Textdaten
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Titel: „Gegen Rom!“
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aus: Die Gartenlaube, Heft 18, S. 298
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Gegen Rom!: Zeitstimmen deutscher Dichter, MDZ München
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Bearbeitungsstand
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[298] „Gegen Rom!“ Die Dichtung soll ein Spiegelbild ihrer Zeit sein. Dieser Forderung ist die deutsche Lyrik namentlich in den letzten Decennien in erhöhtem Grade gerecht geworden. Als vor nunmehr vier Jahren Frankreich Alldeutschland bedrohete, da trat unsere patriotische Dichtung, zuerst anspornend und dann verherrlichend, in die Reihen der Vaterlandsvertheidiger ein und half den großen Kampf glorreich entscheiden.

Heut heißt das Feldgeschrei: „Gegen Rom!“ Der alte Krieg zwischen Kaiser und Papst, der ehedem Jahrhunderte hindurch Deutschland im Harnisch erhielt, ist auf’s Neue entbrannt, und wie damals die Dichter unserer ersten classischen Literatur-Periode, unter ihnen vor Allem ein Walther von der Vogelweide, die Stimme erhoben für Kaiser und Reich, so stellt angesichts der allgemeinen Schilderhebung auch heute die deutsche Lyrik ein streitbares Contingent in die Schlachtlinie und liefert dadurch, wie schon oft, den Beweis, daß ihr die heiligsten Interessen der Nation nicht fremd sind.

„Gegen Rom!“ ist der Titel einer von Ernst Scherenberg in der Bädeker’schen Buchhandlung in Elberfeld herausgegebenen Sammlung von Gedichten reichstreuer deutscher Poeten. Das Buch verdankt die erste Anregung zu seinem Entstehen zunächst dem in Nr. 4 unseres Blattes abgedruckten und mit so allgemeinem Beifalle angenommenen Liede „Wem gilt unser Krieg?“ von Ernst Scherenberg, welches an der Spitze dieses kriegerischen Aufgebots geharnischter Lyrik einhermarschirt. Ihm folgen auf hundertelf Seiten Gedichte von 65 meist namhaften Poeten, scharfe Abkanzelungen des Jesuiten- und Pfaffenthums und bissige Epigramme auf den Papst und seine Schildträger, flotte Fehde-Lieder und schneidige Satiren auf die Unfehlbarkeit und das ganze römische Regiment, kecke Humoresken aus der Geschichte der Zeit und weihevolle Apotheosen der Freiheit in Staat und Leben. Neben anderen trefflichen und einigen matteren Producten enthält das Buch hervorragende Beiträge von Emanuel Geibel, Robert Hamerling, Rudolf Gottschall, Friedrich Bodenstedt, P. J. Willatzen, Friedrich Hofmann, Hermann Lingg, Emil Rittershaus, Hoffmann von Fallersleben, Albert Traeger, Ernst Ziel, Julius Große und dem Herausgeber selbst. Durch das Ganze weht ein so frischer Geist der Propaganda für die Ideen der Freiheit und des Lichts, daß alle Freunde von Kaiser und Reich die Verbreitung dieses echt patriotischen Buches als eine nationale Sache betrachten sollten.