Ein neues Werk für Monogrammstickerei

Textdaten
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Autor: Br.
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Titel: Ein neues Werk für Monogrammstickerei
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 41, S. 707
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[707] Ein neues Werk für Monogrammstickerei. Das eigenthümliche Bestreben unserer Zeit, überall den Stoff zu sammeln und systematisch anzuordnen, hat für das Kunstgewerbe bereits glänzende Früchte getragen und schafft Nutzen in immer weiteren Kreisen, indem auch für die Nebentechnik der feinen Nadelarbeiten mustergültige Vorlagen erschlossen werden. Eine solche schöne, reichhaltige und sehr praktisch geordnete Mustersammlung liegt uns heute vor in dem großen Werke: „Das Stickereimonogramm für Ausführung in Seide-, Gold- und Weißstickerei, entworfen von Frau Elise Bender, Hofkunststickerin in Wiesbaden.“

Sehr richtig führt die Verfasserin den bisherigen Mangel an gut „stickbaren“ Monogrammen an, der trotz der verschiedenen von Künstlerhand gezeichneten Monogrammwerke bestand, eben weil sich durchaus nicht alles gut sticken läßt, was schön gezeichnet aussieht. Der Hauptbedarf, die einfach verschlungenen Buchstaben, aber deckte sich bisher aus den Modezeitungen, wo man aber gewöhnlich gerade die beiden Buchstaben nicht fand, welche man gerade suchte.

Allen diesen Uebelständen hilft das neue Werk ab, welches auf 320 Tafeln in 6000 Monogrammen jede mögliche Zusammensetzung zweier Buchstaben in korrekter und reich verzierter Zeichnung bietet; 6 weitere Blätter enthalten einfache und verzierte Alphabete mit Kronen und Zahlen. Jedes Monogramm füllt in etwa 22 verschiedenen Exemplaren eine ganze Tafel. In der Mitte steht immer ein großes Prunkmonogramm für reichverzierte Kissen u. dergl., auf jeder Seite desselben drei weitere in gleicher Zeichnung, aber in abgestuften Größen, entweder für Tafeltuch, Tischtuch und Servietten oder für Ueberschlagbetttuch, Plumeau und Kissen verwendbar. Derber und einfacher gezeichnet sind die für Hausweißzeug, fein und elegant die Zierschriften für Taschentücher. Das Werk legt auf jedem Blatt Zeugniß ab sowohl für das Stilgefühl der Verfasserin als für den Reichthum ihrer Phantasie.

Industrieschulen und Stickereigeschäften wird es eine hochwillkommene Fundgrube werden, aber auch dem Familienbedürfniß ist durch die Einrichtung Rechnung getragen, daß jedes Blatt mit dem bestimmten Monogramm für 80 Pfennig einzeln gekauft werden kann. Alle denkbaren Bedürfnisse der Ausstattungswäsche finden sich darauf vereinigt; aber auch wo keine „Braut im Hause“, wird der Besitz eines so reichhaltigen Familienmonogramms für fleißige Stickerinnen Gewinn und Freude sein.

Das Werk erscheint lieferungsweise: Probeblätter sind von der Verlagshandlung Hoffmann u. Ohnstein, Leipzig, zu beziehen. Wir können es der allgemeinen Beachtung aufs beste empfehlen.
Br.