Textdaten
<<< >>>
Autor: Conrad Ferdinand Meyer
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Frag mir nicht nach
Untertitel:
aus: Gedichte, Seite 98
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von H. Haessel
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[98]

Frag mir nicht nach.

Wo weiß die Landquart durch die Tannen schäumt,
Irrt’ unbekümmert ich um Weg und Zeit,
Da stand ein grauer Thurm – wie hingeträumt
In ungebrochne Waldeseinsamkeit.

5
Ich sah mich um und frug: „Wie heißt das Schloß?“

Ein bucklig Mütterlein, das Kräuter brach;
Da grollte sie, die jedes Wort verdroß:
 „Fragmirnichtnach.“

Ich schritt hinan; im Hof ein Brünnlein scholl,

10
Durch den verwachsnen Thorweg drang ich ein,

Ein dünnes kühles Rieseln überquoll
Auf einer Gruft den schwarz bemoosten Stein.
Ich beugte mich nach des Verschollnen Spur,
Entziffernd, was des Steines Inschrift sprach,

15
Nicht Zahl, nicht Namen – ein Begehren nur:

 Frag mir nicht nach!