Lange haben wir gerungen
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Mel.: Auf, ihr Brüder, laßt uns wallen etc.
1. Lange haben wir gerungen, sorgenvoll die junge Brust, bis bewältigt und bezwungen war der Hindernisse Wust, bis der große Wurf gelungen, bis wir sicher uns gewußt. Einsam haben wir gestanden, niemand half der kleinen Schar; Steine auf dem Wege fanden die Beherzten immerdar … doch in Treue überwanden wir die Mühsal und Gefahr!
2. Viel zu stolz, um Gunst zu bitten, uns zu bücken und zu dreh’n, haben schweigend wir gelitten unter stetem Vorwärtsgeh’n; Zoll um Zoll erkämpft, erstritten ward der Grund, auf dem wir steh’n. Ewig Wolken, selten Sterne! Sturm und wenig Sonnenschein! Doch zum Ziel in weiter Ferne strebten wir in festen Reih’n und, gesund im tiefsten Kerne, hielten wir uns makelrein.
3. Was im Mühen des Beginnes nie zu hoffen wir gewagt, Fülle ward uns des Gewinnes für den Mut, der frisch gewagt, und der Lohn des festes Sinnes ward uns wahrlich nicht versagt! Kämpfe galt es zu bestehen, doch es ward ein [16] Kranz errafft, seid’ne Ehrenbänder wehen von des teuern Banners Schaft, und auf eig’nem Boden stehen heute wir aus eig’ner Kraft!
4. Von den Alpen zu den Meeren drückt man heute uns die Hand; ruhmvoll war das Wiederkehren von des Maines grünem Strand, und der Ruf von unsern Ehren widerhallt im Sachsenland. And’rer Ruhm verblich zur Sage, And’rer Sterne wurden bleich … uns die Reihe schöner Tage, uns die Siege ehrenreich! Wohl! der Ruf des Jubels schlage an die Wölbug donnergleich!
5. Aber laßt uns nie vergessen, daß der Eifer für uns focht! Wer ein Streben nicht besessen, hat nichts Großes noch vermocht. Wehe Jedem, der vermessen auf vergang’ne Ehren pocht! Ruhe darf sich Keiner schenken – Namen sind nur Schall und Rauch – lassen wir uns darum lenken von des alten Geistes Hauch und des ernsten Worts gedenken: Wenn ich raste, rost’ ich auch!