Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Kaspar Füger
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[6] Nr. 4. Füger, Kaspar, Hofprediger der Herzogin Katharina von Sachsen (1487–1561), Heinrichs des Frommen Witwe, die erst in Freiberg, später in Torgau lebte. Als sie starb, siedelte F. nach Dresden über. Augenscheinlich eines Halsleidens wegen übernahm er hier zunächst kein geistliches Amt, betätigte sich vielmehr schriftstellerisch. Er verfaßte einen Bibelauszug sowie verschiedene Flugschriften, gab Kalender heraus und dichtete Kirchenlieder. Von letzteren führt Wackernagel in seinem Werke Das deutsche Kirchenlied achtzehn auf, und mögen eine Anzahl von ihm sicher in Dresden entstanden sein. Das Weihnachtslied Wir Christenleut habn jetzund Freud, hat in unserem Landesgesangbuch Aufnahme gefunden. Nachdem F's. Halsleiden gehoben war, übernahm er an der Kreuzkirche eine Diakonatsstelle, die er bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand 1587 verwaltete. Fünf Jahre später starb er. Sein Geburtsjahr ist unbekannt. (Weiteres über seine Schriften in den Dr. Geschichtsbl. 1894 Nr. 4, Seite 221–225. G. Müller, Zwei Schriften des Dresdner Liederdichters Kaspar Füger.)
In Dresden hatte sich F. auf der Pfarrgasse ein Haus gekauft, das von ihm sicher auch bewohnt worden ist. Es ging in die Hände der Witwe über, die es bis 1627 besaß. 1684 wurde es mit dem Nachbarhause vereinigt, wahrscheinlich brach man damals beide Gebäude ab, und an ihrer Stelle errichtete man das noch heute stehende Haus Pfarrgasse 6, O.-Nr. 416.