Textdaten
<<< >>>
Autor: Hugo Natalis
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Elektrizitäts-Konzerne
Untertitel:
aus: Handbuch der Politik Zweiter Band: Die Aufgaben der Politik, Zwölftes Hauptstück: Urproduktion und Gewerbebetriebe, 60. Abschnitt, S. 408−412
Herausgeber: Paul Laban, Adolf Wach, Adolf Wagner, Georg Jellinek, Karl Lamprecht, Franz von Liszt, Georg von Schanz, Fritz Berolzheimer
Auflage:
Entstehungsdatum: {{{ENTSTEHUNGSJAHR}}}
Erscheinungsdatum: 1914
Verlag: Dr. Walther Rothschild
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin und Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[408]
b) Elektrizitäts-Konzerne.
Von
Hugo Natalis,
Direktor der Siemens-Schuckert-Werke in Berlin.


Die grossen und vielseitigen Aufgaben, die die Elektrotechnik im letzten Vierteljahrhundert gelöst hat, führten in rascher Folge zur Aufschliessung immer neuer, für die Anwendung der elektrischen Energiequelle geeigneter Gebiete. Damit wuchsen naturgemäss auch die Anforderungen des Konsums an die Produktion. Die Ausdehnung der Betriebsstätten und des Wirkungskreises waren die Folge. Beides erforderte die Aufbringung grosser Mittel und die Schulung sachverständiger Kräfte. Alle diese Momente sprachen für einen grösseren Zusammenschluss gleicher oder sich ergänzender Kräfte und haben in allen Industriestaaten mit mehr oder weniger Erfolg, [409] früher oder später zur Bildung grösserer Elektrizitäts-Konzerne geführt. Diese Entwicklung ausführlich zu schildern, geht weit über den gezogenen Rahmen hinaus, und beschränke ich mich daher darauf, im Nachstehenden einen Überblick über den Umfang und die Organisation der grossen deutschen Elektrizitäts-Konzerne zu geben.

A) Der Siemens-Konzern.

An der Spitze steht die Siemens & Halske A.-G., hervorgegangen aus der ältesten elektrotechnischen Firma, der offenen Handelsgesellschaft Siemens & Halske, mit einem Aktienkapital von 63 Millionen Mark und mit Obligationen im Betrage von zurzeit rund 45 Millionen Mark. Sitz der Firma ist Berlin.

Die Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. wurde 1903 von der Siemens & Halske A.-G. und der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co. in Nürnberg mit einem Stammkapital von 90 Millionen Mark gegründet. Von dieser Summe hat die Siemens & Halske A.-G. 45 050 000 Mark, die Firma Schuckert 44 950 000 Mark eingebracht. Ausser mit dem Stammkapital arbeiten die Siemens-Schuckertwerke zurzeit mit einer Obligationsschuld von rund 78 Millionen und ferner mit einem seitens der beiden Gesellschafter gewährten unkündbaren Darlehen von 50 Millionen Mark. Siemens & Halske A.-G. und Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. haben getrennte Direktionen. Die Siemens-Schuckertwerke haben die gesamte Starkstrom-Fabrikation, mit Ausnahme der Glühlampen, sowohl von Siemens & Halske, wie von Schuckert übernommen. Der Siemens & Halske A.-G. verblieb die Glühlampenfabrikation, das Eisenbahnsicherungswesen und das gesamte Schwachstromgebiet.

Die Starkstromgeschäfte sind zwischen den vorgenannten Firmen in der Art geteilt, dass die Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. wesentlich als rein fabrizierende, verkaufende und installierende Firma auftritt, während vorhandene und neu zu begründende Betriebsunternehmungen teils von den Stammfirmen, teils von den befreundeten Trustgesellschaften behandelt werden. Die Fabrikation der Siemens & Halske A.-G. liegt in Gross-Berlin und Wien, diejenige der Siemens-Schuckertwerke in Gross-Berlin, Spandau und Nürnberg. Sie erstreckt sich für Siemens & Halske auf Telegraphie im weitesten Sinne einschliesslich Feuermelder etc., Telephonie, Messinstrumente, auf medizinisch-elektrische Bedürfnisse, wie Röntgen-Apparate, auf Glühlampen, auf Blockwerks- und Signalanlagen etc.; für die Siemens-Schuckertwerke auf elektrische Maschinen und Zubehör jeder Art, Scheinwerfer und sonstiges Material für Armee und Marine, Installationsgegenstände Kabel, Gummi und Automobile.

Beide bearbeiten ihre Absatzgebiete durch 169 deutsche und ausländische, über die ganze Erde verteilte Geschäftsstellen. Diese sind teils technische, d. h. detachierte Bureaus, welche unmittelbar unter der Zentralverwaltung stehen, teils sind sie in der Form von selbständigen Firmen errichtet, unterliegen aber der Kontrolle durch die Zentralverwaltung. Die in der Form von selbstständigen Gesellschaften arbeitenden Geschäftsstellen sind die folgenden:

In Deutschland:
Hanseatische Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Hamburg;
Rheinische Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Mannheim.
Für das Ausland:
Compagnie Belge d’Electricité Siemens-Schuckert Société Anonyme, Brüssel;
Companhia Brazileira de Electricidade Siemens-Schuckertwerke (Sociedade limitada), Rio de Janeiro;
Companhia Portugueza de Electricidade Siemens-Schuckertwerke Limitada Lissabon;
Dansk Aktieselskab Siemens-Schuckert, Kopenhagen;
Elektriska Aktiebolaget Siemens-Schuckert, Stockholm;
Norsk Aktieselskab Siemens-Schuckert, Kristiania;
Siemens China Electrical Engineering Company, Shanghai;
Siemens-Schuckert Denki Kabushiki Kaisha, Tokyo;

[410]

Siemens-Schuckertwerke Mexico, Sociedad Anónima de Electricidad, Mexico;
Siemens-Schuckert Ltd., Buenos-Aires;
Siemens-Schuckert Ltd., Santiago;
Società Italiana di Elettricità Siemens-Schuckert, Mailand;
Societatea Romana de Electricitate Siemens-Schuckert Societate Anonima, Bukarest;
Société Anonyme Belge Siemens & Halske, Brüssel.

Die geographischen Gebiete, welche die Stammfirmen nicht selbst bearbeiten, umfassen die Länder: England, Frankreich, Österreich, Ungarn, Russland, Spanien. Die für diese Länder gegründeten Gesellschaften, und zwar

Siemens Brothers Dynamo Works Ltd., London,
Siemens Brothers & Co. Ltd., London,
Compagnie Générale d’Elektricité de Creil, Paris,
Maison Roussell & Tournaire, Société Anonyme, Paris.
Österreichische Siemens-Schuckert-Werke, Wien;
Ungarische Siemens-Schuckert-Werke Elektrizitäts-Aktiengesellschaft in Budapest;
Russische Gesellschaft Siemens-Schuckert, St. Petersburg;
Russische Elektrotechnische Werke Siemens & Halske A.-G., St. Petersburg;
Siemens Schuckert-Industria Eléctrica, Sociedad Anónima, Madrid;
Siemens & Halske Compania Anónima Espanola de Electricidad, Madrid;

stehen in enger Verbindung mit den betreffenden Stammfirmen, bearbeiten die ihnen überlassenen Gebiete selbständig und stützen sich dabei auf eigene Fabrikationsstätten. Die Organisation dieser Firmen ist kurz folgende:

Siemens Brothers Dynamo Works Ltd., Sitz in London, mit Fabrik in Stafford. Sie bearbeitet Gross-Britannien und Irland nebst den englischen Kolonien, soweit das Starkstromgebiet in Betracht kommt, und unterhält im vereinigten Königreich und in den Kolonien 25 eigene Geschäftsstellen und Vertreter, welche gleichzeitig arbeiten für

Siemens Brothers & Co., Ltd., Sitz London, mit Fabriken in Woolwich und Dalston. Siemens Brothers & Co. bearbeiten Gross-Britannien und Irland für alle Gebiete, welche der Firma Siemens & Halske A.-G. vorbehalten sind.

Die Compagnie Generale d’Electricité de Creil, Sitz in Paris, verfügt über Fabrikationsstätten in Creil bei Paris und bearbeitet Frankreich und seine Kolonien mit Hilfe von 12 eigenen Geschäftsstellen für das Starkstromgebiet.

Maison Rousselle & Tournaire, Société Anonyme, Sitz Paris, bearbeitet für die Siemens & Halske A.-G. das Schwachstromgebiet in Frankreich und seinen Kolonien.

Die Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke, Sitz Wien, mit Fabriken in Wien XXI und Leopoldau, bearbeiteten Österreich, die Balkanländer mit Ausschluss von Rumänien, die europäische und asiatische Türkei sowie Ägypten. Sie verfügen in diesen Ländern über 35 Geschäftsstellen und Vertreter.

Die Ungarischen Siemens-Schuckert-Werke Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, Sitz Budapest, mit Fabriken in Pressburg und Budapest, bearbeitet das Starkstromgeschäft in Ungarn und vertritt gleichzeitig die Interessen der Siemens & Halske A.-G.

Die Siemens & Halske A.-G., Wienerwerk, in Wien fabriziert Schwachstrom-Material und vertritt die Interessen der Siemens & Halske A.-G. Berlin in Österreich, Ungarn und auf dem Balkan.

Die Russische Gesellschaft Siemens-Schuckert, Sitz St. Petersburg, mit Fabriken in St. Petersburg, bearbeitet das Starkstromgeschäft in Russland und zwar durch 17 über das Land verteilte Geschäftsstellen.

Die Russische Elektrotechnische Werke Siemens & Halske A.-G. Sitz St. Petersburg, mit Fabrik in St. Petersburg, bearbeitet im russischen Reiche dieselben Geschäftsgebiete, welche der [411] Siemens & Halske A.-G. vorbehalten blieben. Sie besitzt ⅓ des Aktienkapitals der Vereinigten Kabelwerke A.-G. in St. Petersburg, welche für den Siemens- und den AEG-Konzern sowie für Felten & Guilleaume in Russland Kabel und Leitungen fabrizieren und vertreiben.

Die Siemens-Schuckert-Industria Eléctrica, Sociedad Anónima, Sitz Madrid, fabriziert Starkstrommaterial in ihren Werkstätten in Cornellá bei Barcelona und bearbeitet das Starkstromgeschäft in Spanien. Sie unterhält 6 technische Bureaus.

Die Siemens & Halske Compania Anónima Espanola de Electricidad, Sitz Madrid, bearbeitet das spanische Gebiet für die der Siemens & Halske A.-G. vorbehaltenen Geschäftszweige.

Zu den befreundeten Trustgesellschaften gehören:

Aktiengesellschaft für Elektrizitäts-Anlagen, Berlin;
Continentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, Nürnberg;
E. A. vormals Schuckert & Co., Nürnberg;
Elektra, Aktiengesellschaft, Dresden;
Elektrische Licht- und Kraftanlagen-Aktiengesellschaft in Berlin;
Österreichische „Siemens“ Elektrische Betriebe G. m. b. H., Wien;
Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elektrische Industrie Aktiengesellschaft, Mannheim;
„Siemens“ Elektrische Betriebe A.-G., Berlin;
Société Industrielle d’Energie Electrique, Paris;
Schweizerische Gesellschaft für elektrische Industrie in Basel.

Die Tätigkeit dieser Trust-Gesellschaften erstreckt sich teils auf den Betrieb eigener, teils auf die Kontrolle besonderer Betriebsgesellschaften, teils auf die Mitarbeit bei Finanzierungen.

Die in Berlin von dem Siemens-Konzern und der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft gemeinschaftlich mit einem Kapital von 90 Millionen Mark errichtete Treuhand-Gesellschaft ist bestimmt für die Finanzierung von elektrischen Anlagen für staatliche und kommunale Zwecke.

Zum Schluss sei bemerkt, dass der Konzern noch in näherer Beziehung steht zu der Kohlenstiftefabrik von Gebrüder Siemens & Co. in Lichtenberg b. Berlin, zu der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie in Berlin, zur Gesellschaft für Elektrostahl-Anlagen G. m. b. H. in Berlin, zur Ozongesellschaft m. b. H. in Berlin, zur Akkumulatorenfabrik A.-G. und zur Gesellschaft für elektrische Zugbeleuchtung in Berlin.

B) Der Konzern der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft.

An der Spitze steht die aus der früheren Deutschen Edison-Gesellschaft hervorgegangene Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft in Berlin mit einem Aktienkapital von 155 Millionen Mark und rund 110 Millionen Mark Obligationen. Durch Fusion sind in ihr aufgegangen die frühere Union Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft in Berlin und die Frankfurter Abteilung der ehemaligen Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke Akt.-Ges.; aus der ersteren Transaktion rühren unter anderem die Beziehungen zu den Thomson Houston-Gesellschaften, aus der Übernahme des Frankfurter Lahmeyerwerkes die Beziehungen zu der nunmehrigen Felten & Guilleaume Carlswerk Aktien-Gesellschaft und der Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft vorm. W. Lahmeyer & Co. her.

Die Fabrikationsstätten der Hauptgesellschaft liegen in Berlin mit Ausnahme des Kabelwerks Oberspree, der Fabriken Hennigsdorf und derjenigen in Frankfurt a. M.; ausserdem wird in Wien-Stadlau, Riga und Mailand fabriziert. Die Fabrikation erstreckt sich auf Starkstromartikel jeder Art, Generatoren und Motoren, Apparate, Kohlefaden- und Metalldrahtlampen, Nernst-, Bogen- und Quarzlampen, Ventilatoren, Kabel, Leitungs- und Isoliermaterial, Schweissmaschinen, Gesteinsbohrmaschinen, Härteöfen, ferner Dampfturbinen und Turbodynamos sowie Automobile. Mit dieser Fabrikation verbindet die AEG die Ausführung elektrischer Anlagen jeder Art, von Elektrizitätswerken, Kraftübertragungen und dem Bau von elektrischen Strassen-, Klein- und Vollbahnen. Deutschland wird durch 50 Installations- bezw. Ingenieur-Bureaus bearbeitet; für das ausländische Geschäft bestehen Vertretungen an mehr als 150 Plätzen.

[412] Im Interesse des Bezuges der Materialien, des Absatzes der Fabrikate und zur Beschaffung der finanziellen Mittel hat die AEG. folgende Gesellschaften errichtet bezw. steht sie zu ihnen in näheren Beziehungen: Berliner Elektricitäts-Werke, Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft, die 27 Zentralen in Deutschland und im Auslande besitzt bezw. gepachtet hat, die Allgemeine Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft, die 12 Strassenbahnen betreibt, die Bank für elektrische Unternehmungen in Zürich, die im Zusammenhang mit der Société Franco-Suisse pour l’industrie électrique in Genf steht und eine grosse Anzahl zu der AEG. in Beziehung stehende Unternehmungen umfasst, die Treuhandbank für die elektrische Industrie, die Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, die AEG-Union in Wien, die Akt.-Ges. für elektrischen Bedarf in Wien, die Union Ungarische Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, die Russische AEG, die AEG-Thomson Houston Società Italiana di Elettricità für Italien, die Società Eletrotecnica Commerciale Italiana in Mailand, die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Basel für die Schweiz, die Société Française d’Electricité AEG für Frankreich, die AEG-Union Electrique für Belgien, die AEG Electric Company und Electrical Company für England, die AEG-Thomson Houston Ibérica für Spanien, die AEG Societate Generala Româna de electricitate für Rumänien, die AEG Bulgarische Elektrizitäts-Gesellschaft, die AEG Dansk Elektricitets-Aktieselskab für Dänemark, die Elektriska Aktiebolaget AEG für Schweden, die Elektricitets-Aktieselskabet AEG für Norwegen, AEG Electrical Co. of South-Africa, die AEG Cia Sudamericana de Electricidad in Buenos-Aires und Santiago de Chile, die AEG Companhia Sul-Americana de Electricidade in Rio de Janeiro, die AEG Cia Mexicana de Electricidad, die Neue Automobil-Gesellschaft, die Automobil-Betriebs-Aktien-Gesellschaft, die Elektrochemischen Werke in Bitterfeld, Capito & Klein, die auf die Rütgerswerke übergegangenen Planiawerke, Beleuchtungskörper, Elektromotor, Isolierrohr, Metallwerke Oberspree, Union Schreibmaschinen-Gesellschaft, die Quarzlampen-Gesellschaft, Elektrostahl in Remscheid, Gesellschaft für elektrische Zugbeleuchtung, die Luft-Fahrzeug-Gesellschaft, Flugmaschine Wright etc.

In Verbindung mit Siemens & Halske ist die AEG beteiligt an der Akkumulatoren-Fabrik in Berlin, der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie, der Hamburger Hochbahn, der Elektro-Treuhand Aktien-Gesellschaft, der Deutsch-Überseeischen Elektricitäts-Gesellschaft, der Ozongesellschaft in Berlin und Petersburg und den Vereinigten Kabelwerken in Petersburg.

Vorübergehend war die AEG auch mit Gebr. Körting Elektrizitäts-G. m. b. H. sowie mit Brown, Boveri & Cie. liiert.

Ein Vertrag mit der General Electric Company sichert der AEG die unentgeltliche Verwendung der Patente, Konstruktionen und Erfahrungen der amerikanischen Gesellschaft.

C) Akkumulatoren-Fabrik A.-G.

Diese, aus der Firma Müller & Einbeck hervorgegangene Aktien-Gesellschaft wurde unter Mitwirkung der Siemens & Halske A.-G. und Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft begründet. Sie besitzt ein Kapital von 12 Millionen Mark. Ihre Hauptfabrik befindet sich in Hagen i. W. Der Sitz der Gesellschaft ist in Berlin. Im Laufe der Zeit hat sie sich zu einem Konzern von erheblicher Grösse entwickelt durch Aufnahme einer Reihe kleinerer Akkumulatoren-Fabriken.

In Wien wurde eine Generalrepräsentanz, in der Schweiz gemeinsam mit der Maschinenfabrik Oerlikon die Akkumulatoren-Fabrik Oerlikon gegründet; ausserdem wurden in verschiedenen anderen Ländern Tochtergesellschaften errichtet: in England die Tudor Akkumulator Co., Ltd., in Spanien die Sociedad Espanola del Acumulador Tudor, in Russland die Russische Tudor Akkumulatoren-Fabrik Aktiengesellschaft, in Italien die Società Generale Italiana Accumulatori Elettrici, in Ungarn die Tudor Akkumulatoren-Fabrik Aktiengesellschaft, in Böhmen die Akkumulatoren-Fabrik „Tudor“, G. m. b. H., in Galizien die Galizische Akkumulatoren-Fabrik Tudor, in Rumänien die Societate Anonima Romana pentru fabricarea accumulatorilor electrici. Ferner wurde noch eine Reihe von anderen Gesellschaften zur weiteren Ausbildung einzelner Geschäftszweige ins Leben gerufen: Die Elektromontana G. m. b. H., Varta Akkumulatoren-Gesellschaft m. b. H., die Ziegeltransport-Aktiengesellschaft. Sodann wurde gemeinsam mit den SSW und AEG die Gesellschaft für elektrische Zugbeleuchtung m. b. H. und gemeinsam mit Beer Sondheimer & Co. die Erzbearbeitungsgesellschaft und die Société pour le Traitement des Minerais-Overpelt gegründet.