Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche | |
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der Odem des Herrn Christi genannt wird, Gal. 4, 6. „Gott hat uns gesandt den Geist seines Sohnes;“ b. daß er der Odem seiner Lippen und seines Mundes heißt, Jes. 11, 4. „Er wird mit dem Stab seines Mundes die Erde schlagen, und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen tödten.“ 2 Thess. 2, 8. „Der Herr wird den Widerchrist umbringen mit dem Geist seines Mundes;“ c. daß er von dem Sohne den Jüngern durch das Anblasen mitgetheilt wird, Joh. 20, 22. „Jesus bließ die Jünger an und sprach zu ihnen u. s. w.“ Daraus folgt nun gewiß, daß er den h. Geist gibt durch das Anblasen; und daß, wessen Odem, wessen Mundes und Lippen Der h. Geist ist, von dem auch der h. Geist ausgehet, gleichwie der Odem von demselben Menschen ausgehet, dessen Odem er ist. Dieß ist aber abermals ein Geheimniß unsres Christenthums, das wir glauben und bei dem wir unsre Vernunft unter den Gehorsam des Glaubens gefangen nehmen müssen.
141. Bisher haben wir vernommen, was für einen Gott wir verstehen sollen, wenn nun ferner bei Erwägung der christlichen Lehrpunkte desselben gedacht werden wird. Nun kommen wir zu seinen Werken, insonderheit zu denen, die er an den Menschen gethan
Nikolaus Hunnius: Gründliche und allgemein faßliche Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche. , Altdorf bei Nürnberg 1844, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heinrich_Brandt_-_Darlegung_der_Glaubenslehre_der_evangelisch-lutherischen_Kirche.pdf/65&oldid=- (Version vom 11.9.2016)