Textdaten
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Autor: – t.
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Titel: Lavaeruptionen auf Hawaii
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 2, S. 36 d
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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[36] Lavaeruptionen auf Hawaii. Auch auf Hawaii, einer bekanntlich sehr vulkanischen Insel, ist das Hauptauswurfsprodukt der Vulkane Lava; aber diese unterscheidet sich wesentlich von der anderer Feuerberge, sie ist nämlich so dünnflüssig, daß sie vom Wind, wenn sie gleich einer Fontäne emporsteigt, gefaßt und zu feinen Fäden ausgezogen wird. Nach der hawaiischen Göttin des vulkanischen Feuers, Pele, werden diese Fäden von den Eingeborenen „Peles Haar“ genannt.

Neuere Forschungen haben über die vulkanischen Eruptionen auf dieser Insel, welche, was die Lavaergüsse anlangt, alles Bekannte in Schatten stellen, genaue Nachrichten gebracht. Danach war die furchtbarste Eruption die des Kilauea im Jahre 1840. Der Lavastrom, der sich dabei aus dem Berge unterhalb des Kraters ergoß, hatte eine Breite von 3 Meilen und eine Tiefe von 12 bis 200 Fuß. Er durchfloß eine Strecke von 30 Meilen in vier Tagen und stürzte schließlich aus einer Höhe von 50 Fuß, einem glühenden Niagara gleich, ins Meer, das, aufkochend, alles in Dampf einhüllte. Ununterbrochen floß der Lavastrom drei Wochen hindurch. Zwanzig Meilen die Küste entlang war das Wasser warm, und unzählige tote Fische wurden von den Wellen ans Land geworfen. Die Helligkeit, welche der glühende Lavastrom verbreitete, war so stark, daß man in einer Entfernung von vierzig Meilen von ihm Druckschrift lesen konnte und daß auf hundert Meilen von der Küste die Schiffe ihn wahrnahmen. – t.