Ein nützliches Hausgeräth für den Sommer

Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ein nützliches Hausgeräth für den Sommer
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 21, S. 356
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[356] Ein nützliches Hausgeräth für den Sommer Im Winter hüten wir treu das Haus und speisen daheim, wo das Mittagsessen unmittelbar aus der Küche auf die Tafel gebracht wird. Im Sommer dagegen fliehen wir die Stadtwohnung, und die Ausflüge, der Aufenthalt in der Sommerfrische etc. bringen für die Hausfrau das Angenehme mit sich, daß Sie nicht zu kochen braucht. eine Erholung, die jedermann einer guten Hausfrau gewiß wünschen wird. Aber das Speisen in den Gasthäusern bringt wieder einen neuen Uebelstand.

Die einen fühlen sich in den lauten Sälen oder mit Menschen überfüllten Gärten nicht heimisch, die Andern belästigt die Toilette, die man gerade um die heißeste Tageszeit anlegen muß, und die Toilettenfrage ist in unserer Zeit ziemlich umständlich geworden, erstreckt sich sogar auf die Kinder. So kommt es, das viele Hausfrauen, und zwar die echtesten, auf den Segen der Restaurationsküche auch in der Sommerfrische verzichten - und lieber selbst kochen. Es giebt aber ein einfaches Mittel, der Toilettenfrage aus dem Wege zu gehen, wird man uns erwidern. man braucht Sich nur das essen in die Wohnung bringen zu lassen. Doch das Mittel hilft nicht immer, denn das Essen wird auf dem Transport nur zu oft kalt, und eine lauwarme Fleischbrühe, ein Braten mit kühler Tunke, in welcher die Fettaugen in weißem Matt erglänzen, schmecken auch in der schönsten Sommerfrische nicht. Wer alle diese Nachtheile des sommerlichen Aufenthaltes auf dem Lande durchgemacht hat, wird wohl mit Freuden ein Geräth begrüßen, welches die ganze Frage in einfachster Weise löst. Es ist dies der nebenstehend abgebildete Speisenträger, welchen die Firma Gebrüder Arndt in Quedlinburg in den Handel bringt. Was ein Speisenträger ist, werden wohl manche nicht wissen; Sie werden aber das Geräth unter dem fremden Namen „„Menage“ sicher kennen. Der Arndtsche Speisenträger unterscheidet sich von einer gewöhnlichen „Menage“ dadurch, das seine Umhüllung doppelte Wandungen hat, die einen leeren Raum bilden. In diesen leeren Raum wird kurz vor dem Gebrauch des Speisenträgers kochendes Wasser gefüllt, und hierdurch werden die Speisen 3 bis 4 Stunden vollständig warm gehalten. Mehr brauchen wir zur Erklärung des Geräthes nicht zu sagen. Wir werden ihm in den nächsten Monaten oft genug in Sommerfrischen und auf den sogenannten Picknicks begegnen. Aber nicht allein für Frauen ist der Speisenträger von Bedeutung, auch die Männer können sich ihn anschaffen, namentlich für den Herbst, die Zeit der Jagd und der Manöver. Für diese Zwecke giebt es noch besonders gearbeitete Speisenträger, welche die Speisen selbst 24 Stunden warm erhalten.
*