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Titel: Erinnerung an Olmütz
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aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 176
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1862
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[176] Erinnerung an Ollmütz. Nach der ersten Zusammenkunft, welche Kaiser Franz Joseph mit dem Kaiser Nikolaus nach der Bewältigung der ungarischen Revolution in jener Stadt hatte, machte der österreichische Kaiser dem russischen die Schmeichelei, daß er, beim Hinausgehen aus dem Berathungssaal auf eine Statue Sobiesky’s deutend, sagte: „Da steht der erste Retter Oesterreichs, und Ew. Majestät sind der zweite.“ Nikolaus strich das Compliment als gebührende Huldigung ein und wurde so fest von der Unterwürfigkeit Oesterreichs überzeugt, daß er vor dem Beginn des Krieges gegen die Türkei im Jahre 1853 dem englischen Gesandten versicherte, Oesterreich wolle dasselbe, was Rußland beabsichtige. Graf Buol-Schauenstein suchte in dieser Zeit jedoch das Vermächtnis Schwarzenberg’s dahin zu erfüllen, „daß die Welt noch einmal über Oesterreichs Undank erstaunen solle“. Das Wiener Cabinet gab die heilige Allianz für das Bündnis mit den Westmächten preis. Als zu dieser Zeit Nikolaus den vergeblichen Versuch gemacht hatte, den Kaiser Franz Joseph zu bekehren, sagte er zu ihm in demselben Saale des Rathhauses von Ollmütz, wo er die obige Schmeichelei entgegen genommen hatte, beim Weggehen vor der Statue Sobiesky’s: „Da steht der erste Narr Europa’s, und ich bin der zweite.“