Fernes Licht
Winkt ein stilles Licht aus weiter Ferne
Nächtlich her in meiner Stube Schatten,
Wenn des Tages flackernde Bewegung
Sich gestillt zu schweigendem Ermatten.
Unser Leben, Tag um Tag genommen,
Ist ein töricht Fliehen vor der Ruhe
Und ein reuevolles Wiederkommen.
Jeden Abend aus der Qual des Strebens
Vor mir, hinter mir ein dunkles Schweigen,
Ich – wie von der Erde längst geschieden.
Hier nur fühl’ ich Brust und Arme wieder
Froh verlangend sich ins Weite dehnen,
Kommt der Jugend heißes, reines Sehnen.
Niemand weiß es, wie ich hier gesunde,
Wenn durch schwarze, undurchdrung’ne Weiten
Sicher auf den feinen, weißen Strahlen
Was ich dann, am Kreuz des Lebens hangend,
Schlimmes leide und noch Schlimm’res lerne –
Nächtlich her in meiner Seele Schatten
Winkt ein stilles Licht aus dunkler Ferne. –