Textdaten
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Autor:
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Titel: Haushaltungsschulen
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aus: Die Gartenlaube, Heft 81, S. 532
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[532] Haushaltungsschulen. Der Gedanke, Haushaltungsschulen für Arbeiterinnen zu gründen, hat in manchen Gegenden des Deutschen Reiches bereits Verwirklichung gefunden, so in Berlin, Karlsruhe, Frankfurt a. M., Kassel. Gegenwärtig geht man auch in Oesterreich daran, solche ins Leben zu rufen. Bereits besteht eine derartige Schule zu Dornbirn in Vorarlberg, eine Fabrikschule zu Aussig in Böhmen verfolgt die gleichen Zwecke, und nunmehr gedenkt man auch in Wien eine ähnliche Anstalt zu errichten. Bei der Kostspieligkeit der Lebensführung in der österreichischen Hauptstadt thun jeder Frau, vor allem aber der des verhältnißmäßig gering bezahlten Arbeiters, wirtschaftliche Kenntnisse dringend noth; man klagt über den Verfall so vieler Haushaltungen und glaubt in dem Umstande, daß die erwerbende und seit ihrer Kindheit in der Fabrik oder an der Nähmaschine beschäftigte Frau ihrem Haushalte nicht entsprechend vorstehen kann, mindestens theilweise die Ursache erblicken zu können. –

Dadurch, daß diesem Uebelstande abgeholfen, die Frau in den Stand gesetzt wird, den Mittagstisch einfach, aber schmackhaft herzustellen, das schmale Einkommen sparsam zu verwalten, hofft man, der Geldnoth der Arbeiterfamilien wenigstens von einer Seite her vorzubeugen und den Versuchungen, welche die zahlreichen Bier- und Weinhäuser der Residenz dem heimkehrenden Familienvater bieten, einen Damm entgegenzusetzen. Vorläufig sollen Abendkurse eingeführt werden, in denen die Arbeiterinnen Kochen, Nähen und Flicken wie alle anderen Verrichtungen, welche in ihrem kleinen Haushalte vorkommen, erlernen können. Geeignete Vorträge sollen zur Belehrung über den Nährwerth der Speisen, über häusliche Oekonomie, Kinderpflege etc. dienen. Zur Anbahnung des Unternehmens, das vorläufig noch der Privatwohlthätigkeit überlassen bleibt, hat sich ein Ausschuß gebildet, an dessen Spitze der k. k. Central-Gewerbeinspektor, Hofrath Migerka, steht. R. U.