Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aarestrup“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 9
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Aarestrup. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 9. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aarestrup (Version vom 11.04.2021)

[9] Aarestrup, Emil, dän. Dichter, geb. 4. Dez. 1800, studierte Medizin, ließ sich 1827 als praktischer Arzt auf Laaland nieder und wurde 1849 Stiftsphysikus auf Fünen und Hospitalarzt in Odense. Er starb 1856. Seine ersten Gedichte erschienen 1838, fanden indessen damals wenig Beachtung. Erst nach seinem Tod, nachdem G. Brandes in einer vortrefflichen Abhandlung auf seinen Wert aufmerksam gemacht hatte, wurde A. sozusagen entdeckt und ihm nun die gebührende Anerkennung als einem der ersten Lyriker Dänemarks gezollt. Darauf erschienen auch seine hinterlassenen Poesien (1863). A. steht als Dichter Öhlenschläger und Chr. Winther am nächsten. Die bei dem erstern naiv und bei dem letztern verschlossen hervortretende Sinnlichkeit bricht bei A. in schwellender und kräftiger Fülle aus. Ein begeisterter Vertreter der Form und Färbung, hat er die Schönheit des Weibes in berauschenden Gedichten besungen (»Erotische Situationen«) und wie kaum ein andrer die Macht geschildert, welche dieselbe über den Mann ausübt. Seine »Samlede Digte«, mit Charakteristik von Brandes, gab Liebenberg (Kopenh. 1877) heraus.