Lesbierinnen
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Lesbierinnen
Wenn abends Heimkehr endlos durch die Gassen geht,
Erhebt ihr euch von eurem täglichen Gerät.
Zwei süße Näherinnen, noch vom Radgesang umspült,
Jetzt wandelt ihr, von Wind und Müdigkeit gekühlt.
Und löst das leichte luftverspielte Haar!
Wie ruht der kleine Mond- und Lampenkreis
Auf Wand und Boden eures Zimmers weiß?
Nun gebt den Glanz der langen Glieder frei,
Und zu des Himmels nachtverebbtem Strahl
Schweb’ eurer Küsse schwärmerische Zahl!
Für andre zieht nach Arbeits Fluch und Pein
Ein Abend blaß und voller Armut ein.
Euch ist bereitet Schönheit und Vergehn.
Nun geht im Haus der biedere Verräter um,
Die Nachbarinnen sind euch höhnisch stumm.
Doch ist auf jeder Lippe Tod und Rache da,
Schlaft ein,
Schlaft ein in eurem Bette!
Dem tausendfachen Geist der Liebe seid ihr nah.