Ein neues Verfahren zum Konservieren der Eier

Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ein neues Verfahren zum Konservieren der Eier
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 180
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Zörkendörfer: Über die im Hühnerei vorkommenden Bakterienarten nebst Vorschlägen zu rationellen Verfahren der Eierkonservierung, Archiv für Hygiene 1893(16), S. 369, vgl. Prall, F.: Über Eier-Konservierung, Zeitschr. f. Untersuchung d. Nahr.-u. GenuBmittel. 14, 445–481 (1907).
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[180] Ein neues Verfahren zum Konservieren der Eier. Ueber Grundsätze für richtige Aufbewahrung der Eier haben wir im Jahrgang 1894 unseren Lesern berichtet. Wir teilten damals mit, daß es Dr. Zörkendörfer gelungen sei, wichtige Aufschlüsse über den Vorgang beim Verderben der Eier zu ermitteln. Die Spaltpilze, welche dasselbe verursachen, brauchen alle zu ihrer Entwickelung sauerstoffhaltige Luft; hält man diese fern, so kann im Ei selbst keine Zersetzung stattfinden, da die betreffenden Bakterien sich nicht entwickeln können. Schon damals hat Dr. Zörkendörfer darauf hingewiesen, daß zum Konservieren von Eiern Ueberziehen derselben mit Lack oder Firnis genüge; allein es mußte gleichzeitig festgestellt werden, daß der Geschmack der Eier bei einem derartigen Ueberzuge leide. Auch konnte es keinem Zweifel unterliegen, daß erst ein völliges Abtöten der Bazillen Sicherheit für die Haltbarkeit der Eier böte. – Auf diesen Erfahrungen baut sich ein neues zum Patent angemeldetes Verfahren auf, das von Otto Leupold in Stuttgart erfunden ist. Leupold wendet eine Konservierungsflüssigkeit an, der ein fäulniswidriges, antiseptisches Mittel zugesetzt ist, mittels dessen die in der Schale vorhandenen Bakterien abgetötet werden sollen, wodurch, wie gesagt, die Sicherung der Eier vor Verderbnis bedeutend erhöht würde. – Wie aus unserer Abbildung (vergl. Fig. 1) ersichtlich ist, besteht der dabei zur Verwendung gelangende Apparat aus einem Blechgefäß, in das ein Drahtgestell hineinpaßt. Die Eier werden in die Ringe des Gestells hineingestellt und dasselbe in das Blechgefäß gesetzt. Alsdann übergießt man die Eier mit der Konservierungsflüssigkeit, die in einer Blechflasche beigegeben wird. Unmittelbar darauf hebt man das Drahtgestell langsam aus der Flüssigkeit empor und hakt es über dem Topfe ein, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Die Flüssigkeit tropft ab und die Eier werden rasch trocken. Nach zwei Minuten taucht man die Eier zum zweitenmal, hebt sie sofort wieder empor und hängt das Gestell wieder am Bügelhaken ein. In fünf bis sechs Minuten sind die Eier so trocken, daß man sie weglegen und in Kleie für den Winter aufbewahren kann. Auf diese Art konservierte Eier können nach Monaten roh oder gekocht verwendet werden; sie zeigen dabei ein ähnliches Verhalten wie frische. In einem Gutachten des Chemischen Laboratoriums für gewerbliche Untersuchungen an der königlichen Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart heißt es u. a.: „Ein an das Konservierungsmittel erinnernder Geruch oder Geschmack konnte beim Genuß derselben nicht wahrgenommen werden; ebensowenig ließ sich durch die chemische Untersuchung der Eier ein Durchdringen des Konservierungsmittels in das Innere derselben konstatieren.“ Sollte sich die neue Methode der Eierkonservierung im praktischen Leben in der That bewähren, dann wäre der volkswirtschaftliche Gewinn zweifellos sehr groß, abgesehen von der Annehmlichkeit, auch im Winter frische und wohlschmeckende Eier zur Verfügung zu haben.

Fig. 1.   Fig. 2.
Der Eierkonservierungsapparat „Ovator“.