Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche/5. Kapitel

« 4. Kapitel Nikolaus Hunnius
Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche
Erstes Register
6. Kapitel »
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|
Das fünfte Kapitel.
Dieser einige wahre Gott ist der Welt Schöpfer, der Gott Abraham u. s. w., der Jehova und Herr, der sich geoffenbaret hat, wie er sei der Vater und der Sohn und der h. Geist.

 68. Nachdem wir vernommen haben, was der wahre einige Gott sei, entstehet nun die dritte Frage: Wer denn derselbige einige lebendige Gott sei? Ueber diese Frage hat fast zu allen Zeiten der größte und gefährlichste Streit unter den Menschen geherrscht, so daß Juden, Heiden und Christen einander deßwegen noch anfechten und hassen; indem jedes einem Andern die Ehre gibt und denselben für einen Gott achtet.

 69. Wollen wir aber gründlich erfahren und wissen, wer für den wahrhaftigen und eigentlichen Gott zu halten sei, so müssen wir die Offenbarungen ansehen, in welchen er sich gezeiget hat. Solche sind aber viererlei:

 70. Die erste Offenbarung ist geschehen durch die Erschaffung Himmels und der Erde, von der St. Paulus zeuget Röm. 1, 19. 20. „Daß ein Gott sei, ist ihnen (den Heiden) offenbar, denn Gott hat es ihnen offenbaret, damit, daß Gottes unsichtbares Wesen, das ist, seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen, so man das wahrnimmt an den Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt, also, daß sie keine| Entschuldigung haben.“ Und als dieser Apostel die Athenienser ihres Aberglaubens halben gestraft hatte, daß sie einen unbekannten Gott verehreten, und ihnen zeigen wollte, wer der rechte Gott wäre, hat er sie anfänglich und mit folgenden Worten auf die Schöpfung hingewiesen: „Nun verkündige ich denselben, dem ihr unwissend Gottes-Dienst thuet, Gott, der die Welt gemacht hat, und Alles, was darinnen ist,“ u. s. w. Apost. Gesch. 17, 23. 24. Der Prophet Jeremias nimmt aus dem Werke der Schöpfung ein gewisses Merkzeichen, damit man unterscheiden möge, welches der rechte oder falsche Gott sei, wenn er zu den Heiden sprechen heißt: „Die Götter, die den Himmel und die Erde nicht gemacht haben, müssen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel, er aber (der Herr) hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Weltkreis bereitet durch seine Weisheit.“ Jer. 10, 11, 12. Gott der Herr selbst hat eben damit, daß er Alles erschaffen hat, bewiesen, Er sei der wahre Gott. Jes. 42, 5. „So spricht Gott der Herr, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde machet und ihre Gewächse, der dem Volke, so darauf ist, den Odem gibt, und den Geist denen, die darauf gehen.“ Cap. 44, 24. „So spricht der Herr, dein Erlöser, der dich von Mutterleibe hat zubereitet, ich bin der Herr, der Alles thut, der den Himmel ausbreitet allein, und die Erde weit machet ohne Gehilfen.“ Dieß ist demnach die erste Offenbarung, welche uns lehret, der sei der einige und wahre Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat.
.
|  71. Weil aber auch die Heiden ihren erdichteten Göttern zugeschrieben haben, daß sie den Himmel geschaffen haben, so hat sich der wahre Gott zum Andern geoffenbaret den Kindern Israel und den Patriarchen, Abraham, Isaak und Jakob. Denn den Abraham führte er aus Ur in Chaldäa, und machte einen Bund mit ihm, 1 Mos. 12, 1. ff. 17, 2. ff., versprach ihm den Isaak, und aus diesem einen großen Samen, der nicht zu zählen wäre, welchen er, als der allmächtige Herr, aus einer schweren Dienstbarkeit ausführen wolle. Dadurch nun, daß es erfolgt ist, hat der wahre Gott offenbaret, wie er sei allmächtig, wahrhaftig und barmherzig. Eben so finden sich Offenbarungen, mit denen er sich dem Isaak und Jakob als der rechte Gott gezeigt hat, wie in deren Historien zu sehen ist.

 72. Daher ist der wahre Gott gleichsam mit diesen Namen bezeichnet worden, daß man ihn den Gott Abraham, und die Furcht Isaak, (1 Mos. 31, 42.), den Gott Abraham, Isaak und Jakob (2 Mos. 3, 16. 1 Könige 18, 36. Matth. 22, 32.), der Väter Gott (2 Mos. 3, 13. 5 Mos. 1, 21. Weish. 9, 1. 1 Chronika 30, 18.), der Hebräer Gott (2 Mos. 5, 3.), den Gott Israel (Jes. 7, 13. ff.), der Geschlechter Israel Gott (Jerem. 33, 1.) genannt hat.

 73. Die dritte Offenbarung ist die Anzeigung des göttlichen Namens und ist gegen Mose geschehen. Denn als derselbe nach Aegypten gesandt wurde, und nachfragte, wer der Gott wäre, der ihn zu den Kindern Israel sandte, ward ihm geantwortet: „Also sollst du den Kindern Israel sagen: Ich werd’s| sein, der hat mich zu euch gesandt,“ 2 Mos. 3, 14. Dieses ward ihm noch klarer V. 15. angezeigt: „Also sollst du den Kindern Israel sagen: Der Herr (Jehova) eurer Väter Gott, der Gott Abraham, der Gott Isaak, der Gott Jacob, hat mich zu euch gesandt, das ist mein Name ewiglich, dabei man mich nennen soll für und für.“ 2 Mos. 6, 2. 3. „Ich bin der Herr (Jehova) und bin erschienen Abraham, Isaak und Jacob, daß ich ihr allmächtiger Gott sein wollte, aber mein Name, Herr (Jehova) ist ihnen nicht geoffenbaret worden.“ Jesaias 42, 8. „Ich bin der Herr, das ist mein Name, und will meine Ehre keinem Andern geben.“

 74. Diese Offenbarung bringt mit sich den rechten, eigenen und wesentlichen Namen, womit der rechte Gott genennet werde, daß, gleichwie die Heiden ihre erdichteten Götter durch eigene Namen unterschieden, wenn sie dieselben Baal, Astharoth, Moloch, Jupiter, Neptunus u. s. w. genannt haben, also der wahre einige Gott mit seinem eigentlichen Namen (Jehova, Herr) von Allem, das nicht der rechte Gott ist, unterschieden werde.

 75. So ist nun dieser Name Jehova (oder wie er in der teutschen Bibel übersetzt ist, Herr) des einigen Gottes eigentlicher und wesentlicher Name, wie die angeführten Zeugnisse beweisen, und wie derselbe auch keinem einigen falschen und erdichteten Gott, auch keiner Creatur in der heil. Schrift beigelegt wird.

 76. Die vierte Offenbarung geschieht dadurch, daß sich Gott, dieser Jehova, in unterschiedenen Personen zu erkennen gibt, und zeigt, wie der Jehova sei und heiße der Vater, der einen Sohn von Ewigkeit gezeuget, der Sohn, der vom Vater in Ewigkeit| gezeuget worden ist, von welchen beiden (Vater und Sohn) der heilige Geist ausgehe.

 77. Wenn also auf die Frage: Wer der rechte Gott sei? kürzlich geantwortet werden soll, so muß man diese vier Offenbarungen zusammenziehen und also sprechen: Der rechte wahre Gott ist der Schöpfer Himmels und der Erden, der Gott Abraham, Isaak und Jacob, der Jehova oder Herr, welcher ist der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der Sohn des Vaters Christus Jesus, und der heilige Geist, der vom Vater und Sohn ausgehet.

 78. Obwohl nun die, welche den Christen-Namen führen, in den ersten drei Offenbarungen übereinkommen, so ist doch fast vom Anfange der christlichen Kirche an die Lehre von den drei unterschiedenen Personen in dem einigen göttlichen Wesen, oder (wie die alte Kirche geredet hat) von der heiligen Dreieinigkeit, durch viele und mancherlei Ketzer, als Ebion, Cerinthus, Macedonius, Sabellius, Samosatenus, insonderheit aber durch Arius, angefochten worden, welchen alten Irrthum nachmals auch diejenigen wieder hegen und verbreiten, die sich nach einem alten Ketzer Photinus, Photinianer nennen. Weil aber unser Glaube gerade in diesem Punkte festgegründet sein muß, indem ein großes Geheimniß der christlichen Lehre darin begriffen ist, so wollen wir dasselbe etwas erklären und dann gründlich beweisen.

 79. Es ist aber einem Christen billig frei zu stellen, ob er diese Art zu reden (in dem einen göttlichen Wesen sind drei Personen, oder: der einige Gott ist in drei Personen dreifältig), welche im Streit mit den| Ketzern bisher geführt worden ist, gebrauchen, oder einfältig dabei bleiben und sprechen wollte: Der einige wahre Gott ist der Vater, Sohn und heilige Geist.

 80. Damit aber die Art zu reden, welche die Kirche gegen die Ketzer gebraucht, etwas deutlicher verstanden werde, muß man vor allen Dingen dieses zum festen und unbeweglichen Grund legen, daß auf keine Weise und keineswegs mehr denn nur ein einiger Gott erkannt noch genannt werden dürfe. Denn wenn hernach dargethan und erwiesen sein wird, daß drei unterschiedene Personen derselbige einige Gott sei, so wird alsdann unwidersprechlich folgen, daß in dem einigen Gott drei unterschiedene Personen seien.

 81. Ferner mag, ob zwar der eigentliche Verstand des Wortes Person hier zu erklären wäre, dasselbe aber aus der Philosophie genommen werden muß und für einfältige Leute hier nicht dient, genug sein, wenn man so viel weiß:

 82. a. Was eine Person ist, das muß eine Substanz und Wesen sein. Darum ist die Vernunft im Menschen keine Person, denn sie hat nicht ihre eigene Substanz, aber der Mensch ist eine Person, denn er hat sein eigen Wesen. Ebenso ist Gott der Vater eine Person, denn er ist eine Substanz; die Allmacht, Ewigkeit und andere Eigenschaften Gottes sind keine Personen, denn sie sind nicht eine Substanz und Wesen.

 83. b. Was eine Person genannt werden soll, ist eine ganze völlige Substanz und Wesen, und nicht ein Stück desselben. Darum| ist des Menschen Leib, desgleichen seine Seele, keine Person, denn der Leib ist ein Stück des menschlichen Wesens; aber der Mensch, der aus Leib und Seele zusammengesetzt ist, ist eine Person, denn er ist ein völliges Wesen, und nicht ein Stück, das zu einem andern gehört.

 84. c. Was eine Person genannt werden soll, dasselbe ist lebendig. Darum ist ein Engel eine Person, denn er ist lebendig, ein Stein aber keine Person, denn er ist nicht lebendig.

 85. d. Was eine Person genannt werden soll, dasselbe ist vernünftig. Darum ist ein Mensch, ein Engel eine Person, weil sie vernünftig sind; aber ein Löwe, Ochse, Pferd u. s. w. sind keine Personen, weil sie unvernünftige Thiere sind.

 86. e. Was eine Person ist, das muß nicht vielen gemein sein. Also ist die menschliche Natur, die sich in Petro, Paulo, und einem jeden Menschen findet, keine Person, denn sie ist vielen gemein. Dagegen Petrus ist eine Person, denn es können nicht viel sein, die der einige Petrus sind.

 87. Also redet man in der Kirche von der Gottheit, daß die göttliche Natur, welche zwar eine völlige Substanz und Wesen, lebendig und vernünftig ist, doch keine Person sei, weil sie dem Vater, Sohn und h. Geist gemein ist; aber der Vater, desgleichen der Sohn und h. Geist sind Personen, weil sie vollkommen, lebendig, vernünftig und nicht vielen gemein sind, weil nicht viel sind, die der Vater, nicht viel, die der Sohn, oder nicht viel, die der h. Geist genannt werden.

 88. Weil aber diese Art zu reden (von der heil. Dreieinigkeit oder von den drei Personen| in Gott) in der h. Schrift nicht zu finden ist, sondern man sie nur in der alten Kirche zur Widerlegung des Arius und anderer Ketzer gebrauchen mußte, so ist Niemand daran gebunden, daß er eben dieselbe gebrauche, und sich selber peinige, wie er das Wort Person eigentlich verstehen soll, oder wie das zugehe, daß Ein göttliches Wesen sei, und doch drei Personen in demselben zu glauben; sondern es ist einem einfältigen Herzen genug, zu wissen und zu glauben, daß der Vater, der Sohn und der h. Geist sei der einige, wahre, lebendige Gott. Wie aber solches zugehe oder möglich sei, darum haben wir uns nicht zu bekümmern, weil unser Wissen in dieser Zeit nur Stückwerk ist und wir Gott nur in einem dunkeln Wort, als in einem Spiegel (1 Corinth. 13, 9. 12.) erkennen, und gedulden uns also gerne, bis wir in’s ewige Leben kommen und den Herrn sehen, wie er ist, und ihn erkennen, wie wir von ihm sind erkannt worden. (1 Corinth. 13, 12. 1 Joh. 3, 2.)

 89. Damit nun ein Christ von solchem seinem Glauben, so fern er in göttlichem Worte gegründet ist, Gott und Menschen Rechenschaft geben könne, sind drei Dinge zu beweisen: 1. daß in Gott mehr als eine Person sei; 2. daß in Gott drei Personen seien, und 3. was für ein Unterschied zwischen den Personen der Gottheit zu verstehen sei.

 90. Das Erste, daß in Gott mehr als eine Person sei, beweiset die h. Schrift auf dreierlei Weise.

 a. Weil darin Gott zu sich selbst redet, als einer zu dem andern, wenn er 1 Mos. 1, 26. spricht: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.“ Cap. 3, 22: „Siehe, Adam ist| worden als unser einer, und weiß, was gut und böse ist.“ Cap. 11, 17. „Wohlauf, lasset uns hinabfahren und ihre Sprache verwirren.“

 91. b. Weil Gott von sich selbst redet, als einer von dem andern. Jes. 48, 16. „Ich (der Herr, der Himmel und Erden erschaffen hat,) habe es nicht im Verborgenen zuvor geredet, von der Zeit an, da es geredet wird, bin ich da, und nun sendet mich der Herr, und sein Geist.“ Jerem. 23, 5. 6. „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, daß ich dem David ein gerecht Gewächs erwecken will, und soll ein König sein, der wohl regieren wird, und Recht und Gerechtigkeit auf Erden anrichten, zu derselben Zeit soll Juda geholfen werden, und Israel sicher wohnen, und dieß wird sein Name sein, daß man ihn nennen wird Herr, der unsere Gerechtigkeit ist.“ Hosea 1, 7. „Ich (Gott der Herr) will mich erbarmen über das Haus Juda, und will ihnen helfen durch den Herrn ihren Gott.“ Zach. 2, 10. 11. „Siehe, ich komme, und will bei dir wohnen, spricht der Herr, und sollen zu der Zeit viel Heiden zu dem Herrn gethan werden, und sollen mein Volk sein, und ich will bei ihnen wohnen, daß du sollst erfahren, daß mich der Herr Zebaoth zu dir gesandt hat.“ Zach. 3, 2. „Der Herr sprach zu dem Satan, der Herr schelte dich Satan, ja der Herr schelte dich.“

 92. c. Weil die heilige Schrift von Gott redet, als von vielen. 1 Mos. 19, 24. „Der Herr ließ Schwefel und Feuer regnen von dem Herrn vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra[.]“ Dergleichen Arten zu reden sind noch viele andere.

 93. Aus dem nun, was bisher angeführt worden ist, findet ein Jeder, daß, weil der einige Gott, Jehova,| zu sich selbst redet, als zu vielen, (da er sich doch nichts mehr und höher angelegen sein läßt, als daß er dem Menschen keine Gelegenheit gebe, zu denken, als ob mehr denn Ein Gott wäre) und bei sich selbst also redet, „lasset Uns Menschen machen,“ „Adam ist worden als unser einer,“ „lasset uns die Sprache verwirren, was alles keinem Engel, oder einer anderen Creatur zugeschrieben werden kann, sondern allein Gott zustehet: gewißlich folge, es müssen in dem einigen Gott etliche Personen sein, die da das Wort Uns, Unser u. s. w. von sich gebrauchen.

 94. Ebenso redet der Herr Jehova, der einige Gott also, daß ihn der Herr gesandt habe, daß der Jehova David einen Samen erwecken, welcher auch Jehova sei, daß Jehova Juda helfen wollte in dem Jehova; der Jehova sprach zum Satan, der Jehova schelte dich Satan, worunter denn nothwendig ein anderer verstanden werden muß (einer, der sendet, und einer, der gesandt wird; ein anderer, der das Gewächs David erwecket, und das Gewächs, das erwecket wird; ein anderer der Jehova, der zum Satan spricht: der Herr schelte dich! und ein anderer der Herr, der den Satan schelten soll) und sich doch allzeit diese beide der Jehova, der Herr, welcher der wahrhaftige, der wesentliche Gott, und bleibet in dem allen nur ein einiger Jehova, ein einiger Herr, – so folgt also unwidersprechlich, daß in dem Jehova und Herrn mehr denn einer, welche diesen Namen (Herr, Jehova und Gott) führen, sind, und also unterschiedene Personen zu finden sind.

 95. Ferner und für’s Andere müssen wir auch wissen: daß in dem einigen göttlichen Wesen drei unterschiedene Personen sind, nämlich| der Vater, Sohn und heilige Geist. Dieses wird aus dem einigen Hauptgrund bewiesen, weil drei unterschiedene Personen sind, nämlich der Vater, der Sohn und der heil. Geist, deren jegliche sich also geoffenbaret hat, daß sie der wahrhaftige und einige Gott sei, daraus also geschlossen wird: Wenn die Schrift dieß als den Hauptgrund der heilsamen Lehre unbeweglich festsetzet, daß nur ein einiger wahrer Gott sei, und doch festiglich erweiset, daß drei Personen sind, von welchen jede derselbe einige wahre Gott sei: so folgt gewiß und unfehlbar, daß in dem einigen göttlichen Wesen drei unterschiedene Personen sein und erkannt werden müssen.

 Nun setzt aber die h. Schrift die Einigkeit Gottes zum Hauptgrund dieser heilsamen Lehre, und bezeugt doch, daß drei Personen sind, deren jede derselbe einige wahre Gott sei. Darum folgt gewiß und unfehlbar, daß in dem einen göttlichen Wesen drei unterschiedene Personen sein und von uns erkannt werden müssen.

 96. Daher denn außer Zweifel ist, was von der Einigkeit Gottes gesagt und im vorigen Kapitel bewiesen worden ist; deßgleichen wird auch das, daß die heil. Schrift von dem Vater zeuge, er sei der einige wahre Gott, von Niemanden angefochten. Aber, daß drei solche Personen seien, und daß der Sohn und heilige Geist dieselben seien, das muß dargethan werden.

 97. Und zwar beweiset das St. Johannes insgemein vom Sohn und heiligen Geist, weil sie sammt dem Vater eins sind, mit diesen klaren Worten: 1 Epistel 5, 7. „Drei sind, die da zeugen im Himmel, der Vater, das Wort und der h. Geist, und diese| drei sind eins.“ So ist auch unläugbar, daß der h. Geist in dem göttlichen Wesen, und für kein Geschöpf, das außer Gott sei, zu halten ist. Von dem Sohne haben wir sein eigen Zeugniß Johann. 14, 9. 10. „Philippe, wer mich siehet, der siehet den Vater, wie sprichst du denn, zeige uns den Vater? Glaubest du nicht, daß ich im Vater, und der Vater in mir ist? Glaubet mir, daß ich im Vater, und der Vater in mir ist.“

 98. Daraus folgt denn der Schluß, daß, welche Personen mit dem Vater eins, und also in ihm sind, und daß, wer die eine siehet, auch die andere siehet, dieselbe eines Wesens mit den Vater sind, und also sammt ihm der einige und wahrhaftige wesentliche Gott. Der Sohn und der h. Geist sind eines mit dem Vater, und also in ihm, daß, wer den siehet, derselbe siehet auch den Vater (desgleichen auch den h. Geist), und darum sind der Sohn und der h. Geist eines Wesens mit dem Vater, und also sammt ihm der einige und wahrhaftige wesentliche Gott.

 99. Daß der Sohn derselbe einige Gott sei, welcher auch der Vater ist, wird aber insonderheit also dargethan: Welcher Person Gottes Namen, göttliche Eigenschaften, Gott allein zustehende Werke, Gott allein gebührende Ehre gebühren und zugeschrieben werden, dieselbe Person ist der höchste, wahre, ewige, wesentliche Gott. Die Ursache dessen ist daher richtig, weil wir aus keinem andern Grunde wissen, daß der Vater Gott sei, als weil ihm göttliche Namen, Eigenschaften, Werke, und Ehre zugeschrieben werden. Wenn nun daraus recht und kräftig geschlossen wird, daß der Vater Gott| sei, so wird auch aus eben demselben Grunde kräftig geschlossen, daß der Sohn der wahre Gott sei. Nun werden aber dem Sohne göttliche Namen, Eigenschaften, Werke und Ehre zugeschrieben, folglich ist der Sohn der höchste, wahre, ewige, wesentliche Gott. Diese vier Punkte sollen nun näher dargethan werden.

 100. Erstlich ist die andere Person ein wahrer ewiger Gott, weil dem Sohne göttliche Namen zugeschrieben werden, die Gott allein gehören, und zwar in dem Verstande, wie sie Gott eigentlich gebühren. Drei solche Namen finden sich in der h. Schrift.

 101. Der erste Name ist Gott. Dieser Name ist des wahren Gottes eigener Name; denn ob er wohl den heidnischen Götzen spottweise gegeben wird, 2 Mos. 12, 12.: „Ich will meine Strafe beweisen an den Göttern Aegypti,“ und ob er wohl auch den Obrigkeiten, als Gottes Dienern und Gerichtsverwaltern gegeben wird (Ps. 82, 6.), so bleibet er doch Gott allein zuständig, 5 Mos. 32, 39. „Sehet ihr nun, daß ich’s alleine bin, und ist kein Gott neben mir.“ Hos. 13, 4. „Du solltest keinen andern Gott kennen, denn mich.“

 102. In diesem Verstande führt der Sohn den Namen Gott Johann. 1, 1.: Gott war das Wort (nämlich eben dasselbe, welches Fleisch geworden ist).“ Röm. 9, 5. „Aus den Vätern kommt der Herr Christus, nach dem Fleische, der da ist Gott über alles, gelobet in Ewigkeit.“ 1 Timoth. 3, 16. „Kündlich groß ist das gottselige Geheimniß, Gott ist geoffenbaret im Fleisch.“ Apost. Gesch. 20, 28. „Gott hat die Gemeinde durch sein eigen Blut erworben,“ dasselbe Blut ist aber nicht| des Vaters, sondern des Sohnes Blut. Ephes. 1, 7. 1 Petri 1, 19. 1 Johann. 1, 7.

 103. Der andere Name ist Herr, der zwar auch Menschen zugelegt wird, 1 Mos. 3, 16. 24, 35. Apostelgesch. 25, 26. Coloss. 3, 22; aber doch dem wahren höchsten Gott eigenthümlich zusteht. Apostelgesch. 16, 14. „Der Lydia that der Herr das Herz auf.“ 2 Thess. 3, 5. „Der Herr richte eure Herzen zu der Liebe Gottes.“ Ephes. 4, 5. „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe.“ Wem nun in diesem höchsten und eigentlichen Verstande der Name Herr zusteht, der führet Gottes eigenen Namen.

 104. Dem Sohne wird dieser Name Herr in seinem höchsten und eigentlichen Verstande gegeben. Luc. 2, 11. „Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr.“ Maleachi 3, 1. „Bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr suchet.“ Und daß er in dem Verstande Herr heiße, in welchem der höchste Gott eigentlich der Herr ist, wird aus Beiwörtern, welche zu diesem Namen hinzugefügt werden, verstanden; denn er heißt der einige Herr 1 Corinth. 8, 6. „Wir haben nur einen Herrn, Jesum Christ.“ Der Herr vom Himmel, 1 Corinth. 15, 47. Der Herr der Herrlichkeit, 1 Corinth. 2, 8. Der Herr aller Herren, Offenb. 17, 14. 19, 16., welche alle des ewigen Gottes eigene Titel sind, und keiner Creatur gebühren.

 105. Der dritte Name ist Jehova. Wie er sich selbst diesen zu eigen macht, ist oben §. 73. angezeigt, daß dem, welcher dieser Name zustehet, Gottes eigentlicher Name gegeben werde.

 Dieser Name Jehova wird aber Christo zugeschrieben| an sehr vielen Orten der h. Schrift, insonderheit, wenn das A. und N. Testament gegen einander gehalten werden, aus denen allein diese zwei Exempel angeführt werden mögen; Jes. 6, 1. Siehet der Prophet die Herrlichkeit des Jehova oder Herrn, und redet mit ihm von der Juden Verstockung; daß aber Christus, oder der Sohn, derselbe Jehova und Herr sei, bezeuget der Evangelist Johannes ausdrücklich Cap. 12, 41.: „Solches sagt Jesaias, als er seine (Jesu) Herrlichkeit sah, und redet von ihm.“ Jes. 40, 3. wird der Vorläufer des Jehovas oder Herrn versprochen, „es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüsten, bereitet dem Herrn (Jehova) den Weg.“ Daß dieser Herr und Jehova, dem der Weg bereitet werden sollte, der Sohn sei, ist aus der evangelischen Geschichte bekannt: Johannes war der Vorläufer, Matth. 3, 2. 3. Joh. 1, 23.; der wieß die Leute auf Jesum, wenn er sprach: Matth. 3, 11. „Ich taufe mit Wasser zur Buße, der aber nach mir kommt, wird euch mit dem h. Geist und mit Feuer taufen.“ Joh. 1, 29.: „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.“ Joh. 3, 29. 30.: „Meine Freude ist nun erfüllet, er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.“ So hat auch St. Johannes keinem andern, als Christo, den Weg bereitet. Darum ist er der Jehova und Herr, welchem der Vorläufer den Weg hat bereiten sollen.
.
 106. Zum zweiten ist auch die andere Person ein wahrer Gott, weil dem Sohne göttliche Eigenschaften zugeschrieben werden, woraus folgender Schluß zu machen ist: Welcher Person göttliche Eigenschaften zugeschrieben werden, die Gott einzig und allein zukommen, der ist derselbe einige, höchste, wahre und wesentliche Gott. Dem Sohne gebühren| und werden zugeschrieben göttliche Eigenschaften, die Gott einzig und allein zukommen, darum ist der Sohn derselbe einige, höchste, wahre, ewige und wesentliche Gott.

 107. Dieß kann folgendermaßen bewiesen werden: Wer da ist ewig, allmächtig und allwissend, dem stehen göttliche Eigenschaften zu. Der Sohn ist ewig, allmächtig und allwissend, darum stehen dem Sohne die göttlichen Eigenschaften zu. Der Sohn ist

 108. a. ewig. Er war ehe denn Johannes, Joh. 1, 27. „Der ist’s, der nach mir kommen wird, welcher vor mir gewesen ist.“ Er war vor Abraham, Joh. 8, 58.: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe denn Abraham war, bin ich.“ Er war im Anfang der Creaturen, Joh. 1, 1.: „Im Anfang war das Wort.“ V. 3.: „Alle Dinge sind durch das Wort gemacht.“ Er war vor der Welt Anfang, Joh. 17, 5.: „Verkläre mich, du Vater, bei dir selbst, mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“ Coloss. 1, 17.: „Er ist vor Allem.“ Demnach ist er vor und außer aller Zeit, und deßwegen ewig. Der Sohn Gottes ist

 109. b. allmächtig. Er hat auch nach seiner Menschheit in der Zeit die Allmacht empfangen. Matth. 28, 18.: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Joh. 3, 35.: „Der Vater hat den Sohn lieb, und hat ihm Alles in seine Hand gegeben.“ Zudem erweiset sich die Allmacht durch die Werke, welche er in der Erschaffung der Welt und sonst verrichtet hat. Wer allmächtige Werke verrichtet, der ist gewiß allmächtig. Der Sohn Gottes ist

|  110. c. allwissend. Joh. 21, 17. spricht Petrus zu ihm: „Herr, du weisest alle Dinge.“ Er weiß, was im Menschen ist, Joh. 2, 25., „er bedurfte nicht, daß ihm Jemand Zeugniß gebe von einem Menschen, denn er wußte wohl, was im Menschen war.“ Er verstehet der Menschen Gedanken, Matth. 9, 4.: „Er wird das Verborgene der Menschen richten.“ Röm. 2, 16.: „Er wird den Rath der Herzen offenbaren.“ 1 Cor. 4, 5. „Er prüfet Herzen und Nieren,“ Offenb. 2, 23., er weiß das Zukünftige, ehe es geschieht, wie er seinen Jüngern die ihnen bevorstehende Verfolgung in der Welt zuvor verkündiget hat, Matth. 10, 17. 18. Joh. 16, 2.; wie er seinen Verräther zuvor angezeigt hat, ehe dieser selbst sich solches noch in den Sinn genommen hatte, Joh. 13, 11.; so auch seiner Jünger Flucht, und Petri Verläugnung, Matth. 26, 31. 34.

 111. Drittens ist auch die andere Person ein wahrer Gott, weil dem Sohne göttliche Werke zugeschrieben werden, woraus also zu schließen ist: Welcher Person göttliche Werke zugeschrieben werden, die allein Gott zustehen, der ist der einige, höchste, wahre und wesentliche Gott. Dem Sohne werden göttliche Werke zugeschrieben, also ist der Sohn der einige, höchste, wahre und wesentliche Gott. Solche Werke Gottes sind zweierlei, nämlich gemeine und sonderbare. Der gemeinen Werke mögen vier angegeben werden, als

 112. α. die Erschaffung Himmels und der Erde, welche Gott sich eigenthümlich zuschreibet, daß Niemand anders daran Theil haben soll. Diese Erschaffung wird Christo zugeschrieben Joh. 1, 13.:| „Alle Dinge sind durch das Wort (den Sohn) gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“ Dann Colosser 1, 16.: „Durch ihn ist Alles geschaffen, das im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und Unsichtbare, beide die Thronen und Herrschaften, und Fürstenthümer und Obrigkeiten, es ist Alles durch ihn und zu ihm geschaffen.“

 113. β. Die Erhaltung und Regierung aller Geschöpfe. Dieses gehört auch Gott allein zu, weil der allein die Welt regiert, der sie erschaffen hat, wie der apostolische Ausspruch klar genug sagt: „In ihm (Gott) leben, weben und sind wir.“ Apost. Gesch. 17, 28. Die Erhaltung und Regierung wird aber Christo zugeschrieben Colosser 1, 17.: „Es bestehet Alles in ihm.“ Dann Joh. 5, 17.: „Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch;“ und Hebr. 1, 3.: „Er trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort.“

 114. γ. Die Wunderwerke. Der Herr, Jehova, beweiset durch Wunderwerke, daß er der rechte wahre Gott sei, 2 Mos. 7, 17.: „So spricht der Herr: Daran sollst du erfahren, daß ich der Herr bin, daß das Wasser in Blut soll verwandelt werden (Cap. 8, 10.). Die Frösche sollen morgen hinweggenommen werden, auf daß du erfahrest, daß Niemand ist, wie der Herr unser Gott.“ Nun hat aber der Sohn Wunder gethan, daß sie bezeugen sollen, wie er im Vater, und der Vater in ihm ist. Joh. 14, 11.: „Glaubet mir, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist, wo nicht, so glaubet mir doch um der Werke willen.“

|  115. Diese Wunder sind aber nicht also geschehen, wie Moses, die Apostel u. s. w. aus anderer und fremder Kraft Wunder gethan haben. Denn Christus, der Sohn Gottes, hat sie aus eigener Macht verrichtet, was theils daraus abzunehmen ist, daß er auch Andern die Macht gegeben hat, (Matth. 10, 8. „Gehet hin, machet die Kranken gesund, reiniget die Aussätzigen, treibet die Teufel aus, wecket die Todten auf.“ Luc. 9, 1. „Jesus gab den Zwölfen Macht über alle Teufel, und daß sie Seuchen heilen konnten“), welche Gewalt weder die Propheten noch die Apostel austheilen konnten; theils daraus, daß der, in dessen Namen die Wunder geschehen, die vornehmste Ursache ist, die sie aus eigener Kraft wirket, gleichwie Moses seine Wunder im Namen des Herrn gethan hat, damit zu bezeugen, daß der Herr die vornehmste und eigentliche Ursache derselben sei. So hat auch der Sohn Gottes in keinem andern, als allein in seinem Namen Wunder gethan. Luc. 7, 14. „Jüngling, ich sage dir, stehe auf.“ Marc. 5, 41. „Mägdlein, ich sage dir, stehe auf.“ Matth. 8, 3. „Ich will’s thun, sei gereiniget.“ Hingegen haben die Apostel in Christi Namen Wunder gethan, Apost. Gesch. 3, 6. „Im Namen Jesu Christi von Nazareth stehe auf und wandle.“ Cap. 4, 10. „In dem Namen Jesu Christi von Nazareth stehet dieser allhier vor euch gesund.“ Cap. 9, 34. „Enea, Jesus Christus mache dich gesund,“ u. s. w. Denn er hat durch die Apostel gewirket und das Wort bekräftiget durch mitfolgende Zeichen, Marc. 16, 20.
.
 116. δ. Das Werk des Bundes, den Gott mit dem Menschen durch die h. Taufe aufrichtet. Die| Taufe ist ein Bund eines guten Gewissens mit Gott,“ 1 Petr. 3, 21. Nun wird aber dieser Bund mit dem Sohne Gottes gemacht, nach seinen eigenen Worten Matth. 28, 19. „Taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des heil. Geistes.“ Wie demnach Gott der Vater den Menschen, der getauft wird, in seinen Gnadenbund annimmt, so thut eben das der Sohn, sowohl in seinem als des Vaters Namen; darum ist der Sohn, gleich dem Vater, lebendiger, wahrhaftiger Gott.

 117. Die besonderen Werke betreffend, sind dieselben nicht wenige im alten Testamente dem Gott Israels einzig und allein zugeschrieben, die hernach durch die Apostel und Evangelisten dem Sohne zugeeignet werden. So wird als Gottes Werk gerühmt Psalm 68, 19. „Du, Herr, bist in die Höhe gefahren, und hast das Gefängniß gefangen genommen, und hast Gaben empfangen für die Menschen.“ Dieses Auffahren, und was demselben nachgefolgt, hat der Jehova verrichtet; aber eben derselbige Jehova ist der Herr Christus, Gottes Sohn, von dem St. Paulus Ephes. 4, 8. den Psalm versteht: darum er spricht: „Er ist aufgefahren in die Höhe, und hat das Gefängniß gefangen geführt, und hat den Menschen Gaben gegeben, daß er aber aufgefahren ist, was ist’s, denn daß er zuvor ist hinunter gefahren?“ u. s. w.

 In demselben Psalm wird von eben dem, welcher in die Höhe gefahren ist, gerühmt, daß er sein Volk Israel habe aus Aegypten geführt und ihnen mit großer Majestät das Gesetz gegeben, V. 8. 9. „Gott, da du vor deinem Volk herzogest, da du einhergingest| in der Wüste, da bebet die Erde, und die Himmel trofen vor diesem Gott in Sinai“ u. s. w. Da nun dieses zwei große göttliche Werke sind, die keinem Andern so, wie dem Herrn zugeschrieben werden können, aber der Sohn derselbe Herr ist, der in die Höhe gefahren u. s. w., so folgt, daß er auch derjenige sei, der die Kinder Israel aus Aegypten geführt und ihnen das Gesetz gegeben, demnach Gottes eigene Werke verrichtet hat, und also wahrhaftiger Gott sei.

 118. Daß die andere Person ein wahrer Gott ist, erhellet zum Vierten auch daraus, weil dem Sohne göttliche Ehre gegeben wird. Gott behält seine Ehre allein, und gibt sie keinem Andern. Jes. 42, 8. „Ich will meine Ehre keinem Andern geben.“ Es sind aber alle Christen verbunden, den Herrn Jesum mit göttlichem Dienste zu ehren. Joh. 5, 22. 23. „Der Vater hat alles Gericht dem Sohne gegeben, auf daß sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren.“ Den Vater aber ehret man mit göttlicher Ehre, darum soll man auch den Sohn mit göttlicher Ehre ehren. Die Gott gebührende Ehre besteht

 119. a. im Anbeten, 5 Mos. 10, 20. Matth.4, 10. „Du sollst anbeten Gott deinen Herrn und ihm allein dienen.“ Von dem Sohne steht Hebr. 1, 6. geschrieben: „Da er einführet den Erstgebornen in die Welt, spricht er: Es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten.“ Am jüngsten Gerichte wird er, als der allgemeine Richter, angebetet werden, denn ihm müssen sich alle Kniee beugen, und alle Zungen Gott bekennen, Röm. 14, 11. Dieß Kniebeugen ist eine Anrufung Gottes, dem sie auch als eine besondere Ehre| zugemessen wird, Jes. 45, 23. Diese Gott gebührende Ehre bestehet auch

 120. b. im Glauben und höchsten Vertrauen, das das menschliche Herz in seinen Gott setzen mag, und welches Gott dem Herrn allein gebühret, Jerem. 17, 5. 7. „Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt, und hält Fleisch für seinen Arm. Gesegnet ist der Mann, der sich auf den Herrn verläßt, und der Herr seine Zuversicht ist.“

 Solches Vertrauen und solcher Glaube soll in den Sohn Gottes gesetzt werden, wie er selber spricht Joh. 14, 1. „Glaubet ihr an Gott, so glaubet ihr auch an mich.“ Und darum wird der rechte seligmachende Glaube genannt der Glaube an Christum, Röm 3, 26.

 Somit ist auch der vierte Punkt richtig, daß der Sohn der einige und wahrhaftige lebendige Gott sei, welcher auch der Vater ist.

 121. Nun ist noch zu beweisen übrig, daß der heilige Geist der einige, wahre, lebendige Gott sei. Mit dieser Frage hat es die Beschaffenheit, daß Niemand in Zweifel zieht, der heilige Geist sei in dem göttlichen Wesen, und daß, wenn bewiesen wird, der heil. Geist sei nicht eine Eigenschaft, Kraft, Wirkung in Gott, sondern eine Person, auch zugleich dargethan ist, daß er eine göttliche Person und demnach wahrhaftiger Gott sei.

 Damit nun auch in diesem Stücke die christliche Lehre fest gegründet werde, sollen folgende zwei Punkte bewiesen werden: 1) daß der heil. Geist eine Person, und 2) daß er der wahrhaftige, wesentliche Gott sei.

|  122. Den ersten Punkt, daß der heil. Geist eine Person sei, beweisen wir damit: Wem da gebühren und zugeschrieben werden persönliche Namen, persönliche Werke, persönliche Offenbarungen und Erscheinungen, persönliche Eigenschaften, persönliche Accidentia und Zufälle, der ist gewißlich eine Person. Denn bei wem sich alle die Zeichen einer Person befinden, durch welche einzig und allein erkannt werden kann, daß die Menschen Personen sind, daß Engel Personen sind, daß Gott der Vater eine Person sei, von dem muß man unfehlbar schließen, daß ein solcher auch eine Person sei.

 123. Dem heil. Geiste aber gebühren und werden zugeschrieben a) persönliche Namen; er wird Gott genannt, welches Name einer Person ist; er heißt ein anderer Tröster, Joh. 14, 16, welches auch Name einer Person ist, u. s. w.

 124. b. Persönliche Werke, als da sind die Erschaffung, Hiob. 33, 4. „Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben. Ps. 33, 6. Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht, und all’ sein Heer durch den Geist seines Mundes.“

 Die Regierung der Kirche, Apost. Gesch. 20, 28. „Der h. Geist hat euch gesetzt zu Bischöfen,“ u. s. w. 1 Cor. 12, 11. „Dieß Alles (Gaben, gesund zu machen, Wunder zu thun, Geister zu prüfen) wirket derselbe einige Geist, und theilet einem Jeglichen das Seinige zu, nachdem er will.“

 Die Sendung und Salbung des Messias, Jes. 61, 1. Luc. 4, 18. „Der Geist des Herrn| hat mich gesalbet, der hat mich gesandt, den Elenden zu predigen.“

 Die Austheilung der geistlichen Gaben, 1 Cor. 12, 11, „Er theilet einem Jeglichen zu, wie er will.“

 Die Ausführung Israels aus Aegypten, Jes. 63, 11. 12. „Wo ist, der seinen Geist unter sie gab, der Mosen bei der rechten Hand führet?“

 Die Wissenschaft göttlicher Geheimnisse, 1 Cor. 2, 10. „Der Geist erforschet alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.“

 Die göttliche Lehre, Luc. 12, 12. „Der heil. Geist wird euch zu der Stunde lehren, was ihr sagen sollt.“ Joh. 14, 26.Der Tröster der h. Geist wird euch Alles lehren.“

 Die Verrichtung unsres Gebets, Röm. 8, 26. „Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf, denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebühret, sondern der Geist selbst vertritt uns auf’s Beste, mit unaussprechlichem Seufzen.“

 Die Rede, Apost. Gesch. 1, 16. „Der h. Geist hat die Schrift zuvor gesagt durch den Mund Davids.“ Luc. 2, 26. „Simeon war eine Antwort worden von dem h. Geiste.“ Joh. 16, 13. „Was er (der h. Geist) hören wird, das wird er reden.“

 Es kommen nun zwar in der h. Schrift solche Reden vor, in denen der göttlichen Weisheit oder Allmacht solche Werke auch zugeschrieben werden; doch beweiset dieser Punkt stark genug unsern Beweis, wenn er neben die andern gesetzt und von ihnen nicht abgesondert wird, auch diese Werke alle zusammengefaßt und nicht von einander getrennt werden.

|  125. Ferner gebühren c. dem h. Geiste persönliche Offenbarungen und Erscheinungen. Deren sind insonderheit zwei in der Geschichte des N. Testamentes aufgezeichnet. Die eine, die bei der Taufe Christi geschehen ist, beschreibt vor andern St. Lucas sehr deutlich Cap. 3, 21. 22. „Es begab sich, da Jesus getauft war, daß sich der Himmel aufthat, und der h. Geist fuhr hernieder in leiblicher Gestalt auf ihn, wie eine Taube.“ Diese Erscheinung hat Johannes Cap. 1, 32. als sichtbar beschrieben: „Ich sahe, daß der Geist herab fuhr wie eine Taube vom Himmel, und blieb auf ihm.“ – Die andere Offenbarung ist am Pfingsttage geschehen. Daß er daselbst in sichtbarer Gestalt erschienen ist, ist aus dem abzunehmen, daß die Geschichte meldet, „er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen.“ Apost. Gesch. 2, 3. Dieses Alles kann von einer göttlichen Kraft, Eigenschaft oder Wirkung nicht gesagt werden, sondern allein von einer selbstständigen Person, die allein in sichtbarer Gestalt sich offenbaren kann.

 126. Weiter d. werden dem h. Geiste persönliche Eigenschaften zugeschrieben, nämlich Verstand und Wille. Daß aber der heil. Geist den göttlichen Verstand habe, auch den Willen gebrauche, ist aus den angeführten Werken, der Erschaffung, Regierung der Welt, der Austheilung der geistlichen Gaben, wie er will u. s. w., offenbar.

 127. Es werden dem heil. Geiste auch e. persönliche Accidenzien oder Zufälle zugeschrieben, als

 daß wider ihn gesündigt wird, Matth. 12, 31. Die Lästerung wider den h. Geist wird den Menschen nicht vergeben.

|  Daß er in den Heiligen, wie in seinen Tempeln wohnt, 1 Cor. 3, 16. „Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid, und der Geist Gottes in euch wohnet? “

 Daß er versuchet wird, Ap. Gesch. 5, 9. „Warum seid ihr eins worden, zu versuchen den Geist des Herrn?“

 Daß ihm widerstanden wird, Apost. Gesch. 7, 51. „Ihr widerstrebet allezeit dem h. Geiste etc.“

 Daß er betrübet wird, Eph. 4, 30. „Betrübet nicht den heil. Geist Gottes, damit ihr versiegelt seid.“

 Daß er entrüstet und erbittert wird, Jesaias 63, 10. „Sie erbittern und entrüsten seinen heil. Geist.“

 Daß er neben dem Vater und Sohn gleich als eine Person gemeldet wird, Matth. 28, 19. „Taufet sie im Namen des Vaters etc.“ 2 Cor. 13, 13. „Die Gnade unsres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes etc.“ Dieses alles ist unmöglich dem zuzuschreiben, was nur eine Eigenschaft, Kraft oder Wirkung ist, und kann allein einer Person beigelegt werden.

 Wie denn der Vater, dem diese Kennzeichen zugeschrieben werden, eine Person ist, so geht aus ihnen unwiderleglich hervor, daß der h. Geist, dem sie auch zustehen, eine Person sei.

 128. Der andere Punkt, daß der h. Geist wahrhaftiger Gott sei, wird also bewiesen: Welche Person 1) im göttlichen Wesen, 2) göttliche Namen, 3) göttliche Eigenschaften, 4) göttliche Werke, 5) göttliche Ehre hat, dieselbe Person ist der wahrhaftige einige Gott, was außer allem Streit und Zweifel ist. Nun wird von dem h. Geiste| dieses Alles bezeugt, darum ist der h. Geist der wahrhaftige einige Gott.

 129. Er ist in dem göttlichen Wesen, welches Niemand läugnet, und 1 Cor. 2, 11. wird dem h. Geiste die Wissenschaft göttlicher Geheimnisse zugeschrieben, eben weil er in Gott ist.

 130. Er hat göttliche Namen, wird Gott und Herr genennet, Apost[.] Gesch. 5, 3. 4. „Warum hat der Satan dein Herz erfüllet, daß du dem h. Geist lögest, du hast nicht Menschen, sondern Gott gelogen.“ 1 Cor. 12, 4. 5. 6. „Es sind mancherlei Gaben, aber es ist ein Geist, es sind mancherlei Aemter, aber es ist ein Herr, und es sind mancherlei Kräfte, aber es ist ein Gott.“

 131. Er hat göttliche Eigenschaften, als

 die Ewigkeit, Hebr. 9, 14. „Christus hat sich durch den ewigen Geist geopfert;“

 die Allwissenheit, 1 Cor. 2, 10, „Der Geist Gottes erforschet alle Dinge, auch die Tiefe der Gottheit;“

 die Allgegenwart, Ps. 139, 7. „Wo soll ich hingehen vor deinem Geist, und wo soll ich hinfliehen vor deinem Angesicht?“

 132. Er hat göttliche Werke, deren ein Theil bereits angezeigt worden ist und von denen besonders zu merken sind das Werk der Erschaffung und der Regierung der christlichen Kirche. Zu diesen kommt die Weissagung, 1 Timoth. 4, 1. „Der Geist saget deutlich, daß in den letzten Zeiten werden etliche vom Glauben abtreten.“ 2 Petri 1, 21. „Die heiligen Menschen Gottes haben geredet, getrieben von dem h. Geiste.“ Hieher gehört auch der Gnadenbund, in welchen er die Menschen in der h. Taufe| aufnimmt. Joh. 3, 5. 6. „Es sei denn, daß jemand geboren werde aus dem Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen, was von Geist geboren ist, das ist Geist.“ Titum 3, 4. 5. „Gott machet uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des h. Geistes.“ Dieß aber ist allein Gottes Werk, weil die Taufe ist der Bund eines guten Gewissens mit Gott. 1 Petri 3, 21.

 133. Er hat göttliche Ehre, als: daß wir Menschen an ihn glauben, indem wir bekennen: „Ich glaube an den h. Geist,“ daß wir in seinem Namen schwören, Röm. 9, 1. „Ich sage die Wahrheit in Christo und lüge nicht, daß mir Zeugniß gibt, mein Gewissen in dem h. Geist.“ Das stehet Gott allein zu, in dessen Namen wir allein schwören sollen. 5 Mos. 6, 13. „Du sollst dem Herrn deinen Gott dienen, und bei seinem Namen schwören.“

 134. Das Dritte, welches wir, wie oben §. 89. angezeigt worden ist, noch wissen müssen, ist dieses: Was für ein Unterschied zwischen den Personen der Gottheit zu machen sei. Hier ist zu merken, daß, obwohl der Vater im Sohne ist und der Sohn im Vater, und alle drei Personen nur ein göttliches Wesen haben, doch zwischen ihnen ein solcher Unterschied sich findet, daß der Vater nicht ist der Sohn, der Sohn nicht ist der h. Geist u. s. w.

 135. Worin dieser Unterschied eigentlich bestehe, vermögen wir in unsrer Schwachheit, da wir Gott allein in einem dunkeln Worte und als in einem Spiegel sehen, nicht genugsam zu erkennen; gleichwohl aber müssen wir, so weit sich Gott uns geoffenbaret hat, merken, es sei zwischen ihnen ein Unterschied,| damit wir nicht die unterschiedenen Personen in einander mengen. Hierüber ist nämlich so viel zu sagen, daß der Vater nicht geschaffen, noch geboren ist; der Sohn vom Vater nicht geschaffen, sondern geboren ist; der h. Geist vom Vater und Sohn weder geschaffen, noch geboren, sondern ausgehend ist, wie Athanasius im Symbolum davon lehrt.

 136. Um dieses zu erklären, muß man erstlich gegen einander halten den Vater, welcher den Sohn geboren, und den Sohn, der vom Vater geboren ist, wovon zu wissen ist, daß

 a. Solchen Unterschied die Namen Vater und Sohn andeuten, in welchem Verstand Gott keiner Creatur Vater genannt werden kann, denn dieser ist der eingeborne Sohn vom Vater, Joh. 1, 14.

 b. Die h. Schrift redet von solcher Geburt des Sohnes, Ps. 2, 7. „Du bist mein Sohn, heute hab’ ich dich gezeuget.“ Hebr. 1, 5. „Zu welchem Engel hat er je gesagt, du bist mein Sohn, heute hab’ ich dich gezeuget?“ Joh. 1, 14. „Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, als des eingebornen Sohnes vom Vater.“ So heißt er auch Gottes eigner Sohn, Röm. 8, 32. „Gott hat seines eigenen Sohnes nicht verschonet.“

 c. In unserem Glaubensbekenntnisse sprechen wir: „Ich glaube, daß Jesus Christus wahrhaftiger Gott vom Vater in Ewigkeit geboren.“

 137. Auf welche Weise und in welchem Maße der Sohn von Vater geboren werde, darüber dürfen wir uns aber nicht mit schweren Gedanken plagen, sondern müssen es ein Geheimniß bleiben lassen und den völligen Verstand dieses Geheimnisses erst im zukünftigen Leben erwarten.

|  138. Den Unterschied, der zwischen dem h. Geiste und Vater und Sohn gemacht wird, anzudeuten, wird vom h. Geist gesagt, daß er vom Vater und Sohn ausgehe, was zum Theil das Wort (רוּחַ, πνεῦμα) andeutet den Odem, der aus dem Munde des Menschen ausgehet, und gleichnißweise vom h. Geiste gesagt, so viel heißt als, daß er sei der Odem des Allmächtigen. Hiob 33, 4.

 139. Weil aber Gott nicht Fleisch und Bein, also auch keinen Mund hat, wie wir Menschen haben, so müssen wir darunter allein verstehen:

 a. daß zwischen dem Vater und Sohn, von welchem der h. Geist ausgeht, und dem h. Geist, der von beiden ausgeht, ein gewisser Unterschied sei;

 b. daß der h. Geist auf eine andere Weise von Vater und Sohn seiner Person nach entspringe, als der Sohn vom Vater; denn derselbe ist Sohn durch die Geburt, der h. Geist aber nicht durch die Geburt, sondern durch das Hauchen des Vaters und Sohnes. Wie dieses zugehe, läßt sich nicht eher erkunden, als bis wir Gott von Angesicht zu Angesicht anschauen werden.

 140. Diese persönliche Eigenschaft des heil. Geistes ist also in Gottes Wort gegründet, nämlich, daß der h. Geist ausgehe

 vom Vater, Joh. 15, 26. „Der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgehet;“ weßhalb er der Odem des Allmächtigen genannt wird; Hiob, 33, 4.

 vom Sohne, welches mit folgenden Gründen zu beweisen ist: a. daß der h. Geist der Geist oder| der Odem des Herrn Christi genannt wird, Gal. 4, 6. „Gott hat uns gesandt den Geist seines Sohnes;“ b. daß er der Odem seiner Lippen und seines Mundes heißt, Jes. 11, 4. „Er wird mit dem Stab seines Mundes die Erde schlagen, und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen tödten.“ 2 Thess. 2, 8. „Der Herr wird den Widerchrist umbringen mit dem Geist seines Mundes;“ c. daß er von dem Sohne den Jüngern durch das Anblasen mitgetheilt wird, Joh. 20, 22. „Jesus bließ die Jünger an und sprach zu ihnen u. s. w.“ Daraus folgt nun gewiß, daß er den h. Geist gibt durch das Anblasen; und daß, wessen Odem, wessen Mundes und Lippen Der h. Geist ist, von dem auch der h. Geist ausgehet, gleichwie der Odem von demselben Menschen ausgehet, dessen Odem er ist. Dieß ist aber abermals ein Geheimniß unsres Christenthums, das wir glauben und bei dem wir unsre Vernunft unter den Gehorsam des Glaubens gefangen nehmen müssen.





« 4. Kapitel Nikolaus Hunnius
Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche
6. Kapitel »
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).