Haenel Kostbare Waffen/Tafel 70

Tafel 69 Kostbare Waffen aus der Dresdner Rüstkammer (1923) von Erich Haenel
Tafel 70
Tafel 71
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TAFEL 70
SÄCHSISCHE PARTISANEN
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[142] a. Auf beiden Seiten der Klinge das geätzte und vergoldete kursächsische Wappen, darüber das Monogramm JGC 2 (Johann Georg Churfürst II). Runder Hals, zwei halbrunde Schaftfedern. – Um 1660–1670.

b. Partisane der Schweizergarde. Klinge mit gekröntem Doppeladler, durchbrochner Rosette, geätzt und vergoldet. Auf den Knauf ist ein hölzerner Ring mit blau-gelber Seidenquaste aufgesteckt.

Die 1656 von Kurfürst Johann Georg II. errichtete Schweizergarde führte anfangs Helmbarten (Hellebardier-Kompagnie, neben der 1661 gegründeten, später als „Leibkompagnie“ bezeichneten Musketier-Kompagnie), später, nach der Neugründung unter August dem Starken 1725 auch seit 1783 nachweisbar, ausschließlich Partisanen. Die Truppe wurde erst 1814 aufgelöst. – Ende des 18. Jahrhunderts. – (FHM. S 169.)

c. Partisane der polnischen Nobelgarde. Die Klinge, in Eisen geschnitten, graviert, punziert und vergoldet, bildet der Doppeladler, mit dem polnischen Wappen, darüber das, von zwei kurzen Schwertern überkreuzte lateinische Kreuz in einem Strahlenkranze, von der Königskrone überragt (auf beiden Seiten); Schaftfedern glatt und schmal, gleichfalls vergoldet, Behänge von Goldschnur.

Inventar der Spieß-Pagen-Kammer 1783, N. 258 (S. 167): An Partisanen mit Quaßten, welche Ao 1719 neugeferttiget und von der Chevalier-Garde bey den im Monath Sept. d. a. gehaltenen Festivitaeten gebrauchet worden; Vier ganz vergoldete Partisanen an schwarz gepeizten Schäfften, mit ganz goldenen Quasten und Nezen, so die Generals geführet, auf welchen zu beyden Seiten das Königl. Pohln. und Churfürstl. Sächß. Wappen, mit darüber befindl. Kreuz und Crone gestochen und vergoldet. Und hat solche Partisanen der Obrist Lieutenant Bernhardi anhero geliefert, am 28. Nov. 1719 and 13. Juny 1720.

Erst im Inventar von 1836 wird die „Polnische Nobelgarde“ als Träger dieser Paradewaffe genannt (FHM. S 173).

d. Auf der Klinge die Kur- und Sächsischen Wappen, darüber das Monogramm FAC (Friedrich August Churfürst) mit dem Kurhut, auf den Ohren Ranken und Sternblumen, tiefgeätzt. Dülle zehnseitig, zwei schmale Schaftfedern.

Aus der Zeit Augusts des Starken, vor 1697.