Hände (Březina)/*
Stets aufs Neue, Überwund’ne, singen wir das Lied der Lieder,
Süß und grau’nerfüllt erzittert wunderreicher Hände Spiel,
Durch die Hube von Äonen, Deine Schnitter, mähen wir uns uns’re Wege,
Aber Horizonte endlos füllt der Saaten Herrlichkeit.
Doch der Seelen Tag und Sommer schimmert nicht im Zeitengrau’n,
Und bis unser Lied verklungen, unbekannte Brüder kommen,
Und in uns’re stummen Saiten schlagen helle Hände ein.
Solang’ Herzen donnern werden, Glocken vor den Festen tönen
Tausend Lippen, ewig durstend, trinken ungestillt Vergessen,
Hoffungsstrahlen Seelen nahen durchs Gebirg’ des Morgendunst’s,
Und der Tod, solang er schweigsam, durchs Gewirr der Städte schreitet,
Durch Gemächer Neuvermählter, zu der Sinne süßen Morgen,
Allerwegen weise wirkend, zart und sieggewohnt:
Hände, beim Gesang erhoben, heimwehbang und ewig suchend,
Gleich den Blüten wachsen werden maßlos in dein schimmernd Reich;
Unter aller Welten Wölbung Geisterheere auf der Heerfahrt
Mächt’ge Worte, klangverbund’ne, tönen fort ins Weltenbrausen,
Vortrab auf der Geister Heerfahrt zu des Taumels hellen Sphären,
Und mit ausgespannten Flügeln, auf dem Fluge aufgehalten,
In der Zeiten Stürmen hangend, regungslos dann harren sie.