Frühlingsgruß
An des Winters Nebelgrenze
Seid gegrüßt vom jungen Lenze
In der alten lieben Welt!
Freut Euch, daß im festen Kreise
Wieder er den Einzug hält!
Wie der Geister Drang auch ringe,
Bleibt doch fest im Kranz der Dinge
Uns das Ewige gestellt.
Wieder sind’s die treuen Boten.
Die der Lenz zu uns gesandt:
Hoch ob Firn- und Wogenhügeln
Eilen auf der Sehnsucht Flügeln
Und zum Trotz dem kalten Hauche
Bricht die Blüth’ an Baum und Strauche
Grüßend ihrer Knospen Rand.
Also wird es ewig bleiben,
Auch nach fernen Zielen ringt,
Wie sie auch den Blitzesfunken,
Da nun Furcht und Wahn gesunken,
Kühn in ihre Dienste zwingt,
Er im Nu durch Dräht’ und Glocken
Botschaft fernen Völkern bringt.
Endlos reißt im Wandelleben
Fort den Menschengeist das Streben,
Endlos – bis zur Nebelgrenze! –
Ohne Wandel nah’n die Lenze,
In dem Schooße Luft und Schmerz.
Könntest, Schwalben gleich und Blüthen,
Lenz, doch auch – das Menschenherz!