Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Gaëtano Chiaveri
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[60] Nr. 70. Chiaveri, Gaëtano, 1689–1770, italienischer Baumeister, war Erbauer der katholischen Hofkirche. König August III. hatte ihn in Warschau kennen gelernt und um 1738 nach Dresden berufen. Der Bau des genannten Gotteshauses begann im Sommer 1739, wurde zwar 1751 geweiht, aber erst vier Jahre später völlig beendet. Infolge von Umtrieben, die der Oberlandbaumeister Knöffel gegen Ch. ins Werk setzte, gab letzterer 1749 seine hiesige Stellung auf und verließ die Stadt, erhielt aber einen Ruhegehalt von 700 Talern, der ihm nach einem 1766 stattgefundenen Besuche in Dresden um 100 Taler erhöht wurde.
Es kann sein, daß Ch. während seines hiesigen Aufenthalts zuerst mehrere Jahre in einem Gebäude des sogenannten Italienischen Dörfchens gewohnt hat. Ob freilich die Sängerfestzeitung vom Jahre 1865 im Rechte gewesen ist, wenn sie in Nr. 15 S. 117 behauptet, Ch. habe sein Heim in dem (seit 1910 verschwundenen) Hause Theaterplatz Nr. 1 gehabt, muß dahingestellt bleiben. Dagegen steht sicher fest, daß sich seine spätere Wohnung in einem nahe dem Ausgange der Ostra-Allee gelegenen Gebäude befand, dessen Erbauung in das Jahr 1742, vielleicht auch 1743, fällt, und das älteren Dresdnern unter dem Namen „Maxpalais“, zuletzt Ostra-Allee 22 (O.-Nr. 678) wohlbekannt ist. König August III. hatte das zweigeschossige Haus, für das der Entwurf von Ch. herrührte, ausdrücklich für diesen aufführen lassen und zur Wohnung bestimmt, so lange er in Dresden bleiben würde. Nach seinem Scheiden von hier 1749 ging das Gebäude in Privatbesitz über. 1783 wurde das Grundstück vom Hofe zurückgekauft, und das Haus für den Prinzen Maximilian zum Sommerpalais umgebaut. Dieses gelangte 1890 zum Abbruche, um für die geplante Permoserstraße Raum zu gewinnen.