Heimstätte für Heimathlose
Donnernd braust die Brandung drunten,
Wild erdröhnt der Wogenschwall;
Auf und nieder, hin und wieder
Bäumt und schäumt der Wellenwall.
Hinter Dünen auf der Haide,
Einsam, eingefriedet schlicht,
Eine kleine Friedhofstätte –
Die dort ruhen, kennt man nicht.
Namenlose, Heimathlose –
Niemand weiß aus welchem Land –
Von der Fluth zurückgegeben,
Fanden Heimath hier im Sand.
Nur ein Kreuz und drauf die Nummer,
Jahreszahl und Bergungstag
Schmückt das Grab, um das die ferne,
Bange Liebe weinen mag.
Hier und dort, zum Kranz gewunden,
Haidekraut und Enzian,
Leicht umschwebt von Schmetterlingen,
Hängt als loser Schmuck daran.
Eine Möve seh’ ich ziehen,
Weithin über’s dunkle Meer,
Und ihr Ruf, ein leises Jammern –
Kann die Klage deuten wer?
Emil Schmidt.