Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1899)
Heft 3
Bearbeiten[100] R. A. in Berlin. Die Photographie des auf Seite 857 des vorigen Jahrgangs im Holzschnitt wiedergegebenen Bildes „Ich bin vom Berg der Hirtenknab!“ von Ludwig Knaus ist im Verlage der Photographischen Union in München erschienen.
Heft 7
Bearbeiten[228] R. W. in Düsseldorf. Als ein sehr praktisches Buch nennen wir Ihnen das in 6. Auflage erschienene Werk von A. Dreger „Die Berufswahl im Staatsdienste“ (Dresden und Leipzig, C. A. Koch’s Verlagsbuchhandlung), in welchem Sie genaue Auskunft über Anstellung und Beförderung in sämtlichen Zweigen des Reichs- und Staats-, des Militär- und Marinedienstes finden.
A. W. Salzburg. Die Artikel „Von der hansischen Flanderfahrt“ von Karl Braun-Wiesbaden, mit Illustrationen von H. Schlittgen, sind im Jahrgang 1884 der „Gartenlaube“ erschienen.
Alter Abonnent in Chicago. Sie meinen, „Dichten“ hänge mit „dicht“ zusammen, so daß unter dem Dichter einer zu verstehen wäre, welcher Vorstellungen dicht macht, verdichtet; das ist ein Irrtum. Nach dem vortrefflichen „Etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache“ von Professor Fr. Kluge hieß dichten im Mittelhochdeutschen tihten und hatte dort die Bedeutung von „schreiben, schriftlich abfassen“, wie auch von „dichten, erfinden, ersinnen“. Die neuhochdeutsche Bedeutung ist sehr specialisiert gegenüber der Fülle der Bedeutungen im Mittelhochdeutschen. Kluge schreibt darüber: Noch im 16. und 17. Jahrhundert hatte Dichter (mhd. tihtaere) die allgemeine Bedeutung „Verfasser, Autor“ und bezeichnete den Prosaiker wie den Poeten. Der Ursprung von dichten (althochdeutsch: tihtón, schreiben, verfassen) aus dem lateinischen dictare, „zum Nachschreiben diktieren“, spätlateinisch auch „verfassen“, kann die Aenderung von tichten in dichten begünstigt haben. – „Dicht“ hatte schon im Mittelhochdeutschen ein d am Anfang (dihte). Von Kluges Etymologischem Wörterbuch, das wir Ihnen für ähnliche Feststellungen bestens empfehlen, ist soeben die 6. verbesserte und vermehrte Auflage erschienen (Straßburg, Karl J. Trübner).
Heft 18
Bearbeiten[580] Fräulein E. R. in Breslau. Das Buch Légendes et Archives de la Bastille von F. Funck-Brentano (Paris, Hachette, 1898) ist in deutscher Übersetzung erschienen. Der Titel derselben lautet: „Die Bastille in der Legende und nach historischen Dokumenten. Von Franz Funck-Brentano. Mit einer Vorrede von Victorien Sardou. Uebersetzt von Oscar Marschall von Bieberstein.“ (Breslau. Schlesische Buchdruckerei. Kunst- und Verlagsanstalt vorm. S. Schottlander. 1899.)
Heft 23
Bearbeiten[740] R. St. in R. Von den im Artikel „Die Heilbarkeit der Trunksucht“ genannten Asylen nimmt die Kurpension für Alkoholkranke in Nesse bei Loxstedt (Prov. Hannover) ebenfalls Damen auf. Bezüglich der Bedingungen müssen Sie sich direkt an diese Anstalt wenden.
Heft 26
Bearbeiten[836] A. Z. in Valparaiso. Jahn und Friesen waren die Mitstifter des im November 1810 geschlossenen „Deutschen Bundes“, der übrigens nur für den Feind geheim, dagegen dem König Friedrich Wilhelm III wohl bekannt war. Sie finden Ausführlicheres darüber in der sehr lesenswerten Schrift „Friedrich Friesen“ von Carl Euler (Verlag von A. Pichlers Witwe und Sohn in Leipzig und Wien), die soeben in beträchtlich erweiterter neuer Auflage erschienen ist.
Heft 28
Bearbeiten[896] L. St., Berlin. Ihrem von zahlreichen Abonnenten der „Gartenlaube“ geteilten Wunsch wird im neuen Jahrgang entsprochen werden. Durch Aufstellung neuer Maschinen in der Buchbinderei können von Neujahr ab die Nummern, Halbhefte und Hefte der „Gartenlaube“ geheftet und beschnitten ausgegeben werden. Wir freuen uns, damit einem bis jetzt nicht zu beseitigenden Uebelstande im Sinne unserrr Abonnenten abhelfen zu können.