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Titel: Henry Gibson, der Sträfling
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aus: Die Gartenlaube, Heft 35, S. 545–550
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1865
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[545]
Henry Gibson, der Sträfling.[1]
Eine Episode aus den letzten amerikanischen Wirren.

In der Tragödie von Lincoln’s Ermordung taucht, wenn auch so sorgsam verdeckt, so genügend geschützt, daß nur die Stimme des Volks ihn erreichen kann, unter andern ein Name auf, an den sich schon aus früheren Jahren eine schwere Anklage knüpft. John B. Floyd war unter Buchanan Kriegssecretair, während unter demselben Präsidenten Thomson den Posten des Staatssecretariats bekleidete; – beide diese hochgestellten Männer sind von der öffentlichen Meinung bezichtigt, im December 1860, nachdem der Abfall des Südens sich zu einer Thatsache gestaltet hatte, den unter Thomson’s Verwaltung stehenden „Indianer-Hülfsfond“ im Betrage von achthundert und dreißigtausend Dollars entwendet und zur Beförderung der unionsfeindlichen Schritte des Sonderbunds gebraucht zu haben.

Um den gravirenden Verdacht des gemeinen Diebstahls von sich abzulenken, mußte ein Thäter gefunden werden; als solcher mußte denn ein junger Mann herhalten, auf dessen Leben nie der geringste Vorwurf gefallen ist und der, im Herzen der Union anhängend, in Rücksicht auf die begonnene Laufbahn die Fahne seiner Freunde und Gönner zu tragen hatte. Henry Gibson war der Neffe des Staatssecretairs, der Schwiegersohn des Kriegsministers Floyd und der Cassirer des erwähnten Departements. Er mußte im Auftrage seines Chefs und Onkels eine Reise nach Pittsburg in Pennsylvanien machen, und inzwischen wurde unter seinem Namen der Streich ausgeführt. In Pittsburg fand er einen von ihm unbekannter Hand geschriebenen Brief vor, in welchem er benachrichtigt wurde, daß die ihm anvertraute Casse im Interesse des Südens geleert, daß man ihn als Thäter ausersehen und daß bei einem genannten Hause in New-York der Betrag von hunderttausend Dollars für ihn deponirt sei, mit welchem er sich nach Frankreich zurückziehen solle.

Anfangs fühlte sich Henry durch diese ihn zum Verbrecher stempelnde Nachricht so verwirrt, daß es ihm unmöglich war, die Größe seines Unglücks zu erfassen. Aber das Gefühl der Unschuld, das Bewußtsein, nie unrecht gehandelt zu haben, stärkten ihn wunderbar; er beschloß, den Stoß abzuwenden und, koste es auch sein Leben, vor seinen Richter mit offenem Visir hinzutreten, für seine Unschuld bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen und dann, wenn es nicht anders sein könne, das Unvermeidliche über sich ergehen ;u lassen. Um wo möglich noch die Plünderung seiner Casse zu vermeiden, telegraphirte er seinem Chef:

„Ich werde nicht thun, was Ihr verlangt, sondern komme morgen zurück.“

Keine Antwort erfolgte, wohl aber für den braven Mann eine Nacht voll Angst und Unruhe. Beinahe hätte er sich selbst des Verbrechens angeklagt, so verwirrten sich seine Gedanken; er, als unschuldiges Werkzeug einer ehrlosen Handlung ausersehen, sollte das Land verlassen, weil man seinem Rechtsgefühl nicht traute und bei dem vielleicht unglücklichen Ausgang des Aufstands eine Bloßstellung durch ihn fürchtete. Vor ihm lag seither ein mühsamer, aber sicherer Weg zu Glück und Ehre, – jetzt Schande und Verachtung, und diese konnte er nicht durch das Sündengeld wegwaschen, welches ihn vor Mangel und Sorgen sicherstellen sollte, er sah schon den Finger, welcher hinter ihm her deutete, und hörte die Stimme, welche rief: der hat’s gethan! Das brachte ihn zur Verzweiflung.

So saß er noch am andern Morgen, den er zur Rückreise bestimmt hatte, auf dem Sopha seines Hotelzimmers, als sich die Thür öffnete und eine Dame zu ihm eintrat. Betroffen aufspringend, erkannte er sein junges Weib und im Glück des Augenblicks schlang er es in seine Arme. „Du gutes Weib kommst zu einer Zeit, wo ich Deines Trostes am meisten bedarf.“

„Du bist aufgeregt, Henry, scheinst krank; was quält Dich so, daß Du Trost von mir verlangst?“

„Weißt Du denn nicht, wozu Dein Vater und mein Onkel mich ausersehen haben, daß Du die Wuth nicht erklärlich findest, mit der ich sie Alle zu Boden schlagen könnte? Ich soll ein Dieb sein und Du das Weib eines Spitzbuben!“

„Beruhige Dich, mein theurer Henry, und sieh die Sache anders an; mein Vater will Dir die Mittel an die Hand geben, Dir auswärts eine bessere Lebensstellung zu sichern, als sie Dir bei uns Angesichts der nahen Zukunft eröffnet sein würde.“

„Lebensstellung – Frau? Los will man mich sein, mich zum Träger einer Schuld machen, die sie selber nicht offen bekennen wollen.“

„Darin irrst Du ganz,“ sagte die Frau, „mein Vater weiß, daß Du ein Anhänger der Union bist, und täuscht sich nicht in Dir, wenn er vermuthet, daß Du, durch Bande des Blutes an den Süden gebunden, lieber einem Kampf gegen denselben ausweichst.“

„Da irrt er tausendmal, wenn er dies glaubt! lieber will ich die Waffe gegen ihn heben, als mich selbst schänden und mein Kind!“

[546] „Wir reisen mit Dir, Henry; in Frankreich oder in Deutschland finden wir viele Freunde und gehen der Möglichkeit aus dem Wege, gegen unser Vaterland zu fechten, wo wir für dasselbe nicht einstehen wollen.“

„Nein, sage ich Dir, ich gehe nicht aus dem Lande, das in der Stunde der Noth seine Söhne nöthig hat, denen es während der Zeit seines Glücks den Weg zu Wohlstand und Ehre öffnete.“

„Henry, bedenke, was Du thust. Mein Vater und der Staatssecretair haben sich bereits nach Mississippi hinabbegeben, und Du kannst den von ihnen vorbereiteten Schritt nicht mehr ändern. Der Aufstand ist ausgebrochen, die Staaten sind gerüstet, und sie Beide treten für ein Princip ein, dem auch Dein Vater in Tennessee anhängt.“

„Ich will keinen Theil an der Schuld haben und jetzt, da ich weiß, wie die Sache liegt, reise ich heute noch nach New-York und stelle das deponirte Geld zur Verfügung der neuen Regierung; dann mag sie entscheiden, ob ich der Dieb der Staatsgelder bin oder – Dein Vater!“

„Henry,“ rief die Frau, „nur diese Schmach nicht auf unser Haupt! Laß die Leute in Washington reden, was sie wollen, aber geh’ Du mit mir über’s Meer und rette Dich und uns Alle!“

„Geh Du zurück zu Deinem Vater, Betsy, und laß mich meinen Weg ferner allein wandern, wenn Du ihn nicht theilen willst. Meine Unschuld liegt zu klar am Tage, als daß ich zurückzuschrecken brauchte. Kann Lincoln meine Dienste nicht in seinem Cabinet gebrauchen, so trete ich in’s Militär und leihe meinem Lande meinen Arm, und soll ich fallen im Ringen für meines Landes Recht, so fall’ ich wenigstens als ehrlicher Mann!“

Und er trennte sich nach schwerem Kampfe von einer Frau, an der sein ganzes Herz hing, von der Mutter seines einzigen Kindes, eines lieblichen Knaben von zwei Jahren, und sie schied mit Thränen von ihm, weil sie nicht Muth genug besaß, der Armuth in’s Auge zu sehen und den Eid zu halten, den sie einst in seine Hand gelobte, „in Glück und Unglück, in Armuth und Reichthum“ sein Loos zu theilen. Betsy Gibson ging zu ihrem Vater nach Mississippi, wo sie sich besser versorgt glaubte, als am Herzen des liebenden Gatten.

In größter Aufregung eilte Henry nach New-York. Von den Seinen verlassen, der Spielball der Laune einer blutgierigen Clique, deren Treiben er als rechtlicher Mann verachtete, hoffte er durch klare Darlegung der Thatsachen sich leicht von allem Verdacht reinigen und unter dem Schutze gerechter Richter in sein früheres Amt eintreten oder in anderer Verwendung zur Fahne seines Landes stehen zu können.

In New-York angekommen, sein Gepäck der Sorge des Bagagemeisters überlassend, stürmte er aus dem Bahnhofsgebäude heraus, um sich sofort in’s Banklocal zu verfügen, wo er das Geld in Empfang nehmen und am gleichen Tage nach Washington zurückkehren wollte. Erhitzt, mit bestäubten Kleidern, kam er in Wallstreet an und präsentirte die ihm vom Minister des Innern ausgestellte Zahlungsanweisung. Der Cassirer sah ihn scharf und durchdringend an und fragte ihn, ob er selber Herr Henry Milnor Gibson sei. Als er dies, die verdächtigen Blicke der Beamten nicht bemerkend, offen bejahte, ward er gebeten, Platz zu nehmen, während auf einen von dem Cassirer mit einem jüngern Gehülfen gewechselten Blick sich der Commis entfernte, um bald darauf mit einem Constabler zurückzukehren. In Gedanken versunken, schreckte Henry wie vom Blitz getroffen auf, als der Polizeimann, vor ihn hintretend, die Hand auf seine Schulter legte und die Frage an ihn richtete: „Sind Sie Herr Henry Milnor Gibson aus Washington?“

„Ja, der bin ich,“ entgegnete er.

„Dann muß ich Sie verhaften und bitte Sie, mir ohne weitere Umstände zu folgen.“

„Und mit welchem Rechte thun Sie dies?“ fragte Gibson, im höchsten Grade bestürzt.

„Auf heute Morgen von der Regierung in Washington an die Bankdirection eingegangene telegraphische Ordre, wegen Unterschlagung von Staatsgeldern, die unter Ihrer Verwaltung standen,“ erwiderte ihm der hinzutretende höhere Bankbeamte.

Wie gelähmt stand Gibson da; also er unter der Anklage der Veruntreuung, die Andern zur Last fiel, vor dem Publicum bloßgestellt! Er dachte, wie am nächsten Tage es die ganze Stadt und dann das ganze Land wissen würde; das Land, dem er das Geld retten wollte, so weit er es vermochte. Hier war aber nicht der Ort, darüber zu rechten, der Constabler hatte den Verhaftbefehl und mußte die Person vor den Richter führen; so folgte er demselben willig, mehr todt, als lebend. Die Gemüthserschütterung des Arrestanten berücksichtigend, rief der Polizist einem Fiaker und setzte sich mit seinem Gefangenen hinein. Massen Neugieriger umstanden den Wagen und Jeder wollte wissen, was der Verhaftete verbrochen habe; man schien eine Beraubung der Bank zu vermuthen, da Niemand die Frage beantworten konnte.

Die Tombs, jenes mysteriöse Gebäude der Centrestreet, in dem so manche arme Seele zur Buße und Besserung auf Jahre und Jahrzehnte hinaus seiner Freiheit beraubt wird, lagen jetzt vor unserm muthigen Helden, und schweren Herzens ging er, dem Constabler voran, die steinernen Treppen hinauf. In das Bureau des Polizeirichters eintretend, der den Verhaftbefehl in Empfang nahm und registrirte, ward ihm vor der Hand Nummer zweiundachtzig als Aufenthalt angewiesen und auf seine flehentliche Bitte, ihn bald zum Verhör vorzulassen, ihm der nächste Morgen als Vernehmungstermin bestimmt.

Inzwischen war es dunkel geworden, als ihn Constabler und Schließer in die einsame Zelle führten. Ein Bretstuhl, ein Tisch, ein einfaches, sauberes Bett bildeten das ganze Mobiliar.

„Ich werde Ihnen Ihr Nachtessen bald bringen lassen,“ sagte der wohlgenährte Gefangenwärter zu ihm; „wenn Sie noch etwas Besonderes haben wollen und es bezahlen können, so darf ich es für Sie holen lassen.“

„Ich danke Ihnen für den guten Willen; ich bedarf nichts.“

Da schloß sich die eiserne Thür hinter ihm und er saß allein mit seinem Ingrimm und seinem Schmerz. Angekleidet warf er sich auf’s Lager und verbrachte in dumpfem Brüten die Nacht. Wir wollen es nicht unternehmen, das unendliche Weh des unschuldig Gefangenen zu schildern, solche Schmerzen muß man selber empfinden, um sie ganz zu verstehen. Was aber diese Nacht an seinem Marke zehrte, sah man am nächsten Morgen, als der sonst schwarzgelockte Mann mit grauem Haar vor seine Richter trat. In ihm war ein Entschluß gereift, der eines bessern Zwecks würdig gewesen wäre; er sagte sich, daß trotz seines reinen Herzens selbst sein Eid ihn nicht von dem Verdachte der Theilnahme an dem großartigen Unterschleif befreien würde, da er ohne alle Freunde und ohne die Möglichkeit des Gegenbeweises durch seine Richter verurtheilt werden mußte, und er beschloß zur Rettung der Ehre derer, die ihn jetzt vernichteten, aus unendlicher Liebe zu dem Weibe, welches ihn treulos verlassen, die Schuld auf sich zu nehmen.

Der Proceß war bald beendigt. Henry gestand, das Geld unterschlagen und zum Besten der Secessionsbewegung nach Nashville in Tennessee gesandt zu haben. Die bei der Bank deponirten und auf die Anweisung des Ministers zu erhebenden Capitalien behauptete er als sein und seiner Frau Erbtheil nach England bei Seite zu bringen Willens gewesen zu sein. Mitschuldige zu haben, leugnete er entschieden ab, wie gut konnte er dies auch verleugnen, er der dem Verbrechen so fremd war!

Das Geschwornengericht verurtheilte ihn zu zwölf Jahren Zuchthausstrafe, nicht ohne ihn wegen der Motive zu seiner verbrecherischen Handlung auf’s Schärfste zu geißeln. Mit Ruhe und Fassung nahm er sein Urtheil hin, war er ja vorher schon auf Alles vorbereitet. Am nächsten Abend sollte er nach Blackwell’s Island abgeführt werden.

Erst in seiner engen Zelle brach der Schmerz mit ganzer Gewalt aus und Thränen linderten endlich zum ersten Male, jetzt nachdem sein Loos entschieden war, das blutende Herz. Zwölf lange Jahre ein Sträfling und für immer aus der Gesellschaft ausgestoßen – und doch wollte er es tragen! Wer im Bewußtsein seiner Unschuld eine Strafe leidet, ist übler daran, als der gemeine Taugenichts, mit dem er zusammengespannt wird. Es erfordert Seelenstärke seltener Art, nicht in dem Schlamm zu vergehen, der ihn umgiebt.

Die Strafanstalt zu Blackwell’s Island ist auf einer kleinen Insel im East River nahe bei New-York gelegen und gehört zu den humansten Anstalten, welche die Vereinigten Staaten besitzen; sie wird jedoch nur von schweren und lange internirten Verbrechern bevölkert, während das nahe Singsing die kleinen Diebe aufnimmt. Die Bewachung auf der Insel besteht aus regulärem Militär.

Der Abend des verhängnißvollen Tages sah unsern sich selbst aufopfernden Gibson in seinem neuen Wohnort, und als der kleine [547] Kutter ihn an’s Land setzte und er mit noch drei Andern, die des Todtschlags überführt waren, dem Aufseher zur Einkleidung übergeben wurde, sank ihm der Muth. Er bat, er flehte, ihm seine Kleidung, die er seither mit Ehren getragen, zu lassen – vergebens, er mußte den schwarz und gelben Kittel anziehen und Alles, was ihn noch an die Außenwelt fesselte, sein Ring, ein Medaillon mit dem Bilde der herzlosen Frau, das er an der Uhrkette trug, die Uhr selber – Alles mußte in sichere Obhut des Beamten gegeben werden und nur ein Empfangsschein ward ihm statt dessen in die Hand gedrückt – eine Anweisung zwölf Jahre dato.

Materiell hat der Gefangene auf Blackwell’s Island nichts zu leiden, seine Beköstigung ist gut und sauber und die ihm auferlegte Arbeit kann er leisten. Hier gilt selbst noch der Verbrecher als Mensch; seinen Freunden und Verwandten erlaubt man ihm von Zeit zu Zeit kleine Erfrischungen und dergleichen zu senden, und mitunter darf er auch, freilich unter strenger Aufsicht, in der Freistunde Besuch annehmen, obgleich nur eine fremde Person auf einmal die Insel betreten darf und Booten nicht gestattet ist, länger als zum Aussetzen ihrer Passagiere anzulegen, um jeden Fluchtversuch zu verhüten.

So vergingen für unsern Gibson zwei schwere Jahre in gleichmäßiger Apathie. Von seinen Freunden und Verwandten hörte er kein Wort, kein Lebenszeichen kam ihm von seinem Weib und seinem Kind, die für ewig von ihm getrennt schienen. Wie manche Stunde der Nacht, die er trotz des Tages Mühen schlaflos, unerquickt auf dem harten Lager zubrachte; wie manche Stunde der stillen Nacht, in der nichts als das eintönige Auf und Abschreiten der Schildwachen die Ruhe unterbrach, dachte er an sie, die ihn wohl ganz vergessen hatte, und seinen kleinen Knaben – das arme Kind, das seinen Vater, der zum Auswurf der menschlichen Gesellschaft gestempelt war, wohl nie wieder kennen würde, was sollte aus ihm werden! War er auch freiwillig in das Grab gestiegen, welches ihn lebendig umschloß, der Wunsch nach Freiheit, nach warmem Sonnenlicht des Lebens erwachte in ihm und das Verlangen danach niederzukämpfen schien ihm unmöglich. Bei der strengen Bewachung aber konnte er keinen Plan zu seiner Erlösung fassen. Woche um Woche, Monat um Monat verging, schon begann der dritte Sommer seiner Haft – trübsinnig sah er den Tag erstehen, traurig sah er der scheidenden Sonne nach, wann sie sich über dem Hudson drüben in’s Land seiner Geburt verzog, und es schien ihm Wahnwitz zu sein, von hier aus an ein Entkommen zu denken, wenn ihn nicht ein Engel durch die Lüfte tragen würde.

Und der Engel erschien dem hart geprüften Mann! Es war ein schöner Junitag gewesen und glühend heiß brannte gegen Abend die Sonne, als die Gefangenen zum Spaziergang in’s Freie durften. Das kleine Dampfboot, welches eine Ladung Proviant für das Gefängniß gebracht batte, verließ eben die Brücke; mit welcher Sehnsucht sah er es nach und nach verschwinden! Auch ein kleiner Postbeutel war wie gewöhnlich in die Wohnung des Aufsehers gebracht worden, und als Henry im Begriffe war nach abgelaufener Freistunde in’s Arbeitszimmer zurückzukehren, wurde sein Name gerufen. Einer der Wärter winkte ihm und reichte ihm einen vorher zur Controle geöffneten Brief. Wer konnte denn an ihn schreiben? – die Seinigen wußten unmöglich, was aus ihm geworden war. Und doch wußten sie es und hatten ihn nicht vergessen. Der Brief war von dem für herz- und treulos gehaltenen Weib seiner Liebe aus New-York adressirt und lautete:

„Theurer Henry! Seit sechs Wochen bin ich in das Hospital auf Staten Island als Krankenpflegerin eingetreten, um nach meinen Kräften dem Vaterland nützlich zu sein, und nur der Gedanke, wie es Dir ergehen möge, foltert meine Seele. Möge der Allmächtige Dir Kraft verleihen, die lange Zeit mit Geduld zu ertragen, wie auch ich es tragen muß. Ich habe die Erlaubniß erhalten, Dir heute einige Erfrischungen senden zu können, und darf solche jede Woche einmal dem Dampfboot mitgeben; ich hoffe, daß Dir der Fruchtkuchen munden wird. Kann ich die Bewilligung erhalten, selber zu Dir zu kommen, so werde ich zu meinem schweren Werke Kraft und für mein gequältes Herz Stärkung finden.

Auf ewig die Deine
Elisabeth Gibson.“

Henry’s Ueberraschung war grenzenlos, und so sehr ihm die Freude das Herz erzittern machte, konnte er doch ein Gefühl tiefen Schmerzes nicht unterdrücken, denn der Brief war ohne allen warmen Lebenshauch, vielleicht nur aus Pflichtgefühl geschrieben. Aber von New-York aus datirt – sie im Norden auf Staten Island in seiner Nähe – wie sollte er dies zusammenreimen? Um sieben Uhr war die Arbeitszeit vorüber und dann durfte er nach dem gesandten Paket fragen. O welche lange, bange Zeit! Und doch was sollte er daraus für Aufklärung erhalten, vielleicht war es nur das Zeitungsblatt, das er darum geschlagen vermuthen durfte, welches ihn anzog, es war ihm wie Frühlingshauch, wie Freiheitswehen, und unwiderstehlich blieben seine Gedanken dabei stehen, als ob er davon Rettung erlangen müsse.

Die Stunde kam endlich, und nach dem frugalen Mahl sah er das kleine Paket in seiner Hand. In zwei neue Tagesblätter eingeschlagen, geöffnet und revidirt wie der Brief, lag der Obstkuchen und einige Fleischstücke vor ihm. Mit bitterer Enttäuschung sah er die Eßwaaren in seiner Hand an und heiße Thränen, bittere Mannesthränen, rolllen auf die Gaben der Liebe herab. „Warum denn klagen?“ fragte er sich, „diese Sachen sind von der Hand der Liebe gesandt, vielleicht selbst zubereitet – was haben sie mit deiner Freiheit zu schaffen – was kann das arme Weib zu deinem Entkommen thun? Dennoch – sie wäre die Einzige, die von außen darauf hinarbeiten könnte!“

Er aß ein Stück von dem Fleisch – Liebe hatte es gewürzt, und trotz alles Wehes, trotz der Thränen, die ihn am Lesen der Blätter hinderten, es mundete ihm. Jetzt den Kuchen versucht – in eine entfernte Ecke gedrückt, um der Neugier und Bettelei roher Cameraden zu entgehen, durchbrach er denselben – was ist das? Eine Federspule lugt heraus – sie muß aus den Schwingen der Freiheitsgöttin sein, sonst könnte sie nicht darin stecken. Sie schnell mit den Zähnen zerreißend, fühlt er innen eine kleine Papierrolle und Kuchen und Zeitungen vergessend, die zu Boden fallen, liest er darauf:

„Morgen Abend fünf Uhr Freund auf Wache – wälze das Faß spielend zum Wasser; bleib’ zuletzt draußen und wirf Dich in jenem in den Fluß ohne Besorgniß, Freunde sind nah.“

Er verschlang jeden Buchstaben mit den Augen, aber trotz des ihn durchzuckenden Glückes verschwand der Götterbote der Errettung zwischen den Lippen, deren stürmischer Kuß bald der muthigen Frau den heißen Dank des Gatten bezeugen sollte.

Den Zusammenhang begriff er nicht, nur so viel verstand er, daß ein Freund auf Wache sein würde, der ihm Hülfe lieh. Wo war ein Faß, in das er steigen sollte? – der nächste Tag mußte Alles aufklären, und er beschloß sich von den Umständen leiten zu lassen. Viel zu langsam verging die Nacht, die er fast schlaflos verbrachte, und als gegen Morgen die Natur ihr Recht forderte und holde Bilder seine Phantasie umschwebten, schreckte ihn die rauhe Stimme des Wärters auf. Ruhig nahm er den Morgengruß hin, hoffte er doch, daß es der letzte sein würde. Nach der Morgenandacht ging’s ins Joch, und nie hatte er es so willig getragen wie heute, keiner schaffte so viel wie er. Endlich kam die Befreiungsstunde, allein noch hatte er von Niemandem auch nur ein Zeichen erhalten, nach welchem er seine Handlungen berechnen konnte. Er flog mehr, als er ging, nachdem die Freistunde angekündigt war, zur Halle hinaus – gleichgültig schritt die am Hause postirte Schildwache auf und ab.

Da entdeckte sein Auge drüben am Wasser keine fünfzig Schritt vor ihm ein Faß von beinahe vier Schuh Höhe – das mußte es sein, welches ihm zur Rettung dienen sollte. Er suchte einige der Mitgefangenen nach und nach dorthin zu ziehen und erfuhr von einem derselben, daß Schinken darin gepackt gewesen sei, den er habe hereintragen helfen. Niemand konnte etwas Verdächtiges darin finden, daß es ihm beim Hantiren umfiel und am Wasserrand liegen blieb, gerade so wie er es wünschte. Keiner gab sich die Mühe es aufzustellen, alle Andern gingen wieder fort. Sorgsam spähte er nach der gegenüberliegenden Küste des Festlandes – kein Zeichen entdeckte sein scharfes Auge. Als er sich unbeachtet glaubte, ließ er den Blick auf den Wachtposten fallen – der nickte mit dem Kopfe. O glücklicher Gedanke, dies mußte der Retter sein! Das Herz klopfte, als ob es vor Freude und Angst zerspringen wollte.

Die Freistunde ging ihrem Ende entgegen – das Signal zur Arbeit ertönte; er hatte sich weiter vom Gebäude entfernt als die Uebrigen und schritt so langsam wie möglich zurück. Er war [548] der Letzte – an der Thür stand einer der Wärter – es mußte gewagt sein, er schritt dem Fasse zu, als ob er es aufnehmen wollte.

„Jetzt schnell!“ rief eine Stimme hinter ihm, es konnte nur der Soldat gewesen sein, doch er sah es nicht mehr. Sich zu Boden werfen und rückwärts in das Faß schlüpfen war das Werk einer Minute. Mit den Händen gab er sich einen Stoß und sein Fahrzeug bewegte sich. Ein schneller Blick belehrte ihn über die Strömung und abwärts dem Meere zu ging die gefährliche Fahrt. Er hatte sich drinnen auf den Boden niedergekauert; dadurch hielt er die Oeffnung nach oben und wohl saß er ganz still, um nicht umzuschlagen. Hatte er auch beinahe einen Schuh hoch Wasser auf dem Boden seines Fahrzeugs, so schien das Faß doch mehr durch seine Hast beim Abstoßen damit gefüllt zu sein.

Wie lange er so trieb, er wußte es nicht; es däuchte ihn eine Ewigkeit. Da stieß er an einen Gegenstand an – es war ein Boot. Er blickte auf und ein glückliches Frauenauge schaute in das seine. Schmerzlich und beseligend zugleich war die Erkennungsscene, und als er erst, mit Vorsicht seinem gebrechlichen Fahrzeug entstiegen, neben ihr saß und der kräftige Ruderer vorn ausgreifend das Boot dem Lande zu dirigirte, erwachte mit aller Gluth das Gefühl des Dankes für das Weib, das sich doch bewährt hatte.

Betsy hatte an Alles gedacht. Zuerst entfaltete sie einen neuen eleganten Anzug und schleunig war die Sträflingskleidung den Fluthen anvertraut, ein neuer Hut erhob sich aus der neben ihr stehenden Schachtel und sogar das Rasirmesser zog sie hervor. Da half kein Kokettiren – mit der Scheere wurde der Bart gestutzt, und war’s auch kein Vergnügen, daß er die Verseifung mit Salzwasser machen mußte, es ging schon einmal auch so.

Halbwegs zwischen Brooklyn und Jersey City, da, wo der Hudson am breitesten ist, hatte die Verwandlung und auch das Begegnen stattgefunden. Bei trübem Wetter sieht man von der Küste kaum hinüber – mithin war keine Entdeckung zu gewärtigen.

Wir wollen die Schwüre und Betheuerungen, die Erklärungen und Versicherungen, welche gewechselt wurden, mit dem Schleier der Liebe bedecken, welche auch diese That vollführte. Es liegt uns nur ob, zu berichten, was wir aus dem süßen Flüstern zweier Glücklichen an Thatsachen erlauscht haben. Betsy war auf ihr wiederholtes Drängen endlich von ihrem Vater fast durch die Reihen der bereits bis nach Virginien vorgedrungenen Heere nach dem Norden begleitet worden.

Tage lang waren sie zu Fuß gewandert, um die Vorposten zu umgehen, und nur erst als sie auf Unions-Gebiet gekommen waren, hatten sie sich der Eisenbahn bedient. Oft angehalten und bei der Verkleidung, in die sie sich gesteckt, bis auf die Haut untersucht, hatten sie erst in Westvirginien andere Kleider gekauft und die Mittel dazu, sowie auch zu seiner Befreiung, hatte sie erfinderisch in einigen großen Banknoten in ihrem ausgehöhlten Haarpfeil geborgen. Durch die langsame Reise ihrer auf den Rücken mitgeführten Vorräthe beraubt und nicht wagend, die Banknoten den Augen gieriger, mißtrauischer Feinde preiszugeben, hatten sie, als das wenige südliche Geld, das sie bei sich trugen, verausgabt war, verschiedene Male ihre Nahrung und Obdach als ausgeplünderte Patrioten erbetteln müssen. Von Henry’s Verhaftung und Verurtheilung waren sie schon gleich nach derselben durch die nördlichen Zeitungen unterrichtet worden, die ein großes Geschrei davon machten.

„Nie hatte ich seitdem mehr Ruhe, mein Henry,“ sagte das muthige Weib, „und mir geschworen, eher in den Tod zu gehen, als die Versuche zu Deiner Befreiung aufzugeben. Nur fürchtete ich stets, Du selbst würdest Dich denselben widersetzen und mich als Deiner unwürdig zurückstoßen. Ich habe genug gelitten, daß ich Dich in’s Unglück gehen ließ, doch glaubte ich nicht, daß Du Dich nach New-York wenden und so lange zaudern würdest. Hat mich früher die kindliche Anhänglichkeit zu meinen Eltern gezogen, so sollst Du nun sehen, was die Liebe eines Weibes vermag.“

„Laß jetzt die Vergangenheit ruhen und uns lieber bedenken, was demnächst geschehen soll. Daß ich nicht nach dem Süden gehe, wirst Du wohl als ausgemacht annehmen. Ich bin zwar jetzt, nachdem Du mich mit Leib und Seele geraubt hast, Dein Eigenthum, hoffe aber, daß Du mir hierin nachgiebst.“

„Du würdest zwar vor der Hand dort sicherer sein, allein es ist unendlich schwer die Linien zu passiren, so daß ich mich Deinem Willen im Norden zu bleiben um so lieber füge, als selbst mein Vater die Sache des Südens als verloren betrachtet. General Butler hat bereits New-Orleans besetzt, und ganz Missouri und Westvirginien sind in den Händen des Nordens.“

„Ich meinerseits bin entschlossen in die Armee zu treten und werde dort am sichersten sein. Aber was soll ich mit Dir beginnen? denn Dein Vater ist im Norden nirgends sicher, wo jeder Mann ihn kennt.“

„Er wird, nachdem er Dich gesehen und Deinen Entschluß kennt, nach Mississippi zurückkehren und sich den Rücken frei zu halten wissen. Ich ziehe mit Dir in den Krieg und werde in der Pflege von Verwundeten im Felde oder in irgend einem Hospitale ein Unterkommen finden. Nur dann werde ich Ruhe haben, wenn ich mich in Deiner Nähe weiß.“

„Aber die Schrecknisse des Kriegs, die Rohheiten, denen Du ausgesetzt sein wirst?“

„Ich kenne den Krieg schon und schaudere nicht mehr vor seinen Folgen.“

Das Boot legte unterhalb Jersey City an’s Land, und bald waren sie mit Mr. Floyd vereinigt. Der Nachtzug brachte sie noch nach Philadelphia und nach einigen Stunden Schlaf trennten sich Vater und Tochter für immer. Der Abschied zwischen Floyd und seinem Schwiegersohn war höflich und kühl, obgleich der Schwiegervater nach dringenden Bitten Verzeihung von Gibson erlangt hatte. Es war das letzte Mal, daß auch sie einander sehen sollten, denn nach drei Tagen schon, eben als die beiden Gatten in Baltimore zur Armee gingen, um ihre Pläne zu verwirklichen, kam ihnen das Gerücht zu, daß Mr. Floyd als muthmaßlicher Spion ergriffen und erschossen worden war.

Diese Schreckensnachricht wirkte furchtbar erschütternd auf Betsy’s Gemüth; jetzt gerade, wo sie im Begriff war, sich zeitenweise von ihrem Gatten zu trennen, drohte sie der Schlag zu vernichten. Henry hatte sie die Sorge um ihr Kind anvertraut, welches sie in dem zarten Alter nicht den Gefahren der beschwerlichen Wanderung aussetzen wollte, und freundlos ohne Stütze stand sie da, wenn das Schicksal ihr auch den Gatten rauben würde. Aber auch jetzt kämpfte sie den Schmerz nieder, denn sie wußte, daß sie aller Kraft bedurfte, das schwere Werk, welchem sie sich widmen wollte, zu erfüllen.

Sie trat in das Lazareth zu Baltimore als Krankenwärterin ein und wurde mit Freuden empfangen. Unter dem Namen einer Miß Sarah Underhill gerirte sie sich als die Schwester des Soldaten John Underhill, als welcher ihr Gatte dem Corps des General Grant beim dritten New-York-Regimente zugetheilt war. Mit seltener Aufopferung und Treue lag sie dem schönen Beruf ob, und das Gebet manches Sterbenden wie die Segenssprüche der Reconvalescenten folgten ihren Schritten. Sie wurde nicht allein das Vorbild der Andern, sondern auch in allen Fällen, wo besondere Willenskraft und Muth erforderlich waren, stand sie zuerst neben den Aerzten. Hunderte von ausgewechselten Gefangenen, die, in einer allem menschlichen Gefühl Hohn sprechenden Weise von den Südstaatlichen behandelt, als Skelete in die Heimath zurückkamen, erlagen hier den erduldeten Martern, und Betsy war nicht allein Helferin, sondern auch Trösterin der Leidenden. Gar manches junge Blut, das mit Muth und Begeisterung in den Kampf gegen den wüthenden Krebsschaden des Vaterlandes ausgezogen und gefangen genommen, erst nach langer, qualvoller Haft ausgewechselt wurde, hauchte bei ihr den letzten Athemzug, der dem Weib oder der Mutter daheim galt.

So waltete sie wie ein Engel segensreich in dem engen Kreise, während draußen auf dem Felde der Ehre ihr Gatte seine Brust dem Feinde bot. Sein siegreiches Corps war unter seinem heldenmüthigen Führer bis nach Centreville vorgedrungen und mußte hier der Uebermacht weichen. Zurückgeworfen und von der Cavalerie der Rebellen verfolgt, wurde er mit einem kleinen Theil seiner Compagnie versprengt und gerieth in Gefangenschaft. Mehrere Monate ohne Nachricht von ihm, verfiel Betsy in tiefe Melancholie und Trost in den rastlosesten Anstrengungen suchend, sank [550] sie selber auf’s Krankenlager, um nicht wieder davon aufzustehen. Da kamen erneute Berichte von der schmachvollen Behandlung der im Libby bei Richmond gefangenen Soldaten, die alle seitherigen Schilderungen der Martern an Gräßlichkeit übertrafen. Durch Hunger sollte man sie langsam zu Tode quälen, hieß es in den amtlich aufgenommenen Berichten ausgewechselter Officiere, und im Freien jedem Wetter preisgegeben, seien auf einer Insel im Jamesflusse die Soldaten internirt, so daß täglich Dutzende von Leichen, die dem Delirium erlegen waren, in das Wasser geworfen würden.

Diese Nachrichten zerrütteten den einst so kräftigen Geist unserer Heldin der Art, daß an eine Linderung ihres Zustandes nicht zu denken war. Sie starb nach einigen Tagen, in der letzten Stunde mit lichten Augenblicken, Gott ergeben, wie eine Amerikanerin! Und wohl ihr, denn bald darauf lief die schauerliche Nachricht ein, daß Henry Gibson aus Washington, genannt John Underhill, der entsprungene Sträfling von Blackwell’s Island, im Kerker zu Libby durch einen jungen südstaatlichen Rekruten, als er gegen das Verbot dem Fenster des Gefangenensaals zu nahe gekommen, erschossen worden sei.

So endete Einer von den Vielen, die als brave Männer für das Wohl ihres Vaterlandes die Waffe führten – ein Mann, der aus Liebe zu den Seinen auf seine Schultern ein Verbrechen nahm, für das er unschuldig büßen mußte.



  1. Wir verdanken die nachstehenden durchaus auf Wahrheit beruhenden Mittheilungen, welche von Neuem den Charakter der südstaatlichen Bewegung kennzeichnen, einem Manne, der zu dem Bruder des unglücklichen Gibson (dessen wirklicher Name allerdings anders lautet) jahrelang in den engsten geschäftlichen und persönlichen Beziehungen stand. Die Redaction.