseln D6
Les Écrins 4103 C3
Lessinische Alpen GH4
Leuk 800 (Bad 1415) D3
Levanna, la 3640 D4
Levico H4
Lez A5
Lienz 675 J3
Liesing L2
Liezen 659 L2
Ligurischer Apennin FG5
Limmat E2
Linard, Piz 3416 G3
Lindau 405 F2
Linththal E3
Linz 250 L1
Litzner, Groß- 3124 F3
Livenza J4
Locarno 208 E3
Locco J4
Locle, le C2
Lodi 79 F4
Lodrino, Cima di G4
Loibl-Paß 1370 L3
Loisach H2
Lons le Saunier B3
Loue B2
Louhans B3
Lovere G4
Lubéron, Montagnes du 1125 B6
Lucca 9 G6
Lueg, Paß 547 K2
Lugano 271 EF3
Luino E3
Lukmanier 1917 E3
Lure C2
Lure, Montagne de 1827 B5
Luzern 437 E2
Lyon 174 A4
   
Mâcon A3
Mädeler Gabel 2650 G2
Maggia E3
Maggiore, Monto 1394 L4
Magra F5
Mailand 114 F4
Maira D5
Maloja-Paß 1811 F3
Mals 1045 G3
Mangfall H2
Mantua 21 G4
Marburg 274 M3
Marecchia J5,6
Maria-Zell 862 M2
Marino, San J6
Marmolada 3360 HJ3
Martigny 475 D3
Matterhorn 4462 D4
Maurice, St. (Vogesen) 810 C2
– (Schweiz) 417 CD3
Mauthen K3
Melk 210 M1
Mella G4
Memmingen 610 FG2
Menaggio F3
Mentone D6
Meran 320 H3
Merzovec 1408 K4
Mestre 8 J4
Metauro J6
Mincio G4
Mindel G1
Mirandola H5
Mittagspitze 2069 F2
Mittelalpen EF3
Mittenwald 920 H2
Mittersill 783 J2
Modane 1057 C4
Modena 35 G5
Mödling N1
Moi, Col del 1361 J3
Moleson 2005 C3
Möll JK3
Mommio, Alpe di 1915 G5
Monaco D6
Mondovi D5

[Ξ]

Mondsee 479 K2
Monselice 11 H4
Mont Ambin 3375 C4
– d’Angèle 1608 B5
– Aurouze 2712 B5
– Blanc 4810 C4
– Buet 3109 C3
– Cenis 2098 C4
– – -Tunnel 1294 C4
– Chambeyron 3400 CD5
– Chasseron 1611 C3
– Dauphin C5
– Emilius 3593 D4
– Frelod 2179 C4
– Genèvre 1860 C5
– Pelat 3053 C5
– Pelvoux 4103 C5
– St. Honorat 2520 C5
– Tabor 3175 C4
– Tendre 1680 C3
– Tenibres 3032 CD5
– Ventoux 1191 B5
Montafon F2
Montagne de Lure 1827 B5
Montagnes du Lubéron 1125 B6
Montagney B2
Montbéliard 312 C2
Monte Albano G6
– Antelao 3253 J3
– Antola 1598 F5
– Baldo 2210 G4
– Cadria G4
– Camoghè 2226 F3
– Canin 2582 K3
– Carpegna 1407 J6
– Cenere 553 E3
– Cimone 2167 G5
– Collians J3
– Consuma 1047 H6
– Cornoviglio 1163 F5
– Cridola 2583 J3
– Croce 1632 J3
– della Disgrazia 3680 F3
– Ebro 1701 F5
– Ermetta 1282 E5
– Falterone 1649 H6
– Gioje 2625 D5
– Gottero 1639 F5
– Grappa 1773 H4
– Legnone F3
– Leone 3565 E3
– Maggiore 1394 L4
– Paralba 2690 J3
– Penice 1462 F5
– Pena 1735 F5
– Predon 2743 G4
– Premaggiore 2471 J3
– Ragola 1710 F5
– Redorta 3039 G3
– Rosa 4638 D4
– Roën H3
– S. Franca 1315 F5
– Tramiti 1206 H6
– Tresero 3646 G3
– Viso 3845 D5
Montélimart 65 AB5
Montelupo H6
Monthey C3
Monti Berici 410 H4
– Pisani 914 G6
Montmélian BC4
Montone H5
Monza 156 F4
Morbegno 260 F3
Mortara 108 E4
Moucherolle, Gr. 2289 B4
Moutiers C4
Mühldorf 381 J1
Mülhausen 243 D2
München 520 H1
Mur L2, M2,3
Murnau 686 H2
Murten 464 D3
Mürz M2
Muma G6
Muttler 3299 G3
   
Nabresina K4
Nanos 1315 L4
Nava, Col di 960 D5
Neckar E1
Neige, Crête de la 1723 BC3
Nesque, la B5
Neuberg M2
Neu-Breisach D1,2
Neuchâtel 484 C2
Neuchâteler See 435 C3
Niedere Tauern KL2
Nizza D6
Nordtiroler Alpen GH2
Novara 150 E4
Novi (Oberitalien) E5
– (Kroatien) L4
Nure F5
Nyon (am Genfer See) C3
Nyons (Frankreich) B5
   
Obbrovazzo M5
Obdach L2
Oberalp 2052 E3
Ober-Drauburg 610 K3
Ober-Idria 470 L3
Ober-Laibach L4
Oberndorf G2
Obion, l’ 2793 B5
Ofen-Paß 2155 G3
Oglio F4, G4
Ognon C2
Ogulin 325 M4
Ojstrica 2350 L3
Olmeneta G4
Olona E4
Olperer 3489 H2
Olten 402 D2
Ombrone G6
Oneglia E6
Orange A5
Orba E5
Orco D4
Orta (See 370) E4
Ortler 3902 G3
Osoppo JK3
Ostalpen JK3
Österreichische Alpen LM2
Otocac M5
Ötscher 1892 M2
Ötzthal G2
Ötzthaler Alpen G3
Oulx C4
Ouvèze B5
   
Pacenovac 1207 M5
Pack M3
Padua 11 H4
Pago M5
Panargen 3168 J2
Panaro H5
Pania di Croce 1860 G5
Paradis, Gr. 4052 D4
Paralba, Monte 2690 J3
Paratico FG4
Parma 58 G5
Parseyer Spitz 3034 G2
Partenkirchen 722 H2
Paß Katsch 1641 K2
– Lueg 547 K2
– Strub 688 J2
– Thurn 1275 J2
Pasubio 2236 H4
Pavia 76 F4
Pavullo G5
Peißenberg 973 H2
Pelat, Mont 3053 C5
Pelvoux, Mont 4103 C5
Penice, Monte 1462 F5
Penna, Monte 1735 F5
Penninische Alpen DE3,4
Penzberg 634 H2
Pergine 482 H3
Pesaro JK6
Peschiera G4
Petzeck 3276 J3
Petzen 2114 L3
Pfänder 1060 F2
Piacenza 53 F4
Piadena G4
Piano delle Fugazze H4
Piave HJ4, J3
Pietramala 915 H5
Pieve di Cadore 886 J3
Pilatus 2133 E2
Pinerolo 371 D5
Pinka N2
Pino E3
Pinzgau J2
Pirano K4
Pisa 4 G6
Pisani, Monti 914 G6
Pischtsenik LM4
Pisino K4
Pistoja 64 G6
Piz Bernina 4052 F3
– d’Err 3395 F3
– Kesch 3422 F3
– Languard 3266 G3
– Linard 3416 G3
– Sol 2847 F3
Pizzighettone F4
Plecken (Paß) 1360 JK3
Plisevica 1651 M5
Plombières C2
Po D5–J4,5
Po della Gnocca J5
– della Maestra J5
– delle Tolle J5
– di Goro J5
– di Levante J4
– di Primaro HJ5
– di Valano J5
Po-Delta J4,5
Pointe Percée 2752 C4
Pola K5
Poligny B3
Polinik 2780 K3
Pongau K2
Pontarlier 87O C3
Pontassieve H6
Pontebba 571 K3
Ponte di Piave J4
Pontelagoscuro H5
Pontremoli FG5
Pont St. Martin DE4
Porrentruy CD2
Portogruaro J4
Porto Venere F5
Prato H6
Prättigau F3
Präwald KL4
Prebichl 1227 M2
Predil 1162 K3
Predon, Monte 2743 G4
Premaggiore, Monte 2471 J3
Presanella 3564 G3
Priel, Großer 2514 L2
Primaro, Po di HJ5
Privas A5
Puget-Théniers CD6
Punto di Uccello 1782 G5
Pusterthal HJ3
Pyhrgaß 2244 L2
Pyhrn, am 945 L2
   
Quarnero L4,5
Quarnerolo L5
   
Raab MN2
Radstadt 860 K2
Radstädter Tauern-Paß 1738 K2
Ragola, Monte 1710 F5
Rainac 1690 M5
Rapallo F5
Rapperschwyl 409 E1
Rätische Alpen FG3
Ratschach 868 K3
Ravenna J5
Ravensburg 446 F2
Rax-Alpe 2009 M2
Redorta, Monte 3039 G3
Reggio 52 G5
Reichenhall 467 J2
Reichenstein 2247 L2
Reifling, Groß- 446 L2
Reis-Alpe 1398 M2
Remiremont C1
Reno G5, H5
Reschen-Scheideck 1491 G3
Reuß E2
Reutte 845 G2
Revere H4
Rhein D–F1–3
Rheinwaldhorn 3398 F3
Rhône E–A3–6
Rhône-Rhein-Kanal D1,2
Ried K1
Rienz H3
Rigi 1800 E2
Rimini 10 J5
Riva 47 (nach ital. M. 64) G4
Rocca d’Argentiera 3300 D5
Rocciamelone 3536 D4
Roia D6
Romagnano E4
Romanche B4
Romans AB4
Romanshorn 410 F2
Ronco J5
Rondinaia 1963 G5
Rosen, Monte H3
Rosenheim 449 HJ2
Rosetta, Cima di 3854 HJ3
Rote Wand 2701 G2
Rothorn 2351 DE3
Rottenmann 674 L2
Rottweil 598 E1
Roubion A5
Rousses, Grdes. 3478 C4
Roveredo 217 H4
Rovigno K4
Rovigo 8 H4
Rubicone J5
Rudolfswerth LM4
   
Saalsch J2
Saalfelden 725 J2
Saane D3
Saanen 1014 D3
Sacca G5
Saint-Amour B3
– -Bonnet C5
– -Cergues C3
– -Genix B4
– -Guigues, Col de 1240 B5
– -Honorat, M. 2520 C5
– -Martin, Pont DE4
– -Maurice (Vogesen) 810 C2
– - – (Schweiz) 417 D3
– -Rambert AB4
– -Rémy A6
Salins B3
Sallanches 545 C4
Salò G4
Saluzzo 342 D5
Salve, Hohe 1824 J2
Salza LM2
Salzach J1,2
Salzburg 424 K2
Salzburger Alpen JK2
Salzkammergut K2
Samaden 1720 FG3
Samoggia H5
San Benedetto H6
– Bernardo, Col di 1006 E5
– Marco-Paß F3
– Marino J6
– Remo D6
– Sepolcro, Borgo H6
Sandspitze 2801 J3
Sankt Anton 1282 G2
– Bernhard, Gr. 2472 D4
– – Kl. 2157 C4
– Gallen 660 F2
– Gotthard 2114 E3
– Johann im Pongau 570 K2
– Michael im Lungau 1068 K2
– Moritz 1769 D3
– Pölten 267 M1
– Veit L3
Sann M3
Santa Franca, Monte 1315 F5
– Maria Maggiore E3
Santerno H5
Santhià 182 E4
Säntis 2504 F2

[Ξ]

Saône AB1–4
Sarca G3
Sarnen 497 E3
Sarnico FG4
Sarnthal H3
Sarnthaler Alpen H3
Sarronno EF4
Sarzana FG5
Sassalbo G5
Sassière, Gr. 3756 CD4
Sassuolo G5
Sau (Save) KL3, M4
Sau-Alpe, Gr. 2081 L3
Save M4
Savio J5
Savona E5
Savoyer Alpen BC3,4
Scesaplana 2968 F2
Schafberg 1780 K2
Schaffhausen 395 E2
Scharnitz 963 H2
Scheerhorn 3296 E3
Schio H4
Schlern 2501 H3
Schliersee 784 H2
Schneeberg, Krainer 1796 L2
– Österreich. 2075 MN2
Schober 1895 L2
– Paß 849 L2
Schöpfl 893 M1
Schrambach M1
Schreckhorn 4080 E3
Schwarzer Kogl 1546 M3
Schwarzwald DE1,2
Schwyz 514 E2
Schwyzer Alpen E2,3
Scoffera F5
Scrivia E5
Secchia G5
Seealpen CDE5
Seeberg 1254 M2
Seille B3
Seliski Val 1280 M5
Semmering 980 MN2
Sempach 507 E2
Sengsen, Gebirge 1961 L2
Senio H5
Sentheim C2
Serchio G5,6
Serio F4
Serres B5
Sesia E4
Sesto Calende E4
Sestri F5
Sestrières, Col de 2069 CD5
Sesvenna 3221 G3
Sieghardskirchen M1
Sigmaringen 567 F1
Sillaro H5
Simbach 333 K1
Simme D3
Simplon 2010 D3
Singen E2
Sion 495 D3
Sisteron 578 BC5
Sixt C3
Sluin M4
Sol, Piz 2847 F3
Solothurn 429 D2
Solstein 2655 H2
Sondrio 347 F3
Sonthofen 742 G2
Soura L3
Speikogl 1983 M2
Spezia F5
Spittal a. d. Drau 554 K3
Splügen 2117 F3
Staffora F5
Starnberg (See) 584 H1
Stein L3
Steiner Alpen LM3
Steirische Alpen LM2
Sterzing 947 H3
Steyr 302 L1
Stilfser Joch 2760 (nach Dufour 2797) G3
Stockhorn 2193 D3
Storo G4
Stradella F4
Strub, Paß 688 J2
Stubaier Alpen H2
Stubai-Thal H2
Stuhleck 1783 M2
Stura D4,5
Succiso, Alpe di 2017 FG5
Suganathal H3
Sulzberg G3
Sulzer Belchen 1425 D2
Superga 672 D4
Susa 495 D4
Suzzara G5
Sveto brdo 1750 M5
   
Tabor, Mont 3175 C4
Taggia D6
Tagliamento JK3,4
Tanaro E5
Tännen-Gebirge 2428 K2
Tarascon A6
Taro F5, G5
Tartaro H4
Tarvis 744 K3
Tauern, Hohe JK2
Tauern, Hohen- 1265 L2
– Niedere KL2
– Radstädter 1738 K2
Tegernsee 730 H2
Telfs 631 H2
Tenda, Col di 1873 D5
Tendre, Mont 1680 C3
Tenibres, Mont 3032 CD5
Thonon C3
Thun 560 D3
Thur E2
Thurn, Paß 1275 J2
Thusis 746 F3
Ticini E4
Ticino E3
Tidone F5
Tiefenkasten 860 F3
Tirano 460 G3
Titlis 3239 E3
Toblach 1210 J3
Tödi 3623 E3
Tofana 3241 HJ3
Tolmezzo K3
Tölz 671 H2
Tonale, Paß 1884 G3
Tore E3,4
Torre Pellice D5
Torriglia 678 F5
Tortona E5
Töß E2
Totes Gebirge 2514 K2
Tour du Pin, la B4
Tramiti, Monte 1206 H6
Traun (zur Alz) J2
– (zur Donau) K2, L1
Traunstein 590 J2
Trebbia F5
Tresa E4
Tresero, Monte 3616 G3
Treviglio 127 F4
Treviso 14 L4
Trévoux A4
Trient 189 H3
Trientiner Alpen GH3,4
Triest K4
Triglav 2864 K3
Trojana L3
Tschernembl LM4
Turin 239 D4
Tuttlingen 643 E2
Tweng 1246 K2
   
Ubaye C5
Uccello, Punto di 1782 G5
Udine 108 K3
Una M5
Unterberg 1341 M2
Unter-Drauburg 349 M3
Urner Alpen E3
Uskoken M4
   
Vakanski Val 1758 M5
Valdieri D5
Valence 104 AB5
Valenza 112 E4
Valli di Comacchio J5
Vallorbe C3
Val Sugana H3
Vanil Noir 2386 D3
Vanoise, Col de la, 2527 C4
Var C5, D6
Vara F5
Varaita D5
Varallo E4
Varese E4
Vedano E4
Veglia L4
Veitsch-Alpe 1982 M2
Velebit Planina M5
Veltlin F3
Venedig J4
Venediger 3660 J2
Veneziaspitz 3384 G3
Ventimiglia D6
Ventoso G5
Ventoux, Mont 1911 B5
Vercelli 128 E4
Verdon C5,6
Verdun B3
Verona 56 H4
Vesoul C2
Vevey 385 C3
Veymont, Gr. 2346 B5
Viareggio G6
Vicenza 35 H4
Vienne 160 AB4
Vierwaldstätter See 437 E2
Vigevano E4
Villach 508 K3
Villacher Alpe (Dobratsch) 2167 K3
Villafranca G4
Villefranche A3
Vintschgau G3
Viso, Monte 3845 D5
Vittorio J4
Vogesen CD1,2
Voghera F5
Voiron B4
Völkermarkt L3
Voltri E5
Vorderrhein EF3
   
Wachberg 1026 M3
Wagrein 834 K2
Waidhofen 356 L2
Walchensee 790 H2
Waldshut 337 E2
Wallenstadt (See) 425 F2
Wangen 553 F2
Wasserburg 410 J1
Watzmann 2714 J2
Wechsel 1738 MN2
Weißenstein 1284 D2
Weiße Spitze 2960 J3
Weißhorn 4512 D3
Weißkugel 3746 G3
Wels 313 K1
Welscher Belchen 1250 C2
Wertach G1
Wesserling D2
Westalpen BCD5
Weyer 397 L2
Wien 157 N1
Wiener-Neustadt 263 N2
Wiener Wald MN1
Wies M3
Wildhaus F2
Wildhorn 3264 D3
Wildspitz 3783 G3
Windisch-Feistritz M3
– -Matrei 973 J2
Winterthur 442 E2
Wippach K4
Wolfsberg 461 LM3
Wörgl 506 HJ2
Wotsch 978 M3
Würmsee 584 H2
   
Ybbs LM1
Yverdon 437 C3
   
Zara M5
Zell (Baden) 440 D2
– am See (Salzburg) 760 J2
Zengg L4
Zernetz 1473 FG3
Zillerthal H2
Zillerthaler Alpen HJ2,3
Zinken 2391 L2
Zirbitz-Kogel 2395 L2
Zirknitz 573 L4
Zuckerhütel 3517 H3
Zug 417 E2
Zugspitz 2968 GH2
Zürich 412 E2
Zweisimmen 980 D3




Übersicht der Haupt-Alpenübergänge, nach der Höhe geordnet.
  Meter
Stilfser Joch (nach Dufour 2797) G3
2756
Krimmler Tauern (Mittersill-Bruneck) J2,3
2635
Velber Tauern (Mittersill-Wind.-Matrei) J2
2540
Großer St. Bernhard D4
2472
Furka E3
2436
Flüela FG3
2403
Bernina G3
2330
  Meter
Albula F3
2315
Julier F3
2287
Kleiner St. Bernhard C4
2157
Ofenpaß G3
2155
Splügen F3
2117
St. Gotthard E3
2114
Mont Cenis C4
2098
Bernhardin F3
2063
Oberalp E3
2052
Simplon D3
2010
Col de Larche (d’Argentière) CD5
1995
  Meter
Lukmanier E3
1917
Tonale G3
1884
Col di Tenda D5
1873
Mont Genèvre C5
1860
Maloja F3
1811
Arlberg G2
1802
Radstädter Tauern K2
1738
Katschberg K2
1641
Kreuzberg (Monte Croce) J3
1632
Reschen-Scheideck G3
1491
  Meter
Loibl (Klagenfurt-Krainburg) L3
1370
Brenner H2,3
1367
Plecken JK3
1360
Arlberg-Tunnel G2
1310
Mt. Cenis-Tunnel C4
1294
Hohentauern L2
1265
Prebichl L2
1227
Predil K3
1162
St. Gotthard-Tunnel E3
1154
Semmering MN2
980
Schober L2
849





Jahres-Supplement 1891–1892
Band 19 (1892), Seite 1617
korrigiert
Indexseite

[16] Alpen. Die älteste Einteilung des östlichen Flügels der A. stammt von den Römern, welche das Gebirge entweder nach den Ländern benannten, denen die A. angehörten, oder nach den Völkern, welche sie bewohnten. In diesem Sinn unterschieden die Römer ihre Rätischen, Norischen, Pannonischen, Tridentinischen, Karnischen und Julischen A. Die Grenzen dieser Alpenteile fielen mit den Länder- und Völkergrenzen zusammen, welche ihrerseits durch den Verlauf der höchsten Gebirgsketten bedingt waren. Diese römische Alpenbenennung hat sich seither jahrhundertelang fast bis in die Gegenwart hinein in der Litteratur erhalten. Erst als man gegen Ende des vorigen Jahrhunderts durch topographische Kartierungen und geologische Aufnahmen mit dem Bau des Gebirges näher bekannt wurde, brach sich die Erkenntnis Bahn, daß die Begrenzung der Gebirgsgruppen den dieselben trennenden Thälern und tiefsten Paßeinsenkungen folgen müsse. Von diesem Gesichtspunkt aus hat vor allem Karl v. Sonklar versucht, das Gebirge nach dem Verlauf der tiefsten Flußläufe zu zergliedern. Die Alpeneinteilung v. Sonklars wurde in neuerer Zeit mit mehr oder weniger bedeutenden Veränderungen von verschiedenen

Einteilung der Ostalpen, nach A. Böhm.

Seiten angenommen und verbreitet. Neben der Aufstellung von zahlreichen Gebirgsgruppen hat man aber auch die A. wie in longitudinaler Beziehung auch in große transversale Hauptabschnitte zerlegt, deren man bald zwei, bald drei angesetzt hat, und über deren gegenseitige Begrenzung man nicht minder uneinig ist, als über jene der einzelnen Gebirgsgruppen, aus denen sie sich zusammensetzen. Die Zweiteilung in östliche und westliche A. ist die ältere und überdies diejenige, welche den geologischen Verhältnissen der A. am besten entspricht. Nach ihrer Entstehungsgeschichte, Struktur und Zusammensetzung zerfallen die A. in zwei große Abschnitte, welche in der Gegend des Adulagebirges aneinander stoßen. Bei einer Dreiteilung sind die Ansichten nicht bloß über die Abgrenzung der West- und Mittelalpen geteilt, sondern ebenso und noch mehr über diejenige der Mittel- und Ostalpen. Überdies gibt die Bezeichnung des mittlern transversalen Hauptabschnittes als Mittelalpen Anlaß zu Mißverständnissen, indem von einer Seite auch die kristallinische Zentralzone mit demselben Namen belegt wird. Bei der Zweiteilung fällt diese Zweideutigkeit des Ausdrucks zwar weg, doch ist es immerhin besser, für Zentralalpen die Bezeichnung Gneisalpen zu setzen. Die bisherigen Einteilungsversuche der A. gingen fast ausschließlich von den plastischen Verhältnissen des Gebirges aus, indem man den Verlauf des Flußnetzes zu Grunde legte und den geologischen Aufbau vollkommen vernachlässigte. Bei einer naturgemäßen Einteilung müssen aber beide Momente, das oroplastische und geologische, gleichmäßig berücksichtigt werden; beide zusammen bedingen die Physiognomie eines Gebirges, die den besten Anhaltspunkt zur Beurteilung von orographischer Gleichartigkeit und Verschiedenheit liefert. Von diesem Grundsatz ausgehend hat A. Böhm eine neue „natürliche“ Einteilung für die Ostalpen durchgeführt (s. obige Kartenskizze). Das Alpensystem setzt sich aus zwei gegen NW. gerichteten Bogenstücken zusammen; dort, wo der westliche Bogen auf den östlichen stößt, tritt eine auffallende Unterbrechung in dem Höhenzug ein, in [17] die man am besten die Grenze zwischen West- und Ostalpen verlegt. Diese verläuft demnach als eine fast gerade Linie vom Bodensee durch das Rheinthal, über den Splügenpaß zum Comersee und über den Luganer See zum Lago Maggiore. Entsprechend dem scharfen Unterschied, der in physiognomischer und geologischer Hinsicht zwischen der kristallinischen Zentralzone und den diese auf beiden Seiten begleitenden Kalkgebirgen besteht, teilt man die Ostalpen in Gneisalpen und Nördliche und Südliche Kalkalpen. Die Grenze zwischen den einzelnen Zügen ist im N. viel einfacher und deutlicher als im S. Da die A. durch einen von S. nach N. gerichteten Druck in Falten gelegt sind, der Steilabfall der Gebirgsglieder also immer nach S. gerichtet ist, so kehren die Nördlichen Kalkalpen der Zentralzone ihren Steilrand zu, der vom Rhein bis Wiener-Neustadt sich ununterbrochen verfolgen läßt. Zwischen die Nördlichen Kalkalpen und die Gneiszone schiebt sich ein verschieden breiter Streifen paläozoischer Schiefergesteine, so daß also die nördliche Grenze der Gneisalpen nicht mit der südlichen Grenze der Nördlichen Kalkalpen zusammenfällt. Im S. fehlt eine entsprechende Zone von Schiefern; eine besondere Stellung nimmt hier das Becken von Klagenfurt ein. Für die Einteilung der Ostalpen läßt sich folgendes Schema aufstellen:

A. Gneisalpen.
1) Rätische Alpen. Nördlicher Zug: a) Oberhalbsteiner Alpen; b) Silvretta-Alpen.
Mittlerer Zug: a) Bernina-Alpen; b) Spöl-Alpen; c) Ötzthaler Alpen.
Südlicher Zug: a) Adamello-Alpen; b) Ortler Alpen; c) Pensergebirge.
2) Die Tauern: a) Hohe Tauern; b) Niedere Tauern.
3) Norische Alpen: a) Gurkthaler Alpen; b) Lavanthaler Alpen; c) Bacher- und Posruckgebirge.
4) Cetische Alpen: a) Floning-Zug; b) Gleinalpen-Zug; c) Fischbacher Alpen; d) Grazer Bucht.
B. Schieferalpen.
1) Plessur-Alpen. 2) Salzburger Schieferalpen. 3) Eisenerzer Alpen.
C. Nördliche Kalkalpen.
l) Algäuer Alpen: a) Rätikon; b) Lechthaler Alpen; c) Bregenzer Wald.
2) Nordtiroler Kalkalpen. Hochgebirgszug: a) Wettersteingruppe; b) Karwendelgruppe; c) Brandenberger Gruppe; d) Kaisergebirge. – Voralpenzug: a) Vilser Gebirge; b)Ammergauer Alpen; c) Altbayrische Alpen.
3) Salzburger Kalkalpen. Hochgebirgszug: a) Waidringer Alpen; b) Berchtesgadener Alpen; c) Ausseer Alpen.
Voralpenzug: a) Wolfganger Alpen; b) Grünauer Alpen; c) Oberösterreichischer Seehügel.
4) Österreich. Alpen. Hochalpenzug: a) Ennsthaler Alpen; b) Hochschwab-; c) Schneeberg-Gruppe; d) Lassing Alpen.
Voralpenzug: a) Mollner Alpen; b) Höllensteiner Alpen; c) Thermen-Gruppe; d) Wiener Wald.
D. Südliche Kalkalpen.
1) Lombardische Alpen. a) Luganer Alpen; b) Bergamasker Alpen.
2) Etschbucht-Gebirge. a) Brescianer Alpen; b) Brenta-Gruppe; c) Monte Baldo; d) Sarca-Gruppe; e) Nonsberger Alpen; f) Vicentinische Alpen.
3) Südtirolisches Hochland. a) Cima d’Asta-Gruppe; b) Porphyrplateau von Bozen; c) Pfannhorn-Gruppe; d) Südtiroler Dolomite.
4) Venetianer Alpen. a) Belluneser Hochalpen; b) Becken von Belluno; c) Belluneser Hügel; d) Premaggiore-Gruppe; e) Sappada-Gruppe.
5) Karnische Alpen. a) Gailthaler Alpen; b) Karnische Hauptkette; c) Karawanken.
6) Julische Alpen. a) Raibler Alpen; b) Steiner Alpen; c) Maggiore-Gruppe.
E. Becken von Klagenfurt.

Vgl. A. Böhm, Einteilung der Ostalpen („Geographische Abhandlungen“, hrsg. von A. Penck, Bd. 1, Wien 1887).