In der Nacht (Wilhelm Buchholz)
Durch’s Waldthal unter den Bäumen
Im Mondlicht schreit’ ich dahin;
Ein altes vergessenes Träumen
Umspinnt mir lockend den Sinn.
Ragen am Berghang dort,
Den Käuzlein nur und den Eulen
Ein heimlicher Zufluchtsort.
Aus den Felsen klingt’s; in den Zweigen
Und goldene Thürme steigen
Aus Schutt und Mauerrest.
Aus wallendem Nebel leise
Die todte Liebe taucht;
Vom Glanz der Jugend umhaucht.
Wie selig wir damals waren,
Weißt Du’s? so flüstert sie drauf;
Und was mir versunken seit Jahren,
Doch wie es gekommen, so balde
Zerrinnt mir das Wundergesicht!
Wo ich sie küßte im Walde,
Die Holde – ich weiß es nicht.
Der duftige Traum ist verweht!
Nur das wüste Gemäuer da droben
Gespenstig noch vor mir steht.
Im Frühlicht unter den Zweigen
Die Sonne dort seh’ ich steigen;
Die Herrliche schau’ ich nicht mehr.
Wilhelm Buchholz.