Ein beachtenswerthes Schatzkästlein

Textdaten
<<< >>>
Autor: *
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ein beachtenswerthes Schatzkästlein
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 52, S. 879–880
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[879] Ein beachtenswerthes Schatzkästlein. „Welcher Beruf paßt für Dich? Wie hilft man dem Zucken der Gasflamme ab? Darf man den Gelüsten eines Fiebernden nachgeben? Wie wird ein Tisch gedeckt? Wie adressirt man einen Brief an den Rektor der Universität? Wie heilt man einen kranken Hund? Welche Obstsorten gedeihen bei uns am besten? Wer grüßt zuerst? Wie macht man ein Testament? Bei solchen und tausend ähnlichen Fragen des täglichen Lebens suche im ‚Schatzkästlein‘ eine Antwort, und ich denke, sie wird nicht fehlen.“ Diese Worte hat der Stuttgarter Buchhändler W. Spemann auf das Titelblatt des von ihm herausgegebenen „Schatzkästlein des guten Raths“ drucken lassen, und er hat damit in deutlichster Weise gesagt, welchen Zwecken sein eigenartiges Buch dienen soll. Es ist ein Konversationslexikon des täglichen Lebens; die verschiedenartigsten Fragen, welche die Gesundheit, die Haushaltung, die gute Lebensart, die Berufswahl, die Frauenarbeiten, die Spiele etc. betreffen, werden hier, systematisch geordnet, in bündigster Kürze beantwortet. Auf etwa 800 Seiten finden wir 2133 bald umfangreichere, bald kürzere Artikel, aus welchen wir erfahren, wie ein Haus gebaut werden soll oder wie ein Ei „mit vieler Geschicklichkeit und anmuthiger Fertigkeit geöffnet und verzehrt werden“ kann. Ernst und Scherz des Lebens sind hier gleichmäßig berücksichtigt; auf den ersten Blick mag es uns sonderbar berühren, wenn wir neben trefflichen Belehrungen über die Pflege der Säuglinge und die Jagd- und Reiseapotheke auch Notizen über Gesellschaftsspiele wie „Gesichterschneiden“, „Sackhüpfen“ oder „der geneckte Frosch“ finden: aber das tägliche Leben macht selbst derartige wunderbare Sprünge; es ist ein Drama und eine Posse zugleich, und so muß auch ein Schatzkästlein, wie das vorliegende, neben echten Perlen bunten Tand, Kotillonorden etc. enthalten. Ob die Menschheit ein solches Büchlein braucht, möchte man fragen. Unzähligen wird es gute Dienste leisten, können wir aus Erfahrung [880] antworten. Täglich werden wir von unseren Lesern um Beantwortung derartiger Fragen ersucht und sogar als Schiedsrichter von Parteien angerufen, welche sich darüber nicht einigen können, wer auf der Straße die rechte Seite einnehmen soll, was die „Götterblume“ in der Blumensprache bedeutet, oder welche Regeln beim Sechsundsechzigspiel maßgebend sind – das Spemann’sche „Schatzkästlein“ giebt darüber gründliche Auskunft, und wir möchten ihm die weiteste Verbreitung wünschen. Dann hätten ja die Wettenden den Schiedsrichter im Hause und brauchten nicht die oft hundert Meilen entfernte Redaktion mit umständlichen Briefen und bequemen Postkarten zu bombardiren! *