Herman Schmids Gesammelte Schriften
[467] Herman Schmids Gesammelte Schriften. Ein alter Freund der Gartenlaubeleser tritt in neuem Gewand einen neuen Gang durch die Welt an, Herman Schmid. Zwanzig Jahre lang, von 1860 an, da die „Huberbäuerin“ „das Eis brach“, bis zu seinem Tode 1880 ist er ein treuer, fleißiger und fruchtbarer Mitarbeiter der „Gartenlaube“ geblieben, jeder Jahrgang fast brachte ein neues Kind seiner Muse, ja mancher ihrer gar zwei. Schmid selbst hat es einmal ausgesprochen, der „Gartenlaube“ verdanke er seinen Namen und seine Popularität, aber diesen Dienst hat er dem Blatte reichlich vergolten durch sein glückliches Talent als Erzähler bayerischer Dorf- und Volksgeschichten. Uebrigens war Herman Schmid nicht bloß Erzähler, sondern auch Dramatiker, ja er selbst legte eigentlich viel mehr Werth auf seine Bühnenwerke als auf seine Erzählungen, eine eigenthümliche Erscheinung, denn mit seinen Erfolgen als Theaterdichter war es spärlich bestellt. Die Verlagshandlung von Ernst Keils Nachfolger in Leipzig hat denn auch in die neu erscheinende Volks- und Familienausgabe von Herman Schmids gesammelten Schriften nur die Romane und Novellen aufgenommen, diejenigen Werke seiner Feder, auf denen sein Ruhm und sein dichterischer Werth beruht. Die Ausgabe ist einfach, aber hübsch und gediegen ausgestattet und erscheint in vierzehntägigen Lieferungen zu einem so billigen Preise, daß die Erwerbung dieses Hausschatzes auch dem weniger Bemittelten keine großen Opfer auferlegt.