Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Carl August von Gersdorff
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[78] Nr. 90. Gersdorff, Carl August v., 1705–1787, war in Dresden geboren und ist auch hier gestorben. Seit 1730 widmete er sich dem Militärdienste, war zuerst beim Ingenieurkorps als Kapitän tätig, beteiligte sich dann an zwei Feldzügen, ebenso am ersten schlesischen Kriege als Oberstleutnant und Adjutant des Grafen Rutowski und am zweiten als Oberst und Befehlshaber eines Infanterieregiments. 1748 zum Generalmajor ernannt, mußte G. beim Ausbruch des siebenjährigen Krieges sich mit seiner Infanteriebrigade und den übrigen Truppen des sächsischen Heeres auf der Ebenheit ergeben. 1763 erfolgte seine Beförderung zum Generalleutnant, wenige Monate später wurde ihm das Doppelamt des Vorstandes vom Ingenieurkorps und vom Militäroberbauamt übertragen. Nachdem der treffliche Mann 1776 zum General der Infanterie ernannt worden war, wirkte er von diesem Jahre an bis zu seinem Tode als Kabinetts- und Kriegsminister, aber auch als Staatssekretär der Militärkommando-Angelegenheiten. (Vergl. L. v. Göphardt: Karl August v. Gersdorff, Kursächs. General der Inf. und Kabinettsminister. Dresdner Geschichtsblätter 1898, Nr. 2, Seite 91–106.)
In Dresden hat G. infolge seiner vieljährigen Teilnahme an kriegerischen Ereignissen wohl nur in den zwei letzten Jahrzehnten seines Lebens dauernd eine Wohnung gehabt. Sie befand sich im Hause des Geh. Rates und späteren Ministers v. Fritsch, Moritzstraße 760. Bei der Beschießung 1760 entging das Gebäude zwar dem Untergange, wurde aber 1885 beim Durchruch der König-Johann-Straße abgebrochen und war zuletzt Moritzstraße 10 (O.-Nr. 219).