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aus: Hände (Březina)
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Frauen.

Was singt der Abend über den Königreichen, den Städten, den reifenden Niederungen,
Über den Wegen, voll heimlichen Webens, tauschweren Dämmerungen?
Wes Hände, in der Gärten Pracht in aufflammenden Himmelsweiten
Zum Willkommgruße bieten euch, getreulich Rosen alle Zeiten?

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Wenn nach dem Tag der Liebe, spät, ihr müd’ euch auf den Heimweg macht,

Dampf schwarzer Erde euch umgibt, wie Ahnung künft’ger Weltenpracht,
Der Brüder Städte, riesengroß, am goldenen Horizonte strahlen,
Der Erze Traum, der lichten Gärten, des Marmors und der Rhythmen Prahlen.

In Sonnen, die vorüberzieh’n, verglimmen und erst neu erglüh’n,

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Der Frauen weiße Hände, hold, bald da, bald dort, wie Schimmer zieh’n,

Durch alle Zeiten locken sie, fliehen, bald zu - bald abgewandt,
Und mit der Schönheit stummer Geste, sprechen sie, wie das Schicksal, unerkannt.

O mächtige Hände, strahlende, wohin entführt ihr unser Glüh’n,
In welche Gärten, auferwacht, die wie versunken träumten hin,

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In welche Stillen, wo ertönt, ins Weh’ vom Schönheitsüberschwang

Der Polarvögel über dem See wehmütig schriller Unheilssang? - -

Die Wolken der Gedanken, wie Inseln ins Meer des Lichtes greifen,
Bedeckt mit phosphoreszierender Vegetation von Mondlichts Silberstreifen;
Und unserer Herzen lautes Schlagen ist wie der Glockenruf am Strande,

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Wenn in der Silberketten Klang die Schiffe stoßen ab vom Lande.


Und der Blicke in Liebe Versunkenheit ist wie Fahrt ins stumme Meeresland,
Wo lodern des geistigen Reichs Gebirgskämme im wilden Brand
Und Zweigen gleich, in sich verflochten, die ungeheuern Himmelsfelder
Erzittern im Morgengrau’n kosmischer Urwälder.