Goethe’s und Schiller’s Pegasus

Textdaten
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Autor: K.
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Titel: Goethe’s und Schiller’s Pegasus
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 7, S. 112
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1866
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Blätter und Blüthen
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Bearbeitungsstand
fertig
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[112] Goethe’s und Schiller’s Pegasus. Der Pegasus, den Goethe reitet, gleicht einem frischen, gesunden und wohlgeschulten Reitpferde von englischer Race. Er ist einfach aufgesattelt, aber das ganze Sattelzeug von gutem Leder und recht bequem. Der Reiter sitzt gemächlich darin und trottirt in munterem Geschwindschritt oder höchstens in leichtem Trabe, nie im Galopp in die Natur hinaus. Er zügelt sein Thier ganz leise und unbemerkt. Die Reitpeitsche gebraucht er nicht, noch viel weniger Sporen. Reiter und Pferd verstehen sich ohne viel Worte und Commando und scheinen ganz eins zu sein.

Schiller’s Pegasus dagegen ist ein edles Thier, das etwas andalusisches Blut in seinem Stammbaume hat. Mähne und Schweif sind lang, wallend und schon gelockt. Er macht zuweilen Sprünge und courbettirt gern ein wenig. Das Galoppiren ist sein Lieblingsgang. Das Sattelzeug ist geschmückt, hie und da mit Silber eingelegt. Der Reiter sitzt etwas unruhiger im Sattel, wenn auch keineswegs so wie ein Sonntagsreiter. Er ist mit Peitsche und Sporen bewaffnet, die er nicht ganz selten gebraucht. Er kommt, wie sein Camerad, am Ziele an, aber nicht wie dieser auf gerader und ebener Bahn, sondern etwas auf Umwegen über Hecken und Gräben und mit gelegentlichen Besuchen von Nebenzielen.
K.