Textdaten
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Autor: J. G. Fischer
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Titel: Im Laube versteckt
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 27, S. 449
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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Im Laube versteckt.

Im bewegten Laube
Welch Zittern und Hüpfen,
Drängen und Schlüpfen,
Welch blätterbedecktes
Hauchen und Lauschen!
Es rückt sich,
Es drückt sich,
Als bärg’ es verstecktes
Wonnetrunkenes Küssetauschen

Bedecke nur, süße Verschwiegenheit,
Deine beseligte Heimlichkeit!

Du selber, mein Auge, sollst nicht wissen,
Als ginge nur meine Seele vorbei,
Was all dies heimliche Kosen sei,
Was in den Blättern so emsig beflissen
Mit Schmachten und Flüstern so eng, so traut
Sich schmieget und wiegt und webt und baut.

Glaube nur, glaube,
Daß bald im seligen Muttertraume
Es wärmt und brütet
Im lauschenden Laube,
Bewacht und hütet
Athmendes Leben
In lindem Flaume,
Bis sich reckt und dehnt
Ein Leben und Streben
Und nach Lüften sich sehnt
Junges flatterndes Luftgefieder –
Und jetzt ein Jubel erwachender Lieder!
Wie rauscht er hinaus,
Ueber Garten und Haus.

Bis ihr alle daheim und draußen wißt.
Was im Laube versteckt gewesen ist.
 J. G. Fischer.