Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Fürst Leopold
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[52] Nr. 60. Leopold, Fürst von Anhalt-Dessau, 1676–1747. Dieser berühmte preußische Feldmarschall, im Volksmunde weithin als „der alte Dessauer“ bekannt, regierte seit 1693 sein Land, war aber daneben auch kriegerisch außerordentlich tätig. Hat er sich doch an 22 Schlachten und Belagerungen hervorragend beteiligt und in der von den tapferen sächsischen Truppen fast schon gewonnenen Schlacht bei Kesselsdorf am 15. Dezember 1745 schließlich den Sieg davongetragen. Das war seine letzte große Waffentat.
Am Tage darnach traf Fürst L. vor unserer Stadt ein, die ihm ohne Kampf übergeben und sogleich von den preußischen Truppen besetzt wurde. Am Morgen des 18. Dezembers hielt auch Friedrich der Große, mit der Hauptarmee, die bisher bei Meißen gestanden hatte, seinen Einzug in Dresden und nahm im Lubomirski'schen Palais Wohnung. An dessen Stelle steht jetzt das Gebäude Kreuzstraße 3. In den Erdgeschoßräumen des benachbarten Hauses, jetzt An der Kreuzkirche 2 (O.-Nr. 364) hatte Fürst L. sein Heim aufgeschlagen, um der höchsten Kommandostelle, dem König, nahe zu sein, von Einzelheiten über den hiesigen elftägigen Aufenthalt des Feldmarschalls ist nur bekannt, daß er am ersten Weihnachtstage den Nachmittagsgottesdienst in der Kreuzkirche besuchte. Am Morgen des 27. Dezembers reiste Friedrich der Große nach Berlin ab. In seiner Begleitung befand sich auch Fürst L., dem der hiesige Rat sechs vierspännige Wagen hatte stellen müssen.