Im Weargliachat
[172]
Im Weargliachat.[1]
„Wôlli,[2] Buaba, uß de Ziacha[3],
Jucket[4] keack in d Hosa nei’,
Wôlli, ouf, ma’ gôht ge liacha!
Want er denn di Letschti sei’?
Jetza flink an d Arbet nous!“
Sait der Vater, und dia Buaba
Hupfet uß de Pfulba[6] rous,
Beatet gschwind da Morgaseaga,
Thant a Pfanna Muas ousfeaga:
„Vaterle, mer kommet grad!“
D Magd staußt d Läda nous an d Reiber[7],
Fürbt[8] dernô noh d Stuba gar,
Schau’ ins Wearg, denn d Zeit ischt rar.
[173] Jede liacht en Jau’[10] fürani[11],
Will da gräuschta Baussa[12] hau’,
Und die dicki wia die rahni[13]
S wead derweil so umma Neune,
D Jeassazoina[14] bringt der Bua,
D Krousa[15] mit der Mill[16], koi’ kleine,
Mit em weißa’n Uebertua.[17]
Uff da Boda, wias en gfällt,
Und in d Schüssel weads jetz brocket,
Bis as d Löffel oufreacht stellt.
Nais[18] und Nysi[19] jeasset zaischta,
Freili haunt se au am meischta,
Schiar füar fainfe, Hunger ghett.
Kriaget doch dia arme Tropfa
Nia koi’ Mill im Hiatahous,[20]
Und mit Wasser schwenka’n ous.
[174] Aber was ischt dött im Au’ser?[22]
Ischt as it der Brenntawei’?
Jô, a Guttra[23] wia a Gau’ser![24]
Was doch so a Budel machet,
Wenn sen rum im Roiha launt!
Wia dia Liacher Scholla[25] lachet
Und a Gschroi und Lusi[26] haunt!
Schuibt dia Guttra wieder ei’,
„S wead a’fanga z lout des Gschnatter,
Und mei’ Wearg muaß glocha sei’!“
Wia se jetz fürani schreitet,
Aih ma’ d Weiberschröcki[28] läutet,
Stôht nu’ noh a Fiderling.[29]
D Weiber schlupfet jetz in d Juppa,
Gauhnt in Fleacka gschwind voara’,
Daß ma’ z Zwölfe jeassa ka’.
[175] D Tisch sind gricht und d Stüahl und d Schranna,
Jetz nu’ rei’ zum Gabelgfeacht!
S stauhnt zwua graußi Nudlapfanna
S Weißbier in der Körbikrousa[30]
Druckt bereits da Simbsa ra,
Thuat as au it feindle[31] sousa,
Schwemmts doch Schmotz und Nudla na.
D Weiber wischt und d Manna hott,[32]
Fanget a’ gem Jeassa beata.
Und se hudlet – s ischt a Spott.
Und se sitzet glei in Roiha,
Und se thant si so vermoia,[34]
Daß ma’ nix maih überlôht.
Zaischta kommt a Küachlasuppa,
Aber s ma’ se koiner dünn,
In der graußa Schüssel dinn.
[176] Nôcha kommet gschupfti[36] Nudla,
Krout und Streichat[37] sind derbei -
„Hebet[38] Sorg und thant it hudla,
D Krousa gôht jetz rum im Roiha
Und ma’ feucht dia Nudla’ ei’.
Denn ma’ müaßts suscht mit der Hoia[39]
In dia Mäga stampfa nei’.
Von der Himmelsloiter au,
D Bäuri bringt a Küachlaschüssel
Aellbereits a’n Ehla hauh.
Dutzad Händ dia sieht ma’ greifa
Koiner könnt ui jetz maih pfeifa,
Gälts en goldna Baussa Wearg.
Und s pureutig[41] Schmalz lauft hanna,[42]
Danna[43] an de Mäuler na,
D Grait[45] wia d Gull[46] und d Alea.[47]
[177] Aber zletschta muaß ma’ houfa,[48]
Endli ab die Küachla lau’,
Bärig ka’ ma’s maih verschnoufa
Und der Vater, suscht fürani,
Macht as desmôl küzer a,[49]
S gfällt em it des lahm Sagani:[50]
„Gaunt jetz nu’ in Tenna[51] na!“
Machets Kreuz und dousset futt,[53]
Stealzanazi[54] mit em Gälli,[55]
D Wuzamei[56] mitsannt der Schlutt.[57]
Haunt im Tenna au’verdrossa,
Stiefel, Toffla, Schuah und Bossa[58]
Zaischta ällz uff d Seita keit,[59]
Bôarfuß nôch in d Schalta[60] gstaußa
Zwears dur d Schuir da Riffelbom,[61]
Broucht ma schau’ a mächtigs Trum.
[178] Sind dernô an d Riffla gstanda
Uff da Tenna feucht und häl,[62]
D Manna hanna, d Weiber danna,
Bolla[64] fallet ganze Häufa
Mit de dürre Blättla na.
D Riffler thant jetz singa, pfeifa,
Au anand uff d Bückel schla
Freili gschieht es nu’ im Gspaß,
Aber s wead derbei ma’ manga
Denischt doch a'n Aeugle naß.
Nysi woißt so alti Schnôka,[66]
Und verzuiht druff zum a Hôka[68]
Wieder glei s Hanswuschtelmoul.
D Buaba, d Mädla, d Weiber lachat,
S ischt a reachti Kugelfuahr,[69]
Bei de Jungi über d Schnuar.
[179] Wäger, dô ischt au so ganga,
Haunt anand bereits verküßt.
„Halt, i will ui s Weatter sanga!“[70]
Daß er so vol Bosget[71] steackat.
Seahnt er dô da Hagaschwanz?[72]
Schla gauh’ glei äll ôdragfleackat,[73]
Laß koi’ Nôht am Kittel ganz.
Fallet d Läus von ui aweag;
Wenn er nu’ uff d Narra gaffet,
Gôht dui Arbet it vom Fleack.
Und iahr alti Esel, hairet,
Wenn er dô, statt daß er stairet,[75]
Hofreacht[76] müechtet[77] au da’ Ma’.
Singa, Johla, Gspäß in Aihra!
Was oin in der Orning deucht,
Denn as macht oim d Arbet leicht.
[180] Aber d Juged so verfüahra,
Schla mi s Bläßle, gôht it a’.
Siehni nomôl karassiara,
Saits und luagat fuirig ummi,
Aber s muckt se koiner maih,
It der Veri,[78] it der Dommi,[79]
It der Veit und Batlamai,
D Zofei,[81] d Mei und d Ulia’,[82]
O dia sind so mäuslestilla,
Daß ma’ Leinset[83] säa’ ka’.
Und der Vater wôrflat d Bolla
D Buaba müasset Fuater holla,
Und so bschluißt ma’ d Liacharwoch.
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- ↑ Ausruhen.
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- ↑ Fest.
- ↑ Zeit zum Aufhören.
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- ↑ Rest.
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- ↑ Leinsamen, man braucht stilles Wetter zum Säen des Leinsamens.