Tripp und trapp – tripp und trapp!
Trepp’ hinauf und Trepp’ hinab!
Sind es Mäuslein, die da laufen
Hin und her in lust’gem Haufen?
Sind es Rehlein, die da jagen
Wie es sonst im grünen Hagen
Sitte war?
Nein, ach nein, ’s ist ja nur meine
Liebe kleine
Grenzenlos unbänd’ge Schaar!
Tripp und trapp – tripp und trapp!
Zimmer auf und Zimmer ab!
Habt Erbarmen, Bösewichter –
Euer Vater ist ein Dichter,
Doch bei solchem Lärm und Lachen
Mag ein Andrer Verse machen!
Darum geht!
Oder kann des Geistes Wehen
Der verstehen,
Der sich selber kaum versteht?
Tripp und trapp – tripp und trapp!
Gott sei Dank, sie ziehen ab!
Eine Pforte hör’ ich fallen,
Ruf und Schritte fern verhallen.
In die leergewordnen Räume
Kehren die verscheuchten Träume
Mir zurück;
Wieder fühl’ ich wonnig Leben
Mich umschweben –
Hätt’ ich öfter doch das Glück –
Glück, wie bei dem Nachbar wohnt!
Tripp und trapp hat ihn verschont;
Friede weilt auf trauten Orte,
Nach des Hausherrn stolzem Worte,
Glanz und Ordnung spät und frühe,
Die der Hausfrau stille Mühe
Allem lieh,
Und die Stirne dort in Falten
Zieht das Schalten
Ungefüger Störer nie –
Nie dies tolle tripp und trapp! – –
Doch zuweilen – wenn hinab
Meine muntren Lämmer springen,
Hör’ ich dort das Fenster klingen:
Heiße Blicke spähn hernieder
Und, so dünkt mich, hin und wieder
Tönt heraus
In den Jubel meiner Kleinen
Leises Weinen
Aus dem kinderlosen Haus. – –
Auf der Treppe welch Geklapp?
Gott sei Dank, mein tripp und trapp!
Flinke Füßchen hör’ ich kommen;
Durch die Thüre lugt beklommen
Schelmenblick und Huldgeberde –
Nun so brich, Du wilde Heerde
Nur herein – :
Mag ein Andrer Verse schmieden,
Glück und Frieden
Bringt Ihr mir in’s Kämmerlein.