Textdaten
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Titel: Für Beamte
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aus: Die Gartenlaube, Heft 7, S. 112
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[112] Für Beamte. Der im vorigen Jahre in Berlin verstorbene Geh. Ober-Regierungsrath Schröner hatte den merkwürdigen Einfall, den in Kleinasien im Exil lebenden Abd-el-Kader um ein Paar Zeilen für sein Gedenk- oder Stammbuch zu bitten. Der arabische Fürst fand in dieser Bitte nichts Auffälliges und ließ ihm baldigst eine Antwort zukommen, die mitten in ihrem orientalischen Wortwust folgende, namentlich für Beamte bemerkenswerthe Stelle enthält:

„Der Seelenadel liegt in vier Dingen, in der Vollkommenheit des Verstandes, in der Aneignung göttlicher und menschlicher Wissenschaft, in der Beobachtung der guten Sitte und in der Milde gegen die Menschen. Ich höre, daß Ihr ein Staatsamt verwaltet. Eines Staatsbeamten schönste Eigenschaft ist Mitgefühl und Milde. Die Weisen haben gesagt, man erreiche durch Milde, was man nicht durch Strenge erreicht.

Das Wasser, wie weich es auch ist, durchschneidet den Stein, wie hart er auch ist. Darum soll der Beamte nicht mit Strenge, sondern mit Milde verfahren; auch steht diese der Gerechtigkeit näher.

Mit dieser schönen Mahnung empfiehlt sich dem preußischen Regierungsrath – Abd-el-Kader, Sohn des Muzi Eddin“.