Textdaten
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Titel: Haytisches Paradies
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aus: Das Ausland, Nr. 135 S. 540
Herausgeber: Eberhard L. Schuhkrafft
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Entstehungsdatum: 1828
Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: München
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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Haytisches Paradies.

Washington Irving bemerkt in dem Leben des Columbus, daß die Haytier einen Ort der Vergeltung annahmen, wo sich die Geister der guten Menschen mit denen, die sie während ihres Lebens am meisten geliebt hatten, und mit allen ihren Voreltern vereinigten. Hier genossen sie ununterbrochen und in vollem Maße alle jene Freuden, die ihre Glückseligkeit auf Erden ausmachten. Sie lebten in schattigen Blumenlauben mit schönen Frauen, und genossen köstliche Früchte. Das Paradies dieser glücklichen Geister wurde in verschiedene Orte versetzt, da beinah jeder Stamm ihnen einen Lieblingsort in seinem eignen Lande anwies. Manche jedoch verlegten diesen Ort der Seligen in eine Gegend nahe bei einem See in dem westlichen Theile der Insel in der Provinz Xaragua. Hier waren anmuthige Thäler mit der leckern Frucht Mamey – vom Umfang einer Aprikose angefüllt. – Sie stellten sich vor, daß sich die Seelen der Abgeschiedenen den Tag über in den luftigen, unzugänglichen Felsen der Gebirgen vergnügen, Nachts aber in jene glücklichen Thäler herabsteigen, um sich an dieser seligen Frucht zu erlaben. Die Lebenden aßen daher wenig davon, damit die Geister ihrer Freunde nicht Mangel an dieser Lieblingsnahrung litten.


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